Senatorin Bogedan setzt in der Oberschule Habenhausen Unterschrift unter „Digital-Pakt"
13.05.2019Senatorin Dr. Claudia Bogedan hat die notwendige Verwaltungsvereinbarung zur Umsetzung des Digitalpaktes zwischen dem Land Bremen und dem Bund unterschrieben. Und das in einer äußerst passenden Umgebung – der Oberschule Habenhausen. Dort entwickelt eine Gruppe von Lehrkräften und Referendaren gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Landesinstituts für Schule seit geraumer Zeit ein dynamisches Curriculum, das Vorbild für alle allgemeinbildenden öffentlichen Schulen in Bremen sein soll. Dabei geht es unter anderem darum, Kompetenzerwartungen der Kultusministerkonferenz (Bildungsplan) und damit bundesweite Bildungsstandards mit Lehrplänen, Unterrichtseinheiten, Methoden und Lernmaterial (Videos, Karten, Arbeitsblätter) auf der Bremischen digitalen Lernplattform itslearning (ein Online-Lernmanagementsystem) zu verknüpfen. Übersichtlich in einer Maske nach Fächern, Jahrgängen und Unterrichtseinheiten sortiert. Durch jährliches Optimieren wird dieses dynamische Curriculum qualitätssichernd auf dem Laufenden gehalten. Und das klappt. Die Habenhauser haben sich zunächst auf die Fächer Gesellschaft und Politik sowie Englisch konzentriert – schrittweise kommen weitere Fächer hinzu. Der didaktische Leiter der Oberschule, André Sonnenburg, ist sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen einig, dass das dynamische Curriculum das Herzstück des Unterrichts werden kann. "Wir erfinden nichts Neues, aber es ist für Lehrkräfte endlich alles auf einem Blick vorhanden, ohne Papier-Ordner wälzen zu müssen. Das ist eine unheimliche Erleichterung. Ich sehe sofort, welche Kompetenzen ich als Lehrkraft vermitteln soll. Was da für eine Qualität im Bereich von Unterricht und Unterrichtsentwicklung entsteht, lässt sich kaum ermessen. Auch Schülerinnen und Schüler können über itslearning und freigeschaltete Aufgabenstellungen, die mit Kompetenzerwartungen verknüpft sind, sehen, was sie schon erlernt haben und was sie vielleicht noch machen müssen. Das stärkt die Eigenverantwortung. Die Möglichkeiten sind äußerst vielfältig und ultra-attraktiv", sind sich die Habenhauser Pioniere des dynamischen Curriculums sicher.
Das Einbinden von Hardware gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet der Akteure dieser Gruppe. So ist die Oberschule unter anderem mit Apple-TV, für die drahtlose Nutzung von Beamern, Klassensätzen Tablets und auch stationären Computern ausgestattet. Die Hardware ist wiederum mit dem Service- und Betriebskonzept für die IT-Infrastruktur (SuBITI) der senatorischen Behörde verknüpft. "Das klappt sehr gut", sagt Sonnenburg. Vor rund vier Jahren haben sich die Schulen aufgemacht, digitale Medien umfänglich zu nutzen. "Schulen müssen sich entscheiden, was sie wollen und was sie brauchen. Bei uns ist itslearning der Dreh- und Angelpunkt. Wir haben es geschafft, dass alle Kolleginnen und Kollegen diese Plattform akzeptieren. Das gilt auch für Endgeräte. Digital muss normal und auch für Lehrkräfte niedrigschwellig sein. Zwar ist Digital kein Allheilmittel für alle Probleme, aber ein wichtiger Baustein zur Verbesserung. Wir arbeiten dynamisch-inklusiv und der Gebrauch von Tablets im Unterricht ist inzwischen normal", so Sonnenburg.
Davon konnte sich auch Senatorin Bogedan überzeugen. Mit dem dynamischen Curriculum werden didaktische Bausteine für den Digitalpakt gelegt. Bald soll dann auch das Geld des Bundes für die Ausstattung fließen. "Wir warten dazu noch auf das notwendige Bewirtschaftungsschreiben des Bundes. Als Schulträger für die Stadtgemeinde Bremen werden wir für 2019 ein finanzielles Budget an jede Schule und vorgegebene Einkaufsmöglichkeiten (Warenkorb) geben. Voraussetzung dafür ist ein tabellarisches Medienkonzept, das alle stadtbremischen öffentlichen Schulen online ausfüllen müssen. Ab 2020 wird es dann eine zentrale Beschaffung und Steuerung geben – auch mit dem Abruf aus Warenkörben geben. Und die bereits erstellten ausgefeilten Medienkonzepte einiger Schulen werden natürlich auch berücksichtigt. Es soll nichts nach dem Windhundprinzip laufen. Software darf nach den Vorgaben des Digitalpaktes leider nur sehr eingeschränkt finanziert werden, Personal gar nicht. Klar ist aber natürlich, dass wir viele Fortbildungen und mehr Personal auch für den Support brauchen. Wir werden das in die nächsten Haushaltsberatungen einbringen", erläutert Bogedan.
Hintergrund:
Das Land Bremen bekommt aus dem Digitalpakt insgesamt 48 Millionen Euro, verteilt über fünf Jahre, also rechnerisch 9,6 Millionen Euro pro Jahr. Eine Task Force, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von SKB, dem LIS, dem Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) und aus Bremerhaven, leistete erhebliche Vorarbeiten für pädagogische und technische Aspekte der Umsetzung. Ende April wurde für die Stadt Bremen ein Medienentwicklungsplan vorgelegt. Das Ziel ist eine schnelle Umsetzung. Im Rahmen einer Initialphase können in 2019 bereits erste Maßnahmen umgesetzt werden.
Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Senatorin für Kinder und Bildung
Foto-Download (jpg, 4.5 MB)
Foto-Download (jpg, 1.5 MB)
Ansprechpartnerin für die Medien: Annette Kemp, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: annette.kemp@bildung.bremen.de