05.12.2002
Sozialhilfeempfänger/innen soll mit Modellversuch Ausbildung und Arbeit ermöglicht werden
Rund 100 Mütter und Väter in der Stadt Bremen könnten durch Ausbildung oder Arbeit unabhängig von Sozialhilfe werden, wenn sie für ihre unter drei Jahre alten Kinder Betreuungsplätze beispielsweise in Kleinkindgruppen hätten. Diesem Personenkreis soll jetzt – zunächst im Rahmen eines Modellversuchs – geholfen werden, in dem über das bestehende Angebot hinaus zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Nach der Deputation für Soziales, Jugend und Senioren hat heute (5. Dezember 2002) auch die Deputation für Arbeit und Gesundheit dem Projekt zugestimmt.
Sozialsenatorin Karin Röpke: „Die Mütter und Väter entscheiden selbst, ob sie dieses Angebot annehmen. Ich bin sicher, dass sie die Chance nutzen werden, auf längere Sicht ihr Leben ohne staatliche finanzielle Unterstützung einzurichten.“
Um den bis Juli 2005 befristeten Modellversuch umzusetzen werden nach Angaben der Senatorin ihre Behörde, das Amt für Soziale Dienste, der „Verbund Bremer Kindergruppen – zusammen groß werden e.V.“, die „PIB – Pflegekinder in Bremen GmbH“ und die beteiligten Eltern eng zusammen arbeiten.
In einer Vorlaufphase von Januar bis April 2003 wird zunächst geprüft, wie viele Frauen beziehungsweise Männer in welchem Stadtteil, ab welchem Zeitpunkt und in welchem zeitlichen Umfang Betreuungsplätze für ihre bis zu drei Jahre alten Kinder brauchen. Gleichzeitig wird ausgelotet, in welchen Kleinkindgruppen zusätzliche Plätze geschaffen werden können. Recherchiert wird auch, ob Betriebe bereit sind, bisherige Sozialhilfeempfänger/innen zu beschäftigen und ihre kleinen Kinder in einer betriebsnahen Tageseinrichtung unterzubringen.
Im Mai 2003, so die Planung, soll dann mit der Vermittlung der Plätze an die Eltern begonnen werden, die eine Arbeit angenommen haben, sich ausbilden oder umschulen lassen. Dabei wird in jedem Fall auch geprüft, ob eine Tagespflege in Frage kommt.
Im Frühjahr 2005 werden die Beteiligten einen Erfahrungsbericht vorlegen. Dann wird entschieden, ob das Modell fortgeführt wird.