Bausenator Joachim Lohse hat heute (6. Oktober 2015) der Bremer Staatsanwaltschaft Akten zum Baugenehmigungsverfahren Haven-Höövt übergeben. "Im Jahr 2001 wurde vom zuständigen Bauamt Bremen-Nord eine entsprechende Baugenehmigung erteilt. Nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse meines Hauses entspricht diese Genehmigung nicht den Bestimmungen des Bebauungsplans aus dem Jahr 1999", so der Bausenator. Vielmehr gehe die Größe der Verkaufsflächen weit darüber hinaus.
Zur Prüfung eventueller Anhaltspunkte für strafbare Handlungen, wurden daher der Staatsanwaltschaft Bremen mehrere zentrale Ordner mit Unterlagen, die sich auf das Bebauungsplan-Verfahren und die Genehmigung des Vorhabens beziehen, übergeben. Es handelt sich dabei um Akten, die aus den umfangreichen Beständen des Bauamts Bremen-Nord angefertigt wurden, um einen Überblick über die damaligen Abläufe zu verschaffen. Lohse sicherte der Staatsanwaltschaft zu, "selbstverständlich auch alle weiteren Akten zu dem Verfahren jederzeit zu überstellen".
Die unterschiedlichen Größen der Verkaufsfläche des Haven-Höövt im regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzept, im Marketing des Einkaufszentrums und im Bebauungsplan aus dem Jahre 1999 waren aufgefallen, als im Zuge der Insolvenz des Haven-Höövt Gespräche mit dem Insolvenzverwalter und potenziellen Investoren über die maximal mögliche Verkaufsfläche gesprochen wurde.
Bausenator Lohse will ungeachtet der jetzigen Ermittlungen die Gespräche mit dem Insolvenzverwalter und potenziellen Investoren fortführen. "Das Gebäude selbst ist nicht illegal errichtet worden. Es muss daher auch kein Teilabriss erfolgen. Nicht genehmigt war lediglich die Größe der Verkaufsflächen." Wie es am Vegesacker Hafen weitergeht, will Lohse zudem eng mit dem Beirat und dem Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt abstimmen.