Überseehafen Bremerhaven als Modellgebiet für 100 Prozent regenerative Energieversorgung
28.08.2019Die Vision vom CO2-neutralen Hafen wird konkret. Und der Weg dorthin heißt SHARC.
SHARC steht für ein Forschungsprojekt, das seit Anfang des Jahres mehrere Partner zusammengeführt hat. Unter der Koordinierung von bremenports arbeiten die Siemens AG, das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz /DFKI), die TU Berlin und das Institut für Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH an einem „Smarten Hafen-Applikationskonzept zur Integration erneuerbarer Energien“.
Bremens Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Claudia Schilling, misst dem Projekt eine besondere Bedeutung zu: „Die Koalition hat sich das Ziel gesetzt, das Thema nachhaltiger Hafen mit großen Schritten voranzutreiben. Sharc kann einen wesentlichen Beitrag leisten, in absehbarer Zeit die Klimaneutralität des Hafens zu erreichen. Damit kann der Hafen auch für andere Wirtschaftszweige beispielgebend vorangehen.“
Das Forschungsprojekt setzt sich unter anderem mit folgenden Fragestellungen auseinander:
Um auf diese komplexen Fragen kompetente Antworten geben zu können, wird derzeit im Überseehafen Bremerhaven eine umfangreiche Untersuchung der Energieverbräuche erarbeitet. Dabei wird die öffentliche Infrastruktur betrachtet, für die bremenports verantwortlich zeichnet. Für eine erfolgreiche Untersuchung ist wesentlich, dass auch die Terminalbetreiber bei der Untersuchung mit im Boot sitzen.
bremenports-Geschäftsführer Robert Howe hob das Engagement der beteiligten Unternehmen hervor: „Klimaneutralität ist für alle europäischen Häfen eine zentrale Aufgabe. Uns ist es ein Anliegen im Rahmen unserer ‚greenports-Strategie‘ bei diesem Thema auch künftig eine Spitzenposition in Europa einzunehmen. Es ist erfreulich, dass dieses Engagement die am Hafengeschehen Beteiligten eint.“
Das BLG-Autoterminal, Eurogate-Containerterminal, Eurogate Technical Services und das große Kühllagerhaus von BLG-Klosterboer stellen Daten zur Verfügung. Diese Aufzählung deutet an, wie umfassend eine qualifizierte Analyse ausfallen muss. Dabei geht es unter anderem um Energieoptimierung im Bereich der Hafeneisenbahn, um die Energieversorgung der Gebäude, um die Beleuchtung des Hafens, die Antriebssysteme von Kränen und Van-Carriern aber auch um die Möglichkeit, Elektroversorgung bei der Abfertigung der Schiffe im Hafen zu nutzen.
In der Projektbeschreibung ist das Ziel so formuliert: „Mittels zu simulierender Zukunftsszenarien ist ein Investitionskonzept für das Zusammenwirken verschiedener Akteure im Hafenquartier abzuleiten, welches dieses für die beabsichtigte nachhaltige energietechnische und logistische Entwicklung vorbereitet“.
Um dies zu erreichen, werden derzeit im Überseehafen die Gebietsdaten gesammelt, auf deren Basis verschiedene Szenarien entwickelt werden können, z.B. wie die Versorgung des Hafens schrittweise auf regenerative Energien umgestellt werden kann. Das Projekt geht über die Analyse und Beschreibung deutlich hinaus. So sollen innerhalb des Projektes bis zum Herbst des kommenden Jahres auch konkrete Investitionsplanungen und Businessmodelle erstellt werden. Untersucht wird auch, welche Investitionen in regenerative Energiequellen erforderlich sind, um das Ziel einer CO2-neutralen Hafeninfrastruktur zu erreichen.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes Ende des kommenden Jahres ist über konkrete Investitionen zu entscheiden, mit denen das Ziel eines CO2-neutralen Hafens erreicht werden kann. Hierzu können dann weitere Förderanträge gestellt werden.
Ansprechpartnerin für die Medien ist:
Anja Wichitill
bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen
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