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Der Senator für Finanzen

Frauen holen weiter auf - Finanzressort veröffentlicht Bericht zur Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes in 2016

25.09.2018

"Frauen holen weiter auf. Auch in klassischen Männerdomänen und in Führungspositionen steigt der Frauenanteil. Der Trend der letzten Jahre setzt sich weiter fort", freut sich Finanzsenatorin Karoline Linnert. Sie legte heute (25. September 2018) im Senat den Bericht über die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes (LGG) im Jahr 2016 vor. Das umfangreiche Datenmaterial liefert einen detaillierten Überblick über die Situation im öffentlichen Dienst, den Eigenbetrieben, Anstalten des öffentlichen Rechts und 21 Bremischen Gesellschaften (Mehrheitsbeteiligungen). Der Bericht umfasst eine Darstellung des Personalbestands nach Geschlechtern (bezogen auf Status- und Laufbahngruppen, Entlohnungsstufen, Alter) sowie den Frauenanteil in Leitungsfunktionen, an Beförderungen und Höhergruppierungen, an Fort- und Weiterbildungen sowie bei den Auszubildenden.

Die Frauenförderung im öffentlichen Dienst und den Mehrheitsgesellschaften hat sich bewährt – die Aufgabe hat sich aber nicht erledigt. Karoline Linnert: „Gerade in klassischen Männerberufen und in den höheren Gehaltsstufen sind Frauen weiter unterrepräsentiert.“ Um die Bewerberinnenzahl in typischen Männerdomänen zu verstärken, komme es unter anderem darauf an, einer geschlechterstereotypen Berufswahl entgegenzuwirken. „Geschlechtergerechtigkeit ist keine Einbahnstraße. Ich wünsche mir mehr Feuerwehrfrauen und Erzieher in Kindergärten. Vorausschauende Personalpolitik achtet auf einen guten Mix in allen Teams. Eine Mischung von alten und jungen, weiblichen und männlichen Beschäftigten ist das Ziel in allen Berufsfeldern.“

Zentrale Daten zur Beschäftigtenstruktur im Geltungsbereich des Landesgleichstellungsgesetzes:

  • Der Frauenanteil an den Beschäftigten insgesamt hat sich weiter erhöht auf 58 Prozent (2000: 49,9 Prozent weibliche Beschäftigte). Dies ist zum einen auf das Ausscheiden aus dem Berufsleben der älteren Jahrgänge zurückzuführen, in denen Männer deutlich stärker als Frauen vertreten sind: außerdem hat sich die Einstellungspraxis zugunsten der Beschäftigung von Frauen verändert. 2016 wurden 64,8 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt.
  • Im Vergleich mit dem Berichtsjahr 2014 sind im Jahr 2016 in Personalgruppen mit hohem Männeranteil, wie der Polizei und des Strafvollzugs, die Frauenanteile von 24,8 Prozent auf 25,2 Prozent beziehungsweise von 21,4 Prozent auf 24,1 Prozent angestiegen. Fast unverändert niedrig sind die Frauenanteile beim Personal der Feuerwehr, der Forschung und des technischen Personals.
  • Gut die Hälfte aller weiblichen Beschäftigten sind allein den drei Entlohnungsstufen 08, 09 und 13 zugeordnet. Knapp die Hälfte der männlichen Beschäftigten finden sich in den Entlohnungsstufen 09, 10 und 13. Den höheren Entlohnungsstufen von 14 bis 23 sind 12,7 Prozent der Männer zugeordnet, von den Frauen sind es lediglich 6,7 Prozent. Dementsprechend liegt der Strukturindex in 2016 bei den Frauen insgesamt bei 1,10 (ungefähr Entlohnungsstufe 10) und bei den Männern bei 1,22 (ungefähr Entlohnungsstufe 11).
  • 35,5 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in Teilzeit. 47,7 Prozent der Frauen und 13,3 Prozent Männer sind in Teilzeit beschäftigt. Im Vergleich zum Jahr 2014 sind sowohl bei den Frauen (plus 0,1 Prozent) als auch bei den Männern (plus 0,6 Prozent) geringe Erhöhungen in der Teilzeittätigkeit zu verzeichnen.
  • Leitungsfunktionen sollen laut LGG mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt sein. Dieses Ziel ist mit einem Frauenanteil in den Leitungsfunktionen von 40,4 Prozent in 2016 noch nicht erreicht. Gegenüber 2014 ist aber weiterhin ein leichter Anstieg um 0,3 Prozent zu verzeichnen. 2000 lag der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei 27,5 Prozent. Die Schulleitungen und deren Stellvertretungen nehmen die größte Gruppe von weiblichen Führungskräften ein. Bei weiblichen Führungskräften hat sich die Quote der Teilzeitbeschäftigten gegenüber 2014 um zwei Prozent auf 17,8 Prozent erhöht. Bei den Männern ist diese von 4,2 Prozent auf 4,1 Prozent geringfügig gesunken.
  • An den Beförderungen und Höhergruppierungen haben weibliche Beschäftigte im Jahr 2016 einen Anteil von über 50 Prozent erreicht. 2000 lag der Anteil noch bei 36,9 Prozent.

Zentrale Daten zur Beschäftigtenstruktur in 21 Bremischen Mehrheitsgesellschaften:

  • Der Frauenanteil der Beschäftigten liegt 2016 bei 70,3 Prozent. Davon arbei¬ten 57,1 Prozent in Teilzeit.
  • Insgesamt werden 181 Auszubildende in den Mehrheitsgesellschaften eingestellt. Der Frauenanteil beträgt 76,8 Prozent.
  • Die größten Frauenanteile unter den Beschäftigten finden sich in den Personalgruppen der Raumpflege (82,3 Prozent), der Gesundheitspflege (77,2 Prozent) sowie beim Verwaltungspersonal (70,4 Prozent).
  • Der Frauenanteil in Leitungsfunktionen im Jahr 2016 beträgt 43,4 Prozent, was hauptsächlich auf die Leitungskräfte des Krankenhauspflegepersonals der Kliniken zurückzuführen ist. Knapp ein Drittel der Frauen und gut ein Zehntel der Männer in leitender Position arbeiten in Teilzeit.
  • Der Anteil von weiblichen Beschäftigten an den Höhergruppierungen beläuft sich auf 30,4 Prozent.
  • In den Mehrheitsgesellschaften werden neue oder frei werdende Stellen in 2016 zu 62,9 Prozent mit Frauen besetzt.

Im Download:
Personalbericht 2018 – Bericht über die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes mit den Daten des Jahres 2016 (pdf, 4 MB)