Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am heutigen Montag (5. Februar 2024) den Beschäftigten und der Unternehmensleitung des Stahlwerks die Förderzusage für das Dekarbonisierungsprojekt DRIBE2 der ArcelorMittal Bremen überbracht. Ende vergangener Woche hat die EU-Kommission zugesagt, die Beihilfemaßnahme zu genehmigen. ArcelorMittal Bremen erhält eine Förderung von insgesamt rund 840 Millionen Euro, um die Stahlproduktion in Bremen zu dekarbonisieren. Der Landesanteil Bremens an dieser Förderung beträgt rund 250 Millionen Euro.
Rund zweieinhalb Jahre haben das Unternehmen, das Bundeswirtschaftsministerium und der Senat der Freien Hansestadt Bremen sehr intensiv an dieser Entwicklung gearbeitet. Die Genehmigung durch die EU-Kommission und die Förderzusage sind Voraussetzungen für einen klimafreundlichen Umbau des Stahlwerks in Bremen, das derzeit noch der größte Bremer CO2-Emittent ist. Für die Beschäftigten, den Klimaschutz, für die Sicherung der Wertschöpfung und für die Entwicklung des gesamten Industriestandorts Bremen sind sie aus diesem Grund ein Meilenstein. Zugleich soll das Projekt entscheidende Impulse setzen für den Aufbau einer starken Wasserstoffwirtschaft in der Region.
Der Zeitplan für die nun folgenden Schritte ist ambitioniert. Vor dem offiziellen Förderbescheid steht noch die Befassung der Gremien (Senat, Fachdeputation sowie Haushalts- und Finanzausschuss) mit der Ergänzungsvereinbarung zwischen Land und Bund an, die kurzfristig erfolgen soll. Bereits im Jahr 2027 soll eine Direktreduktionsanlage in Bremen stehen und darüber hinaus ein Elektrolichtbogenofen. Die Erzeugung grünen Stahls in Bremen wird dadurch absehbar und damit ein wichtiges Ziel der Bremer Klima-Enquete-Kommission umgesetzt.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Mit den Signalen aus Brüssel und Berlin haben die Beschäftigten der Hütte jetzt endlich Klarheit: Stahl hat Zukunft – auch und vor allem in Bremen. Mein Dank gilt allen, die sich in den vergangenen beiden Jahren mit uns gemeinsam dafür stark gemacht haben: Dem Betriebsrat und der IG Metall, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat, der Bundesregierung, der EU-Kommission und dem Wirtschaftsressort. Heute wissen wir: Der Einsatz hat sich gelohnt."
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation: "Das Projekt gehört für mich zu den wichtigsten in dieser Legislaturperiode. Es hat die Kraft, eine Aufbruchsstimmung für die Region zu erzeugen und zugleich strukturpolitische Impulse zu setzen, die weit über die Stahlindustrie hinausreichen. Zukunftsfähige Energieinfrastrukturen, die Erzeugung sowie die Nutzung von Wasserstoff in weiteren Branchen wie dem Fliegen werden neben grünem Stahl zum Markenzeichen Bremens. Wir sind eine Wasserstoffregion. Ich danke dem Wirtschaftsminister für die Unterstützung unserer transformativen Wirtschaftspolitik, Bremen ist ein verlässlicher Partner in der Energiewende."
Finanzsenator Björn Fecker: "Der Umstieg des Stahlwerks auf Wasserstofftechnologie ist ein zentraler Baustein für die Bremer Klimaneutralität. Mit dem Fördersignal ist ein wichtiges Etappenziel erreicht. Die Dekarbonisierung des Stahlwerks sichert die Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Wir unterstützen die Transformation der Stahlindustrie, damit Bremen bei der Wirtschaftskraft ganz vorne dabeibleibt und auch nachfolgende Generationen eine lebenswerte Zukunft haben. Diese enormen Investitionen sind jetzt nötig, um die Schäden durch den beschleunigten Klimawandel zu begrenzen."
Der Umbau des Stahlwerks ist eines der größten Transformationsprojekte in Deutschland und Europa und eine der größten Herausforderungen für die Bremer Wirtschaftspolitik. Volkswirtschaftlich gesehen müssen sich die Energiepreise auf wettbewerbsfähigem Niveau stabilisieren und genug grüner Wasserstoff zur Verfügung stehen, damit die Transformation gelingt.
Seit den 1950er Jahren sind die Stahlwerke ein wichtiger industrieller Wirtschaftsfaktor in Bremen und mit rund 3.500 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe Bremens. Die regionalökonomische Bedeutung des Stahlwerks ist enorm, 21 Prozent aller Vorleistungen bezieht das Stahlwerk direkt aus Bremen. Mit der Güternachfrage sind hohe Wertschöpfung- und Beschäftigungseffekte im Umfang von über 11.000 Vollzeitstellen verbunden. Die Bedeutung für die Wertschöpfungskette ist ganz erheblich, produziert wird der Stahl unter anderem für den Bau von Karosserien, Maschinen, Windrädern und Pipelines.
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