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Stolpersteine in Bremen - Biografische Spurensuche

Bremer Buch-Premiere von Band 5: Findorff-Walle-Gröpelingen
Donnerstag, 28. März, 20 Uhr
Stadtbibliothek West
Lindenhofstr. 53 | 28237 Bremen

18.03.2019

Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen:

Zwischen 2004 und 2018 wurden in Bremen 685 Stolpersteine verlegt. Den minimalen Lebensdaten auf den Stolpersteinen ging eine umfangreiche biografische Spurensuche voraus. Der Initiativkreis Stolpersteine Bremen wird alle Biografien in mehreren Bänden, nach Stadt- und Ortsteilen geordnet, veröffentlichen. Die Bücher bauen insofern aufeinander auf, als sie neben dem lokalen Schwerpunkt auch unterschiedliche grundlegende Darstellungen zu Bremen in der NS-Zeit enthalten. Jetzt erscheint im Bremer Sujet Verlag der 5. Band der Reihe, der sich mit dem Bremer Westen befasst. Die Bremer BuchPremiere von Band 5: Findorff/Walle/Gröpelingen findet – in Anwesenheit von Angehörigen aus Opferfamilien – am Donnerstag, 28. März um 20 Uhr in der Stadtbibliothek West statt.

Die Publikationsreihe
Die von Peter Christoffersen und Barbara Johr herausgegebene Publikationsreihe beschäftigt sich mit den Biogra-fien der Bremer NS-Opfer, deren Gedenken seit 2004 durch das Projekt STOLPERSTEINE BREMEN geehrt wird. Nach den vier Bänden zu den Regionen Nord, Mitte sowie Ostertor/Östliche Vorstadt und Schwachhausen/Horn-Lehe erscheinen nun die Biografien derer, die Findorff, Walle und Gröpelingen lebten. In mehreren Aufsätzen werden historische Orte beleuchtet und die Situation jüdischer Bremerinnen und Bremer während NS-Zeit erläu-tert. Der Band enthält neben biografischen Abrissen u.a. Beiträge zu Spuren der NS-Zeit im Bremer Westen, zum Konzentrationslager Mißler in Findorff und zum Jüdischen Altersheim in Gröpelingen. Ergänzt wird er um einen Beitrag zur Deportation der Bremer Juden in das Ghetto Theresienstadt auf neuestem Forschungsstand. Ein Stadtplan mit Eintrag der Verlegeorte liegt bei und ermöglicht eine persönliche Spurensuche.

Stolpersteine in Bremen
Das Projekt Stolpersteine des Kölner Bildhauers und Aktionskünstlers Gunter Demnig besteht seit 1995. Es erinnert in Deutschland und im europäischen Ausland an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft – seit 2004 auch in Bremen.
In Bremen sind über 1.500 Menschen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden; die Zahl der deportierten, verfolgten oder in „Schutzhaft” genommenen Menschen liegt um ein Vielfaches höher. Schon länger gab es in Bremen Überlegungen, wie man das Leben jener Menschen symbolisch sichtbar machen könnte, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden: Juden, Sinti und Roma, Opfer der "Euthanasie", politisch Verfolgte, Jehovas Zeugen und Homosexuelle. Die Erinnerung an sie ist in unserer Stadt weitgehend verblasst. Die Stolpersteine sollen dem Vergessen entgegenwirken. Der Betonstein wird so im Bürgersteig versenkt, dass lediglich die Tafel sichtbar bleibt. Stolpern kann und soll man nur im übertragenen Sinn. Bis heute hat Gunter Demnig in Europa an mehr als 1.300 Orten über 70.000 solcher Gedenksteine verlegt, darunter 685 in Bremen.

Projekt STOLPERSTEINE BREMEN
STOLPERSTEINE BREMEN ist ein Projekt der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und des Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“. Die Arbeit am Projekt wird getragen vom Initiativkreis Stolpersteine Bremen.
Die Bremer BuchPremiere ist eine gemeinsame Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, des Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“, des Initiativkreises Stolpersteine und der Stadtbibliothek Bremen. Im Rahmen des Programms zum „27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Die Veran-staltung beginnt um 20 Uhr in der Stadtbibliothek West. Der Eintritt ist frei.

Foto: Pressestelle, Landeszentrale für politische Bildung Bremen