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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Studienreise zur Gedenkstätte Konzentrations- und Strafgefangenenlager Esterwegen

20.02.2020

Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung

Im Rahmen des Bremer Programms zum „27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ finden traditionell auch Studienfahrten zu NS-Gedenkstätten statt. Am Sonntag, 17. Mai 2020, bieten die Landeszentrale für politische Bildung Bremen und der Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“ eine Tagesreise in das Konzentrations- und Strafgefangenenlager Esterwegen an. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen.

TERMIN: Sonntag, 17.05.2020
VERANSTALTER: Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“
ANMELDUNG: tobias.peters@lzpb.bremen.de
KOSTEN: (Reise per Bus, Führung) ca. 20 Euro pro Person (bei maximaler Bus-Auslastung)

ABFAHRT: 8:30 Uhr
ABFAHRTSORT: Bremen, Hugo-Schauinsland-Platz (vor dem Cinemaxx)

PROGRAMM:
10.30 Uhr: Begrüßung im Eingangsbereich der Gedenkstätte
10.45 Uhr: Vortrag (bebildert) über die Geschichte der Emslandlager 1933 – 1945
12.00 Uhr: Pause
13.00 Uhr: Führung über das Gelände des ehemaligen Lagers Esterwegen
14.00 Uhr: Einführung in die Ausstellungen; individueller Rundgang
15.15 Uhr: Auswertungsgespräch
15.45 Uhr: Film mit Zeitzeugenerinnerungen
16.30 Uhr: Ende des Programms

ABREISE: 17:00 Uhr (Ankunft Bremen ca. 18:30 Uhr)

Die Emslandlager
Zwischen 1933 und 1945 unterhielt der NS-Staat im Emsland und in der Grafschaft Bentheim 15 Gefangenenlager. Als Teil des Systems von SS, Justiz und Wehrmacht waren sie alle Orte des NS-Terrors. Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein mussten die Gefangenen schwere Zwangsarbeit in der Moorkultivierung, ab Mitte 1942 in der Torf- und Rüstungsindustrie und in Bombenräumkommandos, leisten. In den Emslandlagern litten insgesamt etwa 80.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene, während des Krieges zusätzlich weit mehr als 100.000 Kriegsgefangene. Mehr als 20.000 Menschen verhungerten, starben an Erschöpfung und Krankheiten, als Folge körperlicher Misshandlungen oder wurden „auf der Flucht erschossen“. Nach Kriegsende dienten die Lager unter anderem als Unterkunft für ehemalige Zwangsarbeiter, später auch für Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Heute befinden sich an den ehemaligen Lagerstandorten Justizvollzugsanstalten, Wohngebiete oder landwirtschaftliche Nutzflächen.

Das Lager Esterwegen
Am Ort der heutigen Gedenkstätte errichtete der preußische Staat im Sommer 1933 das Konzentrationslager Esterwegen zur Unterbringung von politischen Häftlingen. Von 1934 bis 1936 unterstand das KZ Heinrich Himmler als Reichsführer SS unmittelbar. Er löste das KZ 1936 auf; das Nachfolgelager war das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin. Zu den wohl bekanntesten KZ-Häftlingen in Esterwegen gehört der Friedensnobelpreisträger des Jahres 1935, Carl von Ossietzky. Von 1937 bis 1945 war das Lager Esterwegen Strafgefangenenlager der Reichsjustizverwaltung. Während des Zweiten Weltkrieges waren hier und in mehreren anderen Lagern von Wehrmachtsgerichten verurteilte deutsche Soldaten inhaftiert. In einem Teil des Lagers Esterwegen („Lager Süd“) waren Widerstandskämpfer aus verschiedenen westeuropäischen Ländern, sogenannte „Nacht- und Nebel-Gefangene“, eingesperrt. In der unmittelbaren Nachkriegszeit diente das Lager der britischen Besatzungsmacht als Internierungslager. Von 1953 bis 1959 war es Durchgangslager für Flüchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone (DDR). In dieser Zeit wurden alle Gebäude des ehemaligen Lagers abgetragen. Von 1963 bis 2001/2005 nutzte die Bundeswehr das Gelände als Depot.

Die Gedenkstätte Esterwegen
Die Gedenkstätte ist ein europäischer Gedenkort, der an alle 15 Emslandlager und ihre Opfer erinnert. Sie setzt ein Zeichen gegen Diktatur, Gewaltpolitik und Terror, gegen Nationalismus und Rassismus. Sie fordert auf zum Engagement für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

Weitere Informationen und Anmeldung:
Tobias Peters, Landeszentrale für politische Bildung Bremen
Telefon: 0421-361 2098, Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de