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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Übergangswohnheim in Oberneuland mit 120 Plätzen übergeben

20.04.2017

Das neue Übergangswohnheim in Oberneuland wurde heute (Donnerstag, 20. April 2017) offiziell an den Träger Arbeiterwohlfahrt (AWO) übergeben. Die Einrichtung bietet Platz für 120 Geflüchtete. Bei dem Übergangswohnheim handelt es sich um den letzten Modulbau, der in sogenannter Atriumbauweise errichtet wurde. Die Betreuung durch die AWO ist mit rund drei Vollzeitstellen abgesichert, nachmittags, nachts und am Wochenende sind zudem Sicherheitskräfte vor Ort.

Die Einrichtung im Stadtteil Oberneuland besteht aus vier Einzelhäusern und einem Verwaltungsgebäude mit Aufenthaltsräumen sowie Räumlichkeiten für die Kinderbetreuung. Die Wohnanlage mit ihren gelben Außenfassaden wurde auf einem nicht genutzten städtischen Grundstück neben einer Sportplatzanlage errichtet. "Bei der Planung haben wir das Konzept der 'Hofhäuser' aufgegriffen, das Immobilien Bremen bereits beim Bau mehrerer Übergangswohnheime erfolgreich realisiert hat", erklärt die Geschäftsführerin von Immobilien Bremen, Susanne Kirchmann.

Die aus drei Meter breiten und neun Meter langen Einzelmodulen zusammengefügten, zweistöckigen Häuser wurden so angeordnet, dass übersichtliche, privat anmutende Innenhöfe entstehen, in denen etwa das beaufsichtigte Spielen von kleinen Kindern möglich wird. Durch die räumliche Anordnung entsteht ein dörflich anmutendes Bild, die Architektur erinnert an die Atriumhäuser in den Herkunftsländern der Bewohnerinnen und Bewohner, zumal das Obergeschoss jedes Hofhauses durch einen Laubengang erschlossen wird.

Die 94 Einzelmodule bieten Platz für 120 Personen. Ihnen stehen 39 Appartements für zwei bis fünf Personen zur Verfügung, die jeweils mit einer Küche und sanitären Einrichtungen ausgestattet sind. Vier Wohnungen sind barrierefrei. Zu jedem Wohnhaus gehört jeweils ein Waschmaschinen- und Trocknerraum.

In den kommenden Tagen wird die Einrichtung schrittweise bezogen. Auf diese Weise kann Bremen die bestehenden Plätze in Notunterkünften weiter abbauen und die Geflüchteten dezentral in den Stadtteilen unterbringen.

Insgesamt verfügt die Stadt Bremen jetzt über gut 4.500 Plätze in 32 Übergangswohnheimen, dem Land Bremen stehen darüber hinaus über 1.600 Plätze in der Erstaufnahme zur Verfügung. In den Jahren 2015 und 2016 haben jeweils rund 1.500 Menschen einen Platz in selbst angemietetem Wohnraum gefunden. Rund 700 Menschen leben derzeit noch in Notunterkünften.

Im Jahr 2016 hat das Land Bremen 3.185 Flüchtlinge und Asylbewerber aufgenommen. Im gesamten Jahr 2015 waren es 10.274. Jeweils 80 Prozent werden in Bremen versorgt, 20 Prozent in Bremerhaven. Bundesweit wurden im Jahr 2016 exakt 312.370 Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Flüchtlinge registriert. Der Monat mit der höchsten Zugangszahl war der November 2015 mit bundesweit 206.101 registrierten Personen(Bremen im November 2015: 1.937), seitdem sinken die monatlichen Zugangszahlen. Die zehn Hauptherkunftsländer im Gesamtjahr 2016 waren Syrien (27,74 Prozent), Afghanistan (15,13 Prozent), Irak (14,28 Prozent), Iran (4,06 Prozent), Eritrea (3,82 Prozent), Russische Föderation (2,78 Prozent), Nigeria (2,45 Prozent), Somalia (2,31 Prozent), Pakistan (1,79 Prozent) und Albanien (1,58 Prozent).