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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung | Senatskanzlei

Bündnis für Wohnen will wachsendes Bremen

23.02.2015

Zum fünften Mal hat sich heute (23. Februar 2015) das Bündnis für Wohnen im Bremer Rathaus getroffen, um gemeinsam - Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft und Wohnungsbau, Kammern, soziale Organisationen - das Ziel voranzutreiben, "Bremen als attraktive und lebenswerte Stadt weiter zu entwickeln" (Bürgermeister Jens Böhrnsen). Bremen ist eine prosperierende, wachsende, attraktive und grüne Stadt. Die Menschen wohnen und leben hier gern und schätzen die hohe Lebensqualität. Bausenator Dr. Joachim Lohse: "Dies wird auch durch den Trend zur Reurbanisierung und den Zuzug neuer Bewohnerinnen und Bewohner nach Bremen untermauert." Und Bürgermeister Böhrnsen weiter: "Gute und bezahlbare Wohnungen in einer ausreichenden Anzahl sind dafür eine Grundvoraussetzung."

Das Bündnis für Wohnen mit heute rund 60 Teilnehmenden hat sich insbesondere mit den Voraussetzungen für eine wachsende Stadt beschäftigt. Nach aktuellem Stand ist für die Stadt Bremen davon auszugehen, dass im Zeitraum 2010 bis 2020 insgesamt rund 14.000 neue Wohnungen benötigt werden, um das Nachfragepotenzial abzudecken und ein ausgewogenes Wohnungsangebot bereit zu halten. Unter Berücksichtigung der bisherigen Baufertigstellungen ist für die Jahre 2015 bis 2020 von rund 1.300 bis 1.400 neuen Wohnungen pro Jahr als Zielwert auszugehen.
Hierfür müssen - so das Bündnis - geeignete Wohnbauflächen zur Verfügung stehen. Das soll vorrangig durch eine zielgerichtete Innenentwicklung sowie durch die angemessene Berücksichtigung weiterer Flächenpotenziale erreicht werden. Die wertvollen Naturräume, die Bremen umgeben, sollen geschont werden. Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr hat bereits deutlich mehr als 40 Wohnbauflächen identifiziert, die vorrangig entwickelt werden sollen. Diese sogenannten 40+Flächen haben einen sehr unterschiedlichen Planungsstand, der von dem Stadium der planerischen Vorbereitung bis hin zu in Realisierung befindlichen Projekten reicht {z.B. das Mühlenviertel in Horn). Dieser Katalog wird unter Berücksichtigung veränderter Rahmenbedingungen regelmäßig aktualisiert und erweitert.

Bausenator Dr. Lohse berichtete, dass zu den avisierten Wohnbauflächen Pilotprojekte gehören, die in Zusammenarbeit zwischen dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und den Akteuren der Bremer Wohnungsbauoffensive kurzfristig auf den Weg gebracht wurden. Hierzu gehören ausgewählte Flächen in der Überseestadt {Marcuskaje; Richtfest Ende April 2015), im neuen Wohn- und Büropark Oberneuland (Spatenstich voraussichtlich im März 2015) sowie die Gartenstadt Werdersee in Huckelriede. Vorgestellt wurden zudem zwei Projekte, die studentisches Wohnen unterstützen sollen.

Bürgermeister Böhrnsen betonte, dass der Wohnungsbau in Bremen durch diese zahlreichen Projekte aktuell eine wachsende Dynamik habe. "Das ist gut für Bremen und den sozialen Zusammenhalt in dieser Stadt. Denn nur bezahlbarer Wohnraum für alle schafft die Grundlage für eine soziale und nachhaltige Stadtentwicklung." Bausenator Dr. Lohse machte deutlich, dass diese Entwicklung durch ein zweites Wohnungsbauförderungsprogramm unterstützt werde, das am Dienstag (24. Februar) im Senat beschlossen werden soll. Lohse: "Dazu werden wir die zuständige Verwaltung personell verstärken, damit Anträge zügig bearbeitet werden können."

Aktuell gibt es allerdings in der Bremer Öffentlichkeit auch eine kritische Diskussion über einzelne Wohnungsbauprojekte, aber auch über das Konzept der Innenentwicklung insgesamt. Es werden sogar Unterschriften zur Vorbereitung eines Volksbegehrens über zahlreiche einzelne Flächen gesammelt. Durch die Verantwortlichen dieser Initiative werden Sachverhalte in unzutreffender Form gegenüber der Öffentlichkeit dargestellt, so wird beispielsweise suggeriert, der Bürgerpark, der Knoopspark oder der Waller Park sollten bebaut werden. Die Organisatoren dieser Initiative verfolgen das Ziel, den Bau von Wohnungen in den verschiedenen Stadtteilen von Bremen zu verhindern. Das Bündnis für Wohnen betrachtet diese Aktivitäten kritisch und mit großer Sorge. Sie sind nicht geeignet, die notwendige Akzeptanz für die Schaffung von dringend benötigtem neuen Wohnraum zu schaffen. Dies ist aber unbedingt erforderlich, insbesondere auch um bezahlbare Wohnungen für einkommensschwache Haushalte, Flüchtlinge und Studierende zu schaffen. Das Bündnis fasste die Diskussion zusammen: "Die Zielsetzung der Initiatoren des 'Volksbegehrens' steht total im Gegensatz zu den Bemühungen des Bündnisses für Wohnen, ein abgestimmtes und mit einem breiten gesellschaftlichen Konsens entwickeltes Wohnungsbauprogramm zu realisieren."

Bürgermeister Böhrnsen und Senator Dr. Lohse konnten abschließend feststellen: "Das Bündnis für Wohnen will seine gute Zusammenarbeit auch über die Legislaturperiode hinaus fortsetzen, um ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum in Bremen zu gewährleisten. Nur durch die gute Kooperation von Wohnungswirtschaft, Verwaltung, sozialen Organisationen, Initiativen und Politik können die quantitativen und qualitativen Wohnungsbauziele beim Neubau und in der Quartiersentwicklung erreicht werden."