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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

"Wohlfahrtsverbände verbessern das Leben von Millionen Menschen"

Sozialsenatorin Dr. Schilling gratuliert zu 100 Jahren Paritätischer Bremen

23.10.2024

Vor 100 Jahren wurde der Paritätische Wohlfahrtsverband in Berlin gegründet. Auch in Bremen schlossen sich damals Institutionen wie Mütter- und Säuglingsheime, Kindergärten und Stifte zusammen. Heute ist der Paritätische Bremen Dachverband für rund 200 gemeinnützige Institutionen. Zum Jubiläum hat Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling heute (23. Oktober 2024) Vertreterinnen und Vertreter des Paritätischen Bremen sowie seiner Mitgliedsorganisationen im Rathaus empfangen.

Dr. Hermann Schulte-Sasse, Vorsitzender des Paritätischen Bremen,  Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling, Birgitt Pfeiffer, Vorständin des Paritätischen Bremen und der neue Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Dr. Joachim Rock, beim Empfang in der Oberen Rathaushalle (v.l.n.r.).
Dr. Hermann Schulte-Sasse, Vorsitzender des Paritätischen Bremen, Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling, Birgitt Pfeiffer, Vorständin des Paritätischen Bremen und der neue Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Dr. Joachim Rock, beim Empfang in der Oberen Rathaushalle (v.l.n.r.). Foto: Sozialressort

Der Einladung waren rund 220 Gäste aus der Bremer und Bremerhavener Sozialwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gefolgt. In ihrer Begrüßung hob Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling die Bedeutung der Wohlfahrt für den sozialen Zusammenhalt hervor: "In der Gegenwart übernehmen die Wohlfahrtsverbände eine Vielzahl von Aufgaben, die das Leben von Millionen Menschen in Deutschland verbessern. Sie betreiben Pflegeheime und Kitas, unterstützen Menschen mit Behinderungen, bieten Integrationsdienste für Zugewanderte an und kämpfen gegen Armut und soziale Ausgrenzung."

Dr. Hermann Schulte-Sasse, Vorsitzender des Paritätischen Bremen, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Paritätischen Bremen: Rund 18.000 Menschen sind beim Paritätischen Bremen und seinen Mitgliedsorganisationen beschäftigt, hinzu kommen rund 7.000 Ehrenamtliche. "Der Blick in die Geschichte zeigt, dass sich unsere Paritätischen Mitgliedsorganisationen schon immer an aktuelle Herausforderungen angepasst haben. Sie erkennen, wo Unterstützung notwendig ist, rebellieren mitunter gegen verkrustete Strukturen, entwickeln neue soziale Angebote und sorgen so für Innovation und sozialen Ausgleich. Als Paritätischer werden wir den gemeinnützigen Organisationen weiterhin ein Dach bieten und uns für Offenheit, Vielfalt, Toleranz und Menschenwürde einsetzen."

Auch der neue Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Dr. Joachim Rock, würdigte das Engagement des Paritätischen: "Im Paritätischen finden wir uns nicht mit Wohltätigkeit ab. Wir helfen, soziale und politische Rechte mit und für Menschen zu realisieren. Den Rahmen dafür bildet die Gemeinnützigkeit. Sie garantiert, was unsere Arbeit prägt und wovon wir mehr brauchen: Engagement um den Menschen, nicht um einer Rendite willen. Die Herausforderungen unserer Zeit belegen, dass unsere Grundsätze und unser Auftrag auch nach 100 Jahren unverändert aktuell bleiben."

Birgitt Pfeiffer, Vorständin des Paritätischen Bremen, richtete sich mit motivierenden Worten an die Gäste: "Als Gesellschaft stehen wir vor großen Herausforderungen. Demografischer Wandel, Fachkräftemangel oder die sozialen Folgen des Klimawandels sind nur einige Beispiele. Und wie schon lange nicht mehr sind wir als Organisationen und Zivilgesellschaft gefordert, uns aktiv einzubringen. Um unsere Demokratie zu schützen und die Wertigkeit einer vitalen und leistungsfähigen sozialen Infrastruktur zu betonen. Aber Krise, das können wir – das haben wir oft genug bewiesen in den letzten 100 Jahren."

Zum Leben erweckt wurde die Geschichte des Paritätischen Bremen durch die "Wilde Bühne Bremen", einen gemeinnützigen Verein, dessen Herzstück ein Ensemble aus suchterkrankten Menschen ist. Unter der Leitung von Michaela Uhlemann-Lantow und Jana Köckeritz stellte eine Gruppe aus zwölf Schauspielerinnen und Schauspielern verschiedene Szenen der Bremer Sozialgeschichte dar, jeweils im Kontext der Zeit. Die Rolle der Agnes Heineken, eine wichtige Figur in der Bremer Frauenbewegung und Repräsentantin des Paritätischen vor 100 Jahren, begleitete die Gäste durch den Abend.

Zahlen, Daten, Fakten über den Paritätischen Bremen

Gegründet wurde der Paritätische Wohlfahrtsverband ab 1924 vor allem aus finanziellen Erwägungen, denn für die Mitglieder von Spitzenverbänden gab es Reichszuschüsse nach Betten und Platzzahl. Die Vielfalt seiner Mitglieder machte den Paritätischen alsbald zu einer wichtigen Stimme der Bremer Sozialpolitik. Organisationen aus der Gründungszeit waren unter anderem das Mütter- und Säuglingsheim Tenever (heute: Hermann-Hildebrand Haus), das St. Remberti-Stift (älteste erhaltene soziale Einrichtung Bremens), die Zentrale für Private Fürsorge (heute: Bremer Hände), der Deutsche Frauenbund für alkoholfreie Kultur (heute: FrauSuchtHilfe) sowie der Verein für Blinde.

Bis heute setzt sich der Paritätische Bremen unter den Prinzipien von Toleranz, Offenheit und Vielfalt für soziale Gerechtigkeit ein, wendet sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und gestaltet so eine demokratische und soziale Kultur im Land Bremen mit. Als Spitzenverband vertritt er die Interessen seiner Mitglieder in Politik, Verwaltung und Gesellschaft und steht den Vereinen fachlich und organisatorisch beratend zur Seite.

Unter dem Dach des Paritätischen gibt es Wohnangebote für ältere und behinderte Menschen, KiTas, Pflege- und Betreuungsdienste, Angebote und Beratungsstellen für erwerbslose, geflüchtete, straffällige, wohnungslose oder drogenkranke Menschen, Selbsthilfegruppen und vieles andere mehr. In Bremen zählt der Paritätische rund 200 Mitglieder mit rund 600 Einrichtungen, in denen 17.760 Beschäftigte und geschätzt 6.500 Ehrenamtliche tätig sind (Stand: 2024).

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Sozialressort
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Ansprechpartnerinnen für die Meiden:

  • Nina Willborn, Pressesprecherin bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361- 20323, E-Mail: nina.willborn@soziales.bremen.de
  • Lisa Schwarzien, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Bremen e. V., Tel.: (0421) 79 19 913, E-Mail: l.schwarzien@paritaet-bremen.de