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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Die mobile Zukunft für Bremen: Erste neue Straßenbahn ist angekommen

31.03.2020

Die erste von insgesamt 77 neuen Straßenbahnen hat heute (31.03.2020) Bremen erreicht. Vier Nächte lang ist das rund 37 Meter lange, 2,65 Meter breite und fast 48 Tonnen schwere Fahrzeug mit einem Tieflader vom Siemens Mobility-Werk in Wien zur Bremer Straßenbahn AG (BSAG) an den Flughafendamm transportiert worden. In den kommenden Wochen und Monaten wird das moderne Fahrzeug von den Expertinnen und Experten der BSAG im Rahmen des anstehenden Zulassungsverfahrens nun ausgiebig getestet, bevor es voraussichtlich im Sommer 2020 erstmals mit Fahrgästen an Bord durch die Hansestadt fährt.

Erste neue Straßenbahn ist angekommen
Erste neue Straßenbahn ist angekommen

Bedeutender Schritt für die Verkehrswende
„Bremen investiert mehr als eine halbe Milliarde Euro in den modernen ÖPNV. Jetzt ist die erste von 77 neuen Straßenbahnen endlich da. Das freut mich sehr. Das bedeutet in Zukunft mehr Passagiere pro Bahn, mehr Komfort für die Fahrgäste und eine deutliche Entlastung für die BSAG“, erklärt Maike Schaefer, Bürgermeisterin sowie Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Dies sei „ein sehr positiver und bedeutender Schritt, die Verkehrswende in Bremen voran zu treiben. Vor allem, wenn man die neuen Straßenbahnen auch noch zusammenbringt mit den geplanten Verlängerungen der Linie 1 und 8 sowie der Querverbindung Ost und potenziell weiteren Verlängerungen in die Überseestadt, Woltmershausen oder nach Osterholz. Und ein moderner Nahverkehr ist zugleich ein wichtiger Standortfaktor für eine Stadt wie Bremen“, so die Aufsichtsratsvorsitzende der BSAG.

Barrierefreiheit besonders im Blick
„Für den Nahverkehr in Bremen beginnt damit eine neue Ära“, betont Hajo Müller, kaufmännischer Vorstand und Vorstandssprecher der BSAG. Im Jahr 2011 war zum letzten Mal eine neue Straßenbahn an die BSAG geliefert worden, damals noch vom Typ Bombardier Flexity Classic. „Seitdem hat der technische Fortschritt noch einmal einen Sprung gemacht, so dass wir unseren Fahrgästen mit den neuen Straßenbahnen einige neue Annehmlichkeiten bieten können“, so Müller.

Die 77 neuen Fahrzeuge werden von Siemens in Wien gebaut. Die Straßenbahnen basieren auf dem Fahrzeugtyp Avenio, sind aber auf die Bremer Bedürfnisse angepasst worden. Insbesondere im Hinblick auf die Barrierefreiheit haben die BSAG und Siemens bis zum letzten Moment an Verbesserungen gearbeitet. Unter anderem ist eine siebte Fahrgasttür eingeplant worden, welche die Erreichbarkeit des zweiten Rollstuhlstellplatzes erleichtert. Natürlich gibt es auch den bekannten Bremer Hublift. Dieser ist auch in den neuen Fahrzeugen verbaut und wie gewohnt an Tür 2 zu finden. Die Bremer Variante des Avenio hat die BSAG auf den Namen »Nordlicht« getauft.

Bremer Fahrgäste erwartet ein hochmodernes Fahrzeug. Infotainment-Systeme auf Monitoren informieren nicht nur über bevorstehende Haltestellen und Umsteigemöglichkeiten, sondern auch über das aktuelle Tagesgeschehen. Bei der Konstruktion der neuen Straßenbahn ist auch das veränderte Nutzungsverhalten der Fahrgäste berücksichtigt worden. „Wir haben insgesamt acht sogenannte Mehrfachnutzungsflächen eingeplant, da immer mehr Menschen mit Rollatoren und Kinderwagen unterwegs sind“, erklärt Müller. Dank Klappsitzen können diese Bereiche aber auch zum Sitzen genutzt werden.

Weiterer Fokus: Sicherheit
Das Thema Sicherheit hat bei der Konstruktion der Straßenbahn ebenfalls eine große Rolle gespielt. Ein besonders heller Fahrgastraum mit großen Fenstern bietet keinen Platz für dunkle Ecken. An allen Türen sind Sprechstellen installiert, an denen Fahrgäste schnell Kontakt zum Fahrer oder zur Fahrerin aufnehmen können. Die Fahrdienstmitarbeitenden haben den Fahrgastraum dank transparenter Trennwand ihrerseits ebenfalls im Blick. Außerdem sorgt die gewohnte Videoaufzeichnungstechnik auch in den Nordlichtern für Sicherheit.

„Auch für unsere Mitarbeitenden, die unsere neuen Fahrzeuge durch Bremen fahren, bedeutet das moderne Nordlicht eine spürbare Verbesserung“, erklärt BSAG-Arbeitsdirektor Michael Hünig. Der Fahrstand sei nicht nur nach den neuesten Regeln der Ergonomie geplant worden, sondern unterstütze Fahrende auch mit modernster Technik. Die wichtigsten Informationen zeigt ein Display in der Mitte des Fahrstands. „Moderne Assistenzsysteme warnen nicht nur davor, wenn sich Hindernisse auf dem Gleis befinden, sondern können auch selbst eine Zwangsbremsung einleiten“, so Hünig. Damit werde der Nahverkehr in Bremen noch sicherer.

Großes Ereignis unter besonderen Bedingungen
Für das Bremer Verkehrsunternehmen ist die Ankunft des ersten Fahrzeugs einer neuen Baureihe ein besonderes Ereignis. Traditionell wird dieser Anlass mit zahlreichen Mitarbeitenden und geladenen Gästen gefeiert. Aufgrund der aktuellen Situation im Rahmen der Corona-Krise musste die Anlieferung jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. „Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden überwiegt in diesem Fall natürlich dem Wunsch, die Lieferung des ersten Nordlichts zu feiern“, betont Arbeitsdirektor Michael Hünig. Zunächst in den BSAG-Werkstätten am Flughafendamm und später auch im Streckennetz werden jetzt die vorbereitenden Arbeiten für die Indienststellung des Nordlichts durchgeführt. „Wir wollen, dass Bremens neue Straßenbahn möglichst schnell allen Bremerinnen und Bremern zu Gute kommt“, sagt BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller.

Daten und Fakten zur neuen Bahn
Anzahl: 77 Straßenbahnen (geliefert bis 2023)
Fahrzeuglänge: 36,90 Meter
Fahrzeugbreite: 2,65 Meter
Fahrzeughöhe: 3,66 Meter
Motoren: 6 je 120 kW
Gewicht: 47,9 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Spurweite: 1,435 Meter
Sitzplätze: rund 100

Sonstige Ausstattung: Klimatisierung, Fahrgastinformationssystem mit Monitoren, Assistenzsystem, Videoüberwachung, Videorückspiegel, LED-Beleuchtung, Hublift

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Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de