Bremen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz setzen das IT-Architekturkonzept parallel als gemeinsame Kooperation mit um
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Bundesministerium der Finanzen treiben die Einführung der elektronischen Rechnung in der öffentlichen Verwaltung des Bundes gemeinsam voran. Der Start des Pilotbetriebs des Zentralen Rechnungseingangsportals erfolgte heute (18.05.2018) planmäßig durch Staatssekretär Klaus Vitt (CIO des Bundes, Chief Information Officer, bzw. IT-Leiter oder Leiter Informationstechnik) auf dem E-Rechnungs-Gipfel in Bonn. Damit wurde ein historischer Meilenstein für die Annahme elektronischer Rechnungen durch die Bundesverwaltung erreicht.
Mit der Pilotphase wird der Austausch von XRechnungen zwischen ausgewählten Lieferanten und Pilotbehörden des Bundes erprobt, um mit der Produktivsetzung des Zentralen Rechnungseingangsportals des Bundes im Herbst 2018 eine vollständig medienbruchfreie Rechnungsverarbeitung sicherstellen zu können. Kooperationen mit den Software- und Beratungsunternehmen MACH und SAP, deren Systeme eine hohe Verbreitung in der Bundesverwaltung besitzen, machen die Pilotierung zu einem wichtigen Gradmesser für die Reife des Zentralen Rechnungseingangsportals.
Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung des Gesetzesauftrags ist das gemeinsame Kooperationsprojekt des Bundes mit den Ländern Bremen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter Mitwirkung der Schütze Consulting AG. Im Rahmen des Kooperationsprojekts erfolgt eine enge Abstimmung hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der elektronischen Rechnungsverarbeitung, wobei der neu geschaffene Rechnungsdatenstandard XRechnung maßgeblich berücksichtigt wurde.
Ebenso wie der Bund plant Bremen die Produktivsetzung seiner zentralen E-Rechnungseingangsplattform (zERIKA) zum 27. November 2018. Dazu führt der Bremer Staatsrat Henning Lühr aus: „Durch die enge Zusammenarbeit mit IHK und Handwerkskammer in Bremen werden wir eine praktikable Lösung für die Lieferanten der Verwaltung aufbauen. Die Wirtschaft ist dann gefordert auch den Digitalisierungsschritt mit zu gehen.“
Nordrhein-Westfalen hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der E-Rechnungsrichtlinie in den Landtag eingebracht. Hierzu CIO Hartmut Beuß aus Nordrhein-Westfalen: „Wir unterstützen den Bund und Bremen in ihrer Vorreiterrolle. Deshalb beteiligen wir uns an dem Kooperationsprojekt.“ Rheinland-Pfalz plant, die Umsetzungskonzeption im Sommer 2018 zu finalisieren.
Die Basis für die maschinelle Übertragung von XRechnungen beim Bund sowie Bremen, NRW und RLP soll PEPPOL bilden. PEPPOL ist eine europäische Infrastruktur für die vollständige Automatisierung des Beschaffungsprozesses, die bereits in vielen europäischen Ländern zum Einsatz kommt. Den Lieferanten wird damit neben den Möglichkeiten zur manuellen Erfassung von XRechnungen sowie zum Versand per E- und De-Mail ein Übertragungskanal angeboten, der standardisiert ist und eine hohe Automatisierbarkeit ermöglicht.
Auf der Zielgeraden der Einführung der XRechnung in der Bundesverwaltung tragen die umfassende Pilotierung und der zielgerichtete Einsatz von PEPPOL zu einer planmäßigen Umsetzung des Zentralen Rechnungseingangsportals des Bundes bei. Hierzu erklärt Staatssekretär und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik Klaus Vitt: „Mit der erfolgreichen Abnahme des Zentralen Rechnungseingangsportals in Release 1.0 ist der Bund auf dem besten Weg, pünktlich zum 27.11.2018 XRechnungen annehmen zu können. Die auf PEPPOL basierenden Kooperationen mit namhaften Software- und Beratungsunternehmen gewährleisten darüber hinaus ein reibungsloses Zusammenspiel mit den vor- sowie nachgelagerten Prozessen.“ Staatssekretär Randolf Stich aus Rheinland-Pfalz erklärt hierzu weiter: „Durch die E-Rechnung wird eine übergreifende digitale Kopplung der öffentlichen und unternehmerischen Welt möglich. Die konkrete Ausgestaltung dieses Zusammenspiels ist für beide Seiten von strategischer Natur.“
© Mike Hoehn