„Ich habe heute mit großer Betroffenheit vom Tod von Hermann Krauß erfahren. Hermann Krauß war eine treibende Kraft der Kultur in Bremen-Nord, der entscheidend an der Gründung des KITO mitwirkte und das Haus über Jahrzehnte maßgeblich prägte. Wir werden Hermann Krauß ein ehrendes Andenken bewahren.“ Mit diesen Worten kondolierte der Präsident des Senats und Senator für Kultur, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, zum heute bekannt gewordenen Tod von Hermann Krauß.
Es war Krauß‘ maßgebliches Verdienst, dass das Alte Packhaus – heute Heimat von KITO und Overbeck-Museum – Ende der 1980er Jahre vor dem Abriss bewahrt und erhalten werden konnte. Heute steht das Haus unter Denkmalschutz. Ab 1990 war Krauß Vorsitzender des Trägervereins KITO-Altes Packhaus Vegesack e.V., der das Haus erfolgreich zu einer Kulturinstitution im Spannungsfeld zwischen hochkarätiger Musik, anspruchsvoller Kleinkunst und Gesellschaftskritik entwickelte.
Rasch erwarb sich das KITO einen exzellenten Ruf als intimer Aufführungsort für eine Reihe von Kulturformen, vor allem Jazz und Kabarett. Bis heute wird das Haus auf Grund seiner besonderen Atmosphäre und der großen Nähe zum Publikum von vielen bekannten Künstlerinnen und Künstlern geschätzt. Das KITO ist seit 2007 ein elementarer Bestandteil der Kulturbüro Bremen Nord gGmbH.
Nach seinem Ausscheiden nach knapp 20 Jahren an der Spitze des Vereinsvorstands wurde Hermann Krauß Ehrenvorsitzender des Vereins.
Bürgermeister Dr. Bovenschulte: „Geprägt durch seine Zeit als Syndikus der Handelskammer, verstand Hermann Krauß kulturelle Angeboten auch als Standortfaktor und Impulsgeber für wirtschaftliche wie gesellschaftliche Entwicklungen. Kunst sollte und musste Anstöße geben und dabei auch unbequem sein. Für die Kultur in Bremen-Nord kämpfte und stritt Hermann Krauß mit Sachkenntnis und Leidenschaft. Als Liberaler vom alten Schlage war es ihm wichtig, dass Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nahmen und gestaltend tätig wurden. Dabei hatte er stets das Gemeinwesen im Sinn. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“
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