Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • Zuwanderung und Arbeitsmarkt - Bürgermeister und Arbeitssenator luden zum Spitzentreffen ein

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation | Senatskanzlei

Zuwanderung und Arbeitsmarkt - Bürgermeister und Arbeitssenator luden zum Spitzentreffen ein

01.11.2017

Was müssen der Bund und das Land Bremen tun, damit Geflüchtete in Arbeit kommen? Diese Frage diskutierten auf der Veranstaltung "Zuwanderung und Arbeitsmarkt" am heutigen 1. November 150 arbeitsmarkt- und integrationspolitische Akteure in der Oberen Halle des Bremer Rathauses. Auf der insgesamt dreistündigen Veranstaltung wurden nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Carsten Sieling und Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Fachvorträge von Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Bundesagentur für Arbeit gehalten. Anschließend kamen die Bremer Akteure zu Wort, sie richteten Forderungen an den Bund und an das Land Bremen.

Rund einhundertfünfzig Arbeitsmarktexpertinnen und -experten konnten Bürgermeister Sieling (am Pult) und Senator Günthner in der Oberen Rathaushalle in Bremen begrüßen
Rund einhundertfünfzig Arbeitsmarktexpertinnen und -experten konnten Bürgermeister Sieling (am Pult) und Senator Günthner in der Oberen Rathaushalle in Bremen begrüßen

Kompetenzermittlung, Ausbildung, Beschäftigung und Sprachförderung
Die Forderungen wurden im Vorfeld der Veranstaltung in vier Arbeitsgruppen erarbeitet. Durch alle Arbeitsgruppen zog sich die Forderung nach Rechtssicherheit. Eine unsichere Bleibeperspektive hemme Lernfortschritte, wodurch die Arbeitsmarktintegration erschwert werde.
Im Bereich der Kompetenzermittlung waren sich alle Beteiligten sicher, dass das qualitative Angebot im Land Bremen voll ausreiche. Jedoch brauche es eine quantitative Ausweitung der bestehenden Kompetenzermittlungsverfahren. Mehr Angebote müssten laut den Teilnehmenden im Bereich der Ausbildung geschaffen werden. Damit junge Geflüchtete alle Unterstützungsangebote bei der Absolvierung der Ausbildung in Anspruch nehmen können, wurde gefordert, dass sie künftig nicht mehr eine Duldung, sondern einen Aufenthaltstitel erhalten. Zudem sei wichtig, dass die Länder eigenständig entscheiden könnten, welche ausbildungsvorbereitenden Maßnahmen den Status erhalten. Im Land Bremen solle künftig für diejenigen ein Angebot geschaffen werden, die die Schule verlassen haben, aber noch nicht fit für eine Ausbildung seien. Im Bereich der Beschäftigung fordern die Akteure unter anderem eine koordinierende Stelle, die betriebsübergreifend in die passenden Angebote lotst und Betriebe und Geflüchtete im Integrationsprozess begleitet und berät. Bezüglich der berufsbezogenen Sprachförderung wurde gefordert, dass der Bund seine Möglichkeiten in Gänze ausschöpfe, um flächendeckend Sprachförderung anzubieten, jedoch das Land Bremen die Lücken weiterhin mit Landesmitteln fülle.

"Wir haben schon viel geschafft – aber es ist noch viel zu tun"
"Die Veranstaltung hat sehr deutlich gezeigt, dass wir in Bremen vor allem durch die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure schon viel geschafft haben. Wir müssen diese positiven Erfahrungen nutzen, um gemeinsam an Lösungen auf Landes- und Bundesebene weiterzuarbeiten. Die Verbesserung von Arbeitsmarktzugängen ist die zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration. Hier erwarte ich insbesondere von der neuen Bundesregierung, die Länder und Kommunen bei ihren Anstrengungen finanziell noch stärker zu unterstützen und darüber hinaus, wie mit den Regierungschefinnen und Regierungschef der Länder vereinbart, möglichst rasch ein Konzept zur Integration von Geduldeten und Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt vorzulegen", so Bürgermeister Dr. Carsten Sieling.

"Dass noch dicke Bretter zu bohren sind, war uns von Anfang an bewusst – aber es lohnt sich", resümierte auch Arbeitssenator Martin Günthner nach der Veranstaltung. "Ich weiß, dass die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ein langer Weg ist. Damit sie dauerhaft Teil des Arbeitsmarktes und damit auch Teil dieser Gesellschaft werden können, müssen wir alle weiter daran arbeiten, das System aus sprachlicher und beruflicher Integration noch besser zu verzahnen", so Günthner. "Ich bin mir sicher, dass wir alle jetzt schon – und in Zukunft noch mehr ─ davon profitieren. Hoffnungsvoll stimmt mich zum Beispiel, dass im Bereich der Sprachförderung bereits so viel passiert ist. Sowohl auf Bundes- und Landesebene sind viele effektive Angebote geschaffen worden. Und auf diesem Pfad wollen wir weiterhin gehen."

Foto: Pressestelle des Senats