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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Senatorin Quante-Brandt zieht positive Bilanz der Gesundheitsministerkonferenz

30.06.2016

In Rostock-Warnemünde hat unter Vorsitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern die 89. Gesundheitsministerkonferenz stattgefunden. Im Jahr 2017 übernimmt Bremen den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz, die dann in der Hansestadt stattfinden wird.
Bremens Gesundheitssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt zu einigen der gestern und heute (29. und 30. Juni 2016) gefassten Beschlüsse:

Senatorin Quante-Brandt (vordere Reihe, Mitte) mit den Mitgliedern der Gesundheitsministerkonferenz
Senatorin Quante-Brandt (vordere Reihe, Mitte) mit den Mitgliedern der Gesundheitsministerkonferenz

Öffentlichen Gesundheitsdienst stärken
Die Gesundheitsministerkonferenz hat beschlossen, dass der Öffentliche Gesundheitsdienst weiter gestärkt werden soll. Senatorin Quante-Brandt begrüßte diesen Beschluss: "Der Öffentliche Gesundheitsdienst ist mit seiner breiten Palette sehr wichtig für unser Gesundheitssystem. Von Prävention über Impfung bis hin zur Kontrolle der Gewässer reicht das Themenfeld. Beispielsweise arbeitet das Gesundheitsamt auch hervorragend bei der Stärkung von Familien mit. Mit seinem Familien-Hebammen-Programm sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, dass junge Familien in sozialen Brennpunkten kompetent und sicher mit ihren Kleinsten umgehen können. Dies wird weiter verstärkt werden. Auch bei der gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen haben die Gesundheitsämter Vorbildliches geleistet."
Die Gesundheitsministerkonferenz hat sich dafür ausgesprochen, die Berufe im öffentlichen Gesundheitsdienst wieder attraktiver zu machen. Dieses Aufgabengebiet - Vorsorge, Prävention, Aufklärung, Anleitung - muss fest in der medizinischen Ausbildung verankert werden. Daher werden die entsprechenden Institutionen, zum Beispiel die Bundesärztekammer aufgefordert, die Ausbildungsordnungen zu ändern.

Brückenpraxen schaffen - Ambulante Notfallversorgung
Seit kurzem ist es möglich, dass der Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen durch die Kooperation mit Krankenhäusern geleistet werden kann. In Bremen wir das bereits erfolgreich am St.-Joseph-Stift umgesetzt. Dort wurde ein Bereitschaftsdienst direkt neben der Notaufnahme eingerichtet. Senatorin Quante-Brandt: "Wir wollen dieses erfolgreiche Konzept weiterentwickeln zu einer intensiven Kooperation von ambulanter und stationärer Patientenversorgung. Wir haben daher die Bundesregierung aufgefordert zu prüfen, ob aus dieser Kooperation per Gesetz generell sogenannte Brückenpraxen entstehen können."
Brückenpraxis: Das ist rund um die Uhr, sieben Tage die Woche eine Anlaufstelle im Krankenhaus für Notfallpatienten. In der Brückenpraxis wird dann entschieden, wo der Patient weiter behandelt wird: im Krankenhaus oder bei der niedergelassenen Ärztin, dem niedergelassenen Arzt. Patienten gehen auch tagsüber während der normalen Sprechstundenzeiten lieber in die Notaufnahme als zum Arzt. Eine Brückenpraxis könnte hier besser steuern.

Etablierung bundesweiter Screening-Untersuchungen auf multiresistente Krankenhauserreger
Die Ausbreitung multiresistenter Erreger stellt aktuell eine der größten Herausforderungen für die klinische und allgemeine medizinische und pflegerische Versorgung dar. Die Gesundheitsministerinnen und -minister wollen darauf hinwirken, dass bundeseinheitliche Screening-Untersuchungen auf multirestistente Erreger eingeführt und von den Kostenträgern finanziert werden. Bund und Länder haben in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um dieser wachsenden Bedrohung zu begegnen. Senatorin Quante-Brandt betonte, in Bremen verfüge man über hohe Standards: "Wir haben in Bremen hohe Hygienestandards und ein gut funktionierendes MRE-MRSA-Netzwerk etabliert, an das die Kliniken angeschlossen sind. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, insbesondere Krankenhäuser zu Screening-Maßnahmen auf der Basis der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts anzuhalten."

Mehr Verantwortung für Gesundheitsfachberufe
Senatorin Quante-Brandt: "Angesichts der demografischen Entwicklung und überfüllter Arztpraxen wollen wir, dass Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden mehr Verantwortung erhalten und Leistungen direkt erbringen können, ohne dass vorher eine Ärztin oder ein Arzt die Leistung verschreiben muss. Das ist effektiver und senkt die Kosten." In diesem Zusammenhang hat die Gesundheitsministerkonferenz auch einen zweiten Antrag beschlossen, dass die Bundesregierung prüfen soll, wie durch eine Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Gesundheitsfachberufe ärztliche Leistungen besser auf diese Berufsgruppen delegiert werden können. An der Hochschule Bremen gibt es den Studiengang Therapiewissenschaften. Dort werden Fachkräfte ausgebildet, die später unterhalb der Schwelle "Ärztin/Arzt" Diagnosen in bestimmten physiotherapeutischen Bereichen stellen können und diese Leistung dann auch erbringen. Insofern gibt es in Bremens schon gute Voraussetzungen für die Umsetzung der Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz.

Schwerpunktthema 2017 (GMK-Vorsitz in Bremen)
Die Gesundheitsministerkonferenz hat auf Vorschlag von Senatorin Quante-Brandt beschlossen, dass im kommenden Jahr in Bremen das Thema "Gesundheitliche Versorgung alter Menschen" im Mittelpunkt der Konferenz stehen soll. Dabei wird es insbesondere um Mehrfacherkrankungen und den richtigen Umgang damit gehen sowie um die Risiken der Mehrfachmedikation. "Schon jetzt wissen wir, dass es noch zu wenige Erkenntnisse darüber gibt, wie bestimmte Krankheiten bei älteren Menschen verlaufen", sagte Senatorin Quante-Brandt.
Zudem wird untersucht, auf welchen Gebieten bei Krankheiten alter Menschen mehr Forschung nötig ist. Senatorin Quante-Brandt: "Der Anteil älterer und hochbetagter Menschen an der Bevölkerung wird größer. Die Anforderungen an ihre gesundheitliche Versorgung sind andere, da sie häufiger von Mehrfacherkrankungen betroffen sind und mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen müssen. Das Ziel der gesundheitlichen Versorgung liegt in einer gut abgestimmten Behandlung, um die Lebensqualität älterer Menschen aufrechtzuerhalten."

Foto: Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern