Die dynamische Entwicklung des Coronavirus sowie die notwendigen Schutzmaßnahmen stellen unsere Gesellschaft und jeden Einzelnen, aber auch die medizinischen Einrichtungen, Pflege- und Hilfskräfte sowie Sicherheitsbehörden vor große Herausforderungen. Insbesondere ist schon jetzt eine zunehmende Knappheit an medizinischer Schutzausrüstung wie z.B. Atemschutzmasken, Einweg- oder Mehrweg-Schutzkittel, Einwegschutzhandschuhen oder auch Desinfektionsmittel auch in Bremen festzustellen. Da diese Materialien aufgrund der weltweit zunehmenden Corona-Infektionen global massiv nachgefragt sind, wird die Beschaffung aktuell und auch absehbar erschwert.
Daher hatte der Krisenstab des Landes Bremen zusammen mit dem Senat am vergangenen Mittwoch sowohl die Bevölkerung wie auch die bremische Wirtschaft in einem Aufruf um Sachspenden gebeten. Dieser Aufruf wurde auch durch die Handelskammer Bremen, die Unternehmerverbände des Landes Bremen, die Netzwerke der Bremischen Hafenvertretung BHV oder des Aviaspace Bremen e.V. oder auch die Innungen der Handwerkerschaft aktiv weiterverbreitet, um auf diese Weise eine möglichst große Zahl von Unternehmen zu erreichen. Viele kleinere Speditionen und Handwerker sind diesem Aufruf gefolgt und haben ihre Bestände geprüft und Material für die Kliniken bereitgestellt.
Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt, die in den letzten Tagen auch persönlich mit einer Vielzahl von Unternehmen telefonierte, zeigt sich erfreut über die positive Resonanz: „Obwohl viele Unternehmen selbst aktuell eine schwierige Zeit durchmachen, erleben wir eine unglaublich positive Resonanz, tolles Engagement und eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Hierfür und für die große Solidarität möchte ich allen danken, die Schutzmaterial besorgen konnten, sowohl den Großunternehmen, aber auch dem Mittelstand und insbesondere den kleinen Unternehmen in der Logistik und dem Handwerk.“
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard dankt ebenfalls und hebt hervor: „Jede Spende, jegliches Engagement zählt und trägt dazu bei, die Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen sicher zu ermöglichen und damit die Gesundheit aller Bremerinnen und Bremer zu schützen.
Aktuell beschaffen wir auf verschiedenen Wegen Schutzausrüstung, die Spenden der Bremer Unternehmen sind ein wichtiger Teil davon. Vielen Dank!“ Schutzmasken spendeten z.B. die Lloyd Werft, Mercedes, die Maler- und die Tischlerinnung, die Stahlwerke Bremen, sowie die Bremer Spediteure der BLG und die Lürssen Werft. Desinfektionsmittel und weitere Serviceleistungen kamen von der ArianeGroup.
Darüber hinaus überlegen Unternehmen aus Bremen, wie sie gesuchte Produkte herstellen können. So produzieren Unternehmen, die sich mit der Verarbeitung von Alkohol auskennen, wie z.B. BECK´s oder auch kleinere Unternehmen wie „Piekfeine Brände“ Alkohol zu Desinfektionszwecken. Die BEGO denkt darüber nach, Schutzmasken im 3D Druck Verfahren herzustellen und auch im Bereich der Labordiagnostik entstehen gerade neue Projekte. Aber auch europaweit sind bremische Unternehmen engagiert. So hat beispielsweise Airbus in der vergangenen Woche eine komplette Flugzeugladung Schutzmasken aus China geholt und an die besonders hart betroffenen Staaten Spanien und Frankreich, aber auch an Deutschland verteilt.
Auch im Internet entstehen ehrenamtliche betriebenen Plattformen wie www.tosamen.org, Angebote bei www.dasviertel.de oder neue Angebote bei der Handelskammer wie www.jetzt-kaufen-in-bremen.de für den Einzelhandel oder auch www.bremen-ist.de um Bremer digital im Event- und Kulturbereich zusammenzubringen. Auch diese kreativen Ideen helfen den kleinen Unternehmen, die Herausforderungen zu meistern.
Täglich erreichen uns weitere Angebote von Unternehmen, die etwas zur Überwindung der Krise beitragen wollen. Das begrüßen wir sehr, denn der Bedarf ist nach wie vor ungebrochen und jedes Engagement, egal wie groß oder klein wird benötigt und trägt zur Überwindung der Krise bei.
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Kai Stührenberg, Pressesprecher
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