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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Stahmann kündigt weiteren Kita-Ausbau an

Ziel: 50 Prozent der Kinder unter drei Jahren und 98 Prozent der Kinder über drei Jahren sollen künftig betreut werden

17.11.2014

"Der Ausbau der Kindertagesbetreuung muss in den kommenden Jahren mit gleichbleibender Energie fortgeführt werden. Bei spürbar steigenden Kinderzahlen müssen wir mittelfristig die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren auf mindestens 50 Prozent anheben und bei Kindern über drei Jahren auf mindestens 98 Prozent." Das sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann am vergangenen Wochenende (Sonnabend, 15. November 2014) bei der dritten Zukunftskonferenz zum Ausbau der Kindertagesbetreuung in Bremen. Derzeit nutzen 45 Prozent der Kinder unter drei Jahren und 94 Prozent der Kinder über drei Jahren ein Angebot der Kindertagesbetreuung (also: Krippe, Kindergarten oder Tagesmutter/Tagesvater). Die Zahl der Kinder zwischen drei und sechs Jahren wird bis August 2019 um rund 1.000 auf dann über 14.000 steigen. "Wir müssen jetzt vordringlich Eltern erreichen, die ihre Kinder nicht unbedingt von sich aus in eine Einrichtung bringen", sagte die Senatorin weiter. "Dazu muss es vor allem attraktive Angebote in ihrem Lebensumfeld geben. Nur so kann die Kita ihre Aufgabe erfüllen, sozialer Benachteiligung wirksam entgegenzutreten."

Die größten Potenziale für eine höhere Bildungsbeteiligung in Krippe und Kindergarten sieht die Senatorin bei Kindern aus zugewanderten Familien. "Fast 16 Prozent der Fünfjährigen nehmen auch im letzten Kindergartenjahr vor dem Schuleintritt keinen Betreuungsplatz in Anspruch", sagte die Senatorin. "Und das sind fast durchweg Familien, die in wirtschaftlicher Armut leben. Hier besteht eine der größten Herausforderungen für eine verbesserte Teilnahme, der wir uns verstärkt stellen müssen."

Überdies müsse weiter in die Kitas investiert werden, sagte Senatorin Stahmann: "Mit dem rasanten Ausbau der vergangenen Jahre haben wir fast jeden freien Raum in den Kitas für die Einrichtung neuer Gruppen genutzt. Jetzt wird es Zeit, wieder Differenzierungsräume für die pädagogische Arbeit auszubauen, weitere Ruheräume für die Kinder und vielfach auch Besprechungsräume für die Fachkräfte." Außerdem stehe in zahlreichen Kitas eine energetische Sanierung an. Und schließlich solle die Qualifikation von Fachkräften weiter vorangetrieben werden. "In den Jahren 2011 bis 2013 haben wir mit unseren Fortbildungsangeboten drei Viertel aller Fachkräfte erreicht", sagte die Senatorin. "Das ist ein sehr gutes Ergebnis, auf das wir aufsetzen wollen."

Thema der Zukunftskonferenz im Kwadrat an der Wilhelm-Kaisen-Brücke war "Ausbau und Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung von 2015 bis 2020". Unter den rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren Abgeordnete der Bürgerschaft aus allen Fraktionen, Sozialwissenschaftler, Vertreterinnen und Vertreter von Beiräten und Ortsämtern, von Trägern der Kindertageseinrichtungen und vom Bündnis für Sozialen Zusammenhalt.

Fotos: Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen