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Der Senator für Kultur

„Höchste Dotierung der Projektmittel seit mehr als zehn Jahren“

Neues Verfahren in der Kultur-Deputation vorgestellt

01.10.2020

Rund 1,4 Millionen Euro stehen 2021 für temporäre Kulturprojekte in Bremen zur Verfügung. Mit der am 1. Oktober 2020 in der Deputation für Kultur vorgestellten Projektmittelvergabe soll die künstlerische Profilierung Bremens in den verschiedenen Sparten weiter vorangetrieben werden. "Dies ist der höchste Dotierung der Projektmittel im Kulturbereich seit mehr als zehn Jahren. Ich freue mich sehr, dass somit auch die freien und nicht-institutionsgebundenen Künstlerinnen und Künstler vorbehaltlich der Beschlussfassung der Bremischen Bürgerschaft am Jahresende direkt vom guten Ergebnis der Haushaltsverhandlungen profitieren werden", betont Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz.

Über die eingereichten Anträge, für die eine Frist bis zum 15. Oktober 2020, befinden zunächst mit externen Fachleuten besetzte Jurys sowie der Projektmittelausschuss. Mit den Empfehlungen der Sachverständigen befasst sich am 10. Dezember wiederum die Deputation für Kultur in einer öffentlichen Über Mittel in Höhe von 125.000 Euro für 2021 hat die Deputation für Kultur bereits in ihrer Juli-Sitzung entschieden. Darunter fallen vor allem Konzeptförderungen. Vom verbleibenden freien Budget, sind 200.000 Euro für "Projekte der Jungen Szene und der Subkultur" vorgesehen. Über die konkrete Vergabe soll ein Unterausschuss entscheiden, der aus den Sprecherinnen und Sprechern der Fraktionen in der Deputation für Kultur besteht. Der überwiegende Teil der verbleibenden Million wird mit rund 740.000 Euro im Anschluss an das besagte Juryverfahren der Deputation für Kultur zur Entscheidung vorgelegt.

Auch über die Finanzierung zusätzlicher Maßnahmen für das Jahr 2020 hatte das Gremium in seiner Juli-Sitzung entschieden. "Für einen Großteil dieser durch Corona bedingten Maßnahmen ist 2021 eine Fortsetzung geboten", erklärt Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz. Das entsprechende Fördervolumen soll für das kommende Jahr 215.000 Euro betragen; davon entfällt der mit 75.000 Euro größte Posten auf die Clubkultur, die in besonderem Maße unter den Folgen der Pandemie zu leiden hat.

Weitere Projektmittel stehen zudem noch für das laufende Haushaltsjahr 2020 zur Verfügung, darunter Zuschüsse in Höhe von 50.000 Euro, die im Rahmen kultureller Stadtteilarbeit dem Projekt SommerSummarum zukommen sollen. 75.000 Euro sollen als Mittel für Kulturelle Bildung der st art Jugend Kunst-Stiftung zur Verfügung gestellt werden, die der Bremer Senat im Jahr 2003 zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses ins Leben gerufen hatte. Weitere Zuwendungen betreffen den Aufbau eines Onlineportals der Freien Szene, dessen Gesamtkosten mit 15.000 Euro veranschlagt werden. 40.000 Euro sind für Projekte der Queerkultur vorgesehen; auf einen entsprechenden Aufruf des Senators für Kultur sind bereits zahlreiche Anträge gefolgt.

Ebenfalls noch im Haushalt des Jahres 2020 verankert ist das Thema "Kolonialismus und seine Folgen" mit 20.000 Euro. Zur Förderung vorgesehen ist zum einen ein Wettbewerb im Bereich der Bildenden Kunst, dessen Erträge Denkanstöße geben sollen. Veranschlagt ist ein gestaffeltes Preisgeld von insgesamt 6000 Euro für die ersten drei Plätze. Zum anderen beteiligt sich der Senator für Kultur mit 14.000 Euro an dem überregionalen Projekt "Dekoloniale_Erinnerungskultur in der Stadt", das die Erschließung von bedeutenden Orten Bremens in kolonialen Zusammenhängen durch geführte Besichtigungstouren vorsieht. "Neben Hamburg ist Bremen von den Initiatoren des Projekts angesprochen worden", sagte Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz. Sie würdigte den Umstand, dass sowohl Decolonize Bremen als auch das Afrika Netzwerk Bremen ihre Bereitschaft zur Unterstützung der Projektbeteiligung signalisiert haben.

Weil die Förderrichtlinie zur Projektmittelvergabe nur noch bis zum 11. Mai 2021 gilt, ist für das kommende Jahr eine Evaluierung vorgesehen. Zunächst soll die Gültigkeit der Förderrichtlinie bis zum 31. Dezember 2021 verlängert werden. Projektanträge aus den Bereichen Junge Szene und Subkultur unterliegen einem gesonderten Vergabeverfahren, das durch eine Ergänzung der Förderrichtlinie festgeschrieben werden soll.

Ansprechpartner für die Medien:
Heiner Stahn, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel. (0421) 361-66 13 heiner.stahn@kultur.bremen.de