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Senatskanzlei

Staatsminister a.D. Bernd Neumann geehrt - Bremische Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft

Ein Glücksfall für die Kultur und die Wissenschaft in Deutschland

06.11.2019

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte hat die Bremische Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft an Staatsminister a.D. Prof. Dr. h.c. Bernd Neumann verliehen. Einen entsprechenden Beschluss hatte der Senat am 7. Mai 2019 gefasst. Die feierliche Übergabe fand nun am 5. November 2019 in der Oberen Halle des Rathauses statt. Mit der Auszeichnung würdigt der Senat unter anderem Neumanns partei- und länderübergreifendes Wirken für Kultur und Medien in Deutschland in seiner Zeit als Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Ausgezeichnet! Bernd Neumann bekam von Bürgermeister Andreas Bovenschulte die Bremische Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen
Ausgezeichnet! Bernd Neumann bekam von Bürgermeister Andreas Bovenschulte die Bremische Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen

Neumann ist engagierter Förderer des deutschen Films und der Kinowirtschaft – seit Februar 2014 ist er Präsident der Filmförderungsanstalt (FFA). Beispielhaft für seine herausragende Arbeit in der Kulturpolitik stehen auch Bremer Projekte: So wäre der 2011 fertiggestellte Erweiterungsbau der Kunsthalle Bremen ohne das nachdrückliche Wirken des damaligen Kulturstaatsministers nicht realisierbar gewesen. Auch mit dem Umbau des Bunkers „Valentin“ zum „Denkort Bunker Valentin“ als Gedenkstätte zum NS-Unrecht ist Bernd Neumann eng verbunden. In seine Amtszeit fiel zudem der Erweiterungsbau am Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. Bereits in seiner Zeit als Staatssekretär im Bundesforschungsministerium hatte sich der engagierte Christdemokrat der Förderung zukunftsträchtiger Forschungszweige verschrieben und setzte sich etwa für die Raumfahrt und die Meeresforschung ein; auch davon profitierten Bremen und Bremerhaven als Industrie- und Wissenschaftsstandorte.

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte würdigte den Vollblutpolitiker und dankte ihm für sein Wirken für die Bundesrepublik und für Bremen: "Wie kaum einer beherrscht Bernd Neumann die Klaviatur der politischen Mechanismen. Dies hat er immer wieder unter Beweis gestellt: In Bremen und im Bundestag. In der Bundesregierung im Kabinett von Helmut Kohl als Staatssekretär im Bundesforschungsministerium und ganz besonders dann als Beauftragter der Bundeskanzlerin für Kultur und Medien. Seine Erfolge beruhten und beruhen darauf, dass er das politische Geschäft verstand und auch in der Haushaltspolitik beschlagen war. Als Kulturstaatsminister hatte er die Interessen der Bundesregierung zu vertreten, er berücksichtigte aber auch die der Länder, vermittelte geschickt unter Beachtung der Zuständigkeiten, was ihm den Titel 'Der Kulturföderalist' eintrug. Bernd Neumann zeichnet ein hoher Respekt vor den Gremien und ihren Akteuren aus. Die mit ihm zusammengearbeitet haben, wissen, dass er im Austausch immer zugänglich war und eine angenehme Umgangskultur pflegte. Seine Zuverlässigkeit ist sprichwörtlich.“ Und weiter: „Für Bremen war es ein großer Segen, dass er seine Stadt, sein Land, immer im Blick hatte und bereit war, diesem auch über Parteigrenzen hinweg zu helfen. Die Kultur in Bremen hat von ihm sehr profitiert. In seiner Amtszeit erhielten Einrichtungen in Bremen und Bremerhaven zahlreiche Förderungen aus Bundesmitteln."

Und weiter: "Die Senatsmedaille ehrt auch den Einsatz für die Wissenschaften: Schon als Bundestagsabgeordneter und dann als Staatssekretär im Bundesforschungsministerium hatte er den Ausbau des Alfred-Wegener-Instituts unterstützt. Er hat neben der Meeresforschung vor allem den Raumfahrtstandort Bremen gefördert: Mit der OHB-Familie Fuchs ist Bernd Neumann eng verbunden, den Vertrag zum europäischen Modul der internationalen Raumstation „Columbus“ hat er hier im Rathaus damals mitunterzeichnet. Die Freie Hansestadt Bremen profitierte und profitiert von diesem Engagement als Industrie- wie auch als Wissenschaftsstandort in sehr hohem Maße."

Festrede – Talk – Dank – Und etwas ABBA
Für den kurzfristig verhinderten Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Prof. Dr. Dr. h.c Hermann Parzinger, hielt Dr. Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, die Festrede. Sie schilderte die zahlreichen Themen und Projekte, für die sich Bernd Neumann engagiert hat. Darunter unter anderem die Vollendung der Berliner Museumsinsel, die Schaffung der Denkmäler für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sowie der im Nationalsozialismus verfolgten Sinti und Roma, der Wiederaufbau des von der DDR-Führung abgerissenen Berliner Stadtschlosses als "Humboldt Forum" für Kunst und Kultur, die Förderung des Films, Programme für den Denkmalschutz und der Einsatz für die Staatsbibliothek Unter den Linden.

In einer von der Weser Kurier-Chefredakteurin Silke Hellwig moderierten Talkrunde würdigten anschließend der OHB-Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs, Musikfest Bremen-Intendant Prof. Dr. Thomas Albert und Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz das Engagement Bernd Neumanns für Kultur, Wissenschaft und Technologie. In persönlichen Worten bedankte sich Neumann für die Auszeichnung und bei den zahlreichen Weggefährten in Bremen, in Bremerhaven und im Bund: "Kunst und Kultur sind mehr als die 'Sahnehaube', sie sind die Hefe im Teig. Kunst und Kultur sind Teil unseres Erbes, sie sind Standortfaktor und geben Heimatgefühl."

Der stimmungsvolle Festakt bekam eine hervorragende musikalische Begleitung durch ein gemischtes Quartett der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und der Bremer Philharmoniker. Und das spielte mit einem Augenzwinkern dann auch das "Lied der Kulturpolitiker": eine Mischung aus Beethoven und "Gimme, gimme, gimme" - "Money, money, money" der schwedischen Kultband ABBA.

Bernd Neumann
Bernd Neumann, geboren am 6. Januar 1942, gehörte der Bremischen Bürgerschaft von 1971 bis 1987 an; von 1987 bis 2013 war er Mitglied des Deutschen Bundestags. Das Amt eines Parlamentarischen Staatssekretärs bekleidete er ab 1991; zunächst beim Bundesminister für Forschung und Technologie und von 1994 bis 1998 beim Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. 2005 wurde Bernd Neumann zum Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und zum Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien berufen und führte dieses Amt bis 2013. Während seiner politischen Laufbahn hat Bernd Neumann die politische Landschaft der Freien Hansestadt Bremen unter anderem als CDU-Landesvorsitzender und Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft ganz entscheidend mitgeprägt. In Bremen-Nord aufgewachsen, blieb dem gelernten Pädagogen die Entwicklung Bremens auch während seiner Arbeit im Bund immer eine Herzensangelegenheit.

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