Senatorin Stahmann: Bund und Stadt Bremen teilen sich die Kosten
11.07.2014Die Finanzierung des Mehrgenerationenhauses in Bremen für das Jahr 2015 ist gesichert, und auch langfristig soll das Konzept erhalten bleiben. Die nötigen Finanzmittel für alle 450 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland hat die Bundesregierung in ihren Haushalt eingestellt und damit den Weg frei gemacht, so dass auch die Stadtgemeinde Bremen ihren Anteil freigibt. Von insgesamt 16 Millionen Euro bundesweit, die zum Teil finanziert aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) sind, erhalten die Städte Bremen und Bremerhaven mit ihren beiden Mehrgenerationenhäusern jeweils 30.000 Euro. Die erforderliche kommunale Ko-Finanzierung in Höhe von 10.000 Euro für das Mehrgenerationenhaus in Bremen ("Haus der Zukunft", Lüssum), hat Sozialsenatorin Anja Stahmann für das Jahr 2015 jetzt zugesichert.
"Ich habe die Mehrgenerationenhäuser bei der Konferenz der Jugend- und Familienminister gegenüber dem Bund immer wieder zum Thema gemacht und freue mich, dass Bundesministerin Manuela Schwesig ihr Wort gehalten hat, die Weiterfinanzierung sicherzustellen", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. "Mehrgenerationenhäuser schaffen ein nachbarschaftliches Miteinander im Stadtteil. Ihre Angebote reichen von der Kinderkrippe über die Pflegeberatung, vom Täter-Opfer-Ausgleich bis zur Erziehungsberatung für Menschen aus anderen Kulturen." Das Spektrum ihrer inhaltlichen Arbeit spanne damit den Bogen von Alter und Pflege über Integration, Bildung, haushaltsnahe Dienstleistungen und freiwilliges Engagement bis hin zum Zusammenleben mit Kindern. "Der gemeinsame Ort für alle Generationen und Kulturen ermöglicht Begegnungen, die sonst immer seltener werden. Jüngere und Ältere, Zugewanderte und Hiergebliebene finden Anlässe, sich gegenseitig zu unterstützen", sagte die Senatorin weiter. Das Zusammenspiel der Generationen bewahrt dabei Alltagskompetenzen sowie Erfahrungswissen, fördert die Integration und stärkt den Zusammenhalt zwischen den Menschen. "Mit veränderten Familienstrukturen, mit der selbstverständlich gewordenen Mobilität von Beschäftigten und Studierenden schwinden die Begegnungen der Generationen, der Austausch geht verloren, Erfahrung und Wissen der jeweils anderen Generation blieben oftmals ungenutzt", sagte Anja Stahmann und unterstrich damit die Bedeutung der Mehrgenerationenhäuser.
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, betonte in einer Pressemitteilung ihres Ressorts in Berlin: "Mit den Mehrgenerationenhäusern haben wir eine bedarfsorientierte und zukunftsgerichtete Infrastruktur geschaffen, die passgenaue Antworten auf viele gesellschaftliche Fragen gibt." Ihr Ziel sei es, "die Häuser nachhaltig zu sichern und mit den Ländern und Kommunen eine gemeinsame Lösung für die dauerhafte Etablierung der Häuser zu finden."
Weil der Bund mehr als 50 Prozent der Kosten trägt, fällt die städtische Ko-Finanzierung auch nicht unter die am Dienstag verhängte Haushaltssperre.