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Der Senator für Inneres und Sport | Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Zahl der Einbürgerungsanträge steigt

Rund 2.000 Bremerinnen und Bremer wollten Deutsche werden / 31 Prozent mehr als ein Jahr zuvor

21.01.2020

Seit Beginn der Einbürgerungskampagne Ende 2018 steigt die Zahl der Bremerinnen und Bremer, die einen deutschen Pass beantragen. Das zeigt eine Auswertung, die Anja Stahmann und Ulrich Mäurer anlässlich der heutigen Einbürgerungsfeier im Bremer Rathaus vorlegen (21. Januar 2020). Danach haben im ersten Jahr nach Beginn der Senats-Kampagne (2019) 2.003 Bremerinnen und Bremer den Antrag auf einen deutschen Pass gestellt, 31,3 Prozent mehr als 2018 mit 1.525 Anträgen. „Das zeigt, dass es sich lohnt, die Menschen direkt anzusprechen. Wir ermuntern sie, sich zu dem Land zu bekennen, in dem sie ihren Lebensmittelpunkt haben“, sagte Senatorin Anja Stahmann. Die Zahl der vollzogenen Einbürgerungen sei in diesem Zeitraum zwar vorerst nur leicht angestiegen – um 5,7 Prozent von 1.462 auf 1.545 – doch rechne sie mit einem weiteren Anstieg mit einem zeitlichen Nachlauf.

In der Einbürgerungskampagne des Senats kooperieren der Senator für Inneres, das Migrationsamt, der Bremer Rat für Integration und das Referat „Integration“ bei der Senatorin für Soziales. Angeregt hat sie der Bremer Rat für Integration nach Hamburger Vorbild. Seit Ende 2018 versendet das Migrationsamt Anschreiben des Bürgermeisters und der Bürgermeisterin. Monat für Monat erreichen diese Schreiben rund 1.000 Ausländerinnen und Ausländer in Bremen, insgesamt mehr als 11.000. Sie weisen auf die Möglichkeit der Einbürgerung hin und die damit verbundene politische und gesellschaftliche Teilhabe, zu der auch das visumsfreie Reisen innerhalb Europas und in viele Länder darüber hinaus gehört. „Wer dauerhaft bei uns lebt, der soll die vollen Rechte eines Bürgers genießen. Dazu gehört es auch, politisch mitzubestimmen“, sagte Senatorin Anja Stahmann.

„Wir sind froh darüber, dass Deutschland für die neuen Bürgerinnen und Bürger offenbar sehr viel mehr ist, als nur ein Ort zum Arbeiten“, erklärte Innensenator Ulrich Mäurer bei der Einbürgerungsfeier in der Oberen Rathaushalle mit über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter 136, die die deutsche Staatsbürgerschaft erst im Verlauf des vergangenen Jahres angenommen haben. Zehn weiteren Erwachsenen und drei Kindern hat der Senator ihre Einbürgerungsurkunden während der Feierlichkeiten im Rathaus übergeben. Menschen, die sich für die Einbürgerung entschieden, zeigten den Willen, ihre Zukunft in dem Land zu gestalten, in dem sie zukünftig leben wollen. Sie drückten damit Zuversicht aus und das Vertrauen, in diesem Land eine gute Zukunft zu finden. Mäurer: „Diese Zuversicht können wir alle gut gebrauchen.“

Einbürgerungsfeier in der Oberen Rathaushalle
Einbürgerungsfeier in der Oberen Rathaushalle

Vielen Bürgerinnen und Bürgern falle die Entscheidung zur Abgabe der eigenen Staatsbürgerschaft nicht leicht, sagte Senatorin Stahmann. Fünf Einbürgerungslotsinnen und -lotsen stehen daher bereit, um im Gespräch das Für und Wider abzuwägen. Sie beraten auf Türkisch, Arabisch, Spanisch, Französisch, Persisch, Englisch und Deutsch. „Wir erwarten von niemandem, der die deutsche Staatsbürgerschaft annimmt, dass er seine eigene kulturelle Identität ablegt“, sagte die Integrationssenatorin. „Und man muss auch kein Sauerkraut mögen, wenn man Deutscher werden will.“ Aber wer sich zu den Grundwerten unserer Gesellschaft bekennen könne, wer über viele Jahre bei uns lebt und die Gesellschaft aktiv mitgestalten will, der sei herzlich eingeladen, die Staatsbürgerschaft anzunehmen.

Wer die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen will, müsse unter anderem „ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache nachweisen, in der Regeln mindestens acht Jahre legal in Deutschland leben, mit dem Einbürgerungstest Grundkenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland nachweisen, sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennen und straffrei im In- und Ausland gelebt haben“, betonte Senator Mäurer. Im vergangenen Jahr haben in Bremen Menschen aus 98 Ländern die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen. Die Hauptherkunftsländer waren Türkei (248), Großbritannien (185), Iran (93), Polen (80) und Syrien (75). Weitere Herkunftsländer mit geringeren Zahlen sind Irak, Ghana, Russland, Libanon, aber auch die Niederlande, Schweden, Belgien, Thailand und Ungarn.

„Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die sich aktiv einbringen, die sich für ein solidarisches und gerechtes Miteinander einsetzen, und die daran mitarbeiten wollen, dass sich Bremen gut entwickelt“, sagte Senatorin Stahmann.

Ansprechpartner beim Bremer Rat für Integration für Bremerinnen und Bremer, die sich für die Einbürgerung interessieren, ist Mazlum Yalçin, 361-16849, einbuergerungslotsen@migration-bremen.de

Sprechzeiten: montags und mittwochs, 10 bis 18 Uhr.
Einbürgerungsanträge können bei der Staatsangehörigkeitsbehörde im Migrationsamt Bremen (Stresemannstraße 48), 361-88670, einbuergerungslotsen@migration-bremen.de gestellt werden. Öffnungszeiten: Montag 8 bis 17 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 8 bis 12 Uhr (eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich).

Ansprechpartner/in für die Medien:
Rose Gerdts-Schiffler, Pressesprecherin beim Senator für Inneres, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rose.gerdts-schiffler@Inneres.Bremen.de

Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de

Foto: Pressereferat des Senators für Inneres