Bremens Hochschulen erhalten zusätzliche Mittel, um auf den ansteigenden Bedarf durch studierwillige Flüchtlinge reagieren zu können. Das sagte Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt heute (Donnerstag, 8. Oktober 2015) Vertreterinnen und Vertretern der vier Hochschulen zu. Auf Einladung der Senatorin hatten sich die Leitungen der vier Hochschulen im Land Bremen zu einem Runden Tisch zusammengefunden, um darüber zu beraten, wie sich der Zugang von Flüchtlingen mit entsprechender Qualifikation zum Studium erleichtern lässt.
Anwesend waren der Rektor der Universität Bremen, Bernd Scholz-Reiter, sowie Yasemin Karakasoglu, Konrektorin für Internationalität und Diversität, Peter Ritzenhoff von der Hochschule Bremerhaven, Herbert Grüner von der Hochschule für Künste sowie Hubert Wilmerod, Justiziar der Hochschule Bremen.
Schon früh haben die Hochschulen unterschiedliche Angebote entwickelt, um Flüchtlingen den Zugang zu Hochschulen zu gewähren: "Unsere Hochschulen stehen sehr gut da. Projekte wie IN-Touch strahlen weit über Bremens Grenzen hinaus und belegen, wie viel man auf die Beine stellen kann. Ich freue mich über das große Engagement von Lehrenden, Studierenden und Verwaltungskräften, um den jungen Menschen, die zu uns kommen, den Einstieg ins Hochschulleben erleichtern." Jetzt gehe es darum, den Flüchtlingen über den ersten Zugang zu Vorlesungen hinaus auch die Zugangsbedingungen für ein Regelstudium zu gewähren. Hürden seien beispielsweise fehlende Dokumente, Studienfinanzierung sowie mangelnde Deutschkenntnisse.
Alle Anwesenden stimmten darin überein, dass die Hochschulen in Bremen einen eigenen Beitrag zu einer Bremer Willkommenskultur leisten wollen und können. Es sei nicht nur im Interesse der Flüchtlinge, sondern auch im Interesse der Bremer Wissenschaft und Wirtschaft, vorhandene Qualifikationen und Talente zu fördern und besonders begabte Flüchtlinge an ein Vollstudium heranzuführen. "Bildung ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration", betonte Senatorin Quante-Brandt.
Sie begrüßte, dass Bundesbildungsministerin Johanna Wanka ein 130-Millionen-Euro-Paket bis 2017 für die Integration der Flüchtlinge aufgelegt habe. Auch Bremer Projekte könnten so finanziert oder teilfinanziert werden.
Die Bremer Hochschulen verständigten sich auf ein rasches, unbürokratisches und flexibles Handeln. Das betrifft besonders folgende Bereiche:
Die Bremer Hochschulen sind sich darin einig, einen wichtigen Beitrag für die Integration von Flüchtlingen zu leisten. In Zukunft wird der "Runde Tisch" mit den Bremer Hochschulen in Form einer regelmäßig tagenden Arbeitsgruppe auf Fachebene fortgesetzt. Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt dankte allen Hochschulleitungen für das große Engagement und die Bereitschaft zur gemeinsamen Beratung.