Gezielte Hilfe für Kinder und Jugendliche, die unter häuslicher Gewalt leiden
05.11.2020Kinder und Jugendliche in Bremen und Bremerhaven, die unter häuslicher Gewalt leiden, sollen durch eine aufsuchende Fachberatung gezielt unterstützt werden. Nach einem Interessenbekundungsverfahren ist die Deputation für Soziales, Jugend und Integration heute (5. November 2020) darüber informiert worden, dass der Deutsche Kinderschutzbund, Landesverband Bremen e.V., die aufsuchende Beratung übernehmen wird. Für die Umsetzung sind jährlich rund 400.000 Euro erforderlich und auch im Haushalt ab 2021 vorgesehen.
"Kinder und Jugendliche können Opfer oder Zeuginnen und Zeugen von häuslicher Gewalt werden. Sie können diese traumatischen Erlebnisse aber oftmals allein nur schwer verarbeiten", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport. "Sie brauchen dann Hilfe und Beratung, die sie sich selbst aber nicht organisieren können. Diese Lücke soll die aufsuchende Fachberatung schließen, die aktiv auf die Kinder zugeht."
Der Kinderschutzbund entspreche "mit seinem Angebot dem Anforderungsprofil am besten", erläuterte Sozialsenatorin Stahmann die Auswahl, die der Jugendhilfeausschuss bereits im September zur Kenntnis genommen und begrüßt hat. Insgesamt habe es vier Interessensbekundungen mit einem "qualitativ sehr hochwertigen Angebot der Bremer Träger" gegeben. Der Kinderschutzbund überzeuge aber mit seiner "klaren Parteilichkeit für das Kind“ und betone damit "eines der zentralen Ziele der aufsuchenden Fachberatung am deutlichsten". Zudem bringe er "mit weitem Abstand die meisten Vorerfahrungen" mit.
Erfahrungen mit der aufsuchenden Fachberatung gibt es unter anderem bereits in Städten wie Göttingen oder Rostock. "Wir versprechen uns davon, dass junge Menschen, die sonst mit ihren Erlebnissen allein gelassen wären, Hilfe annehmen und den Weg in die Beratung leichter finden", sagte Senatorin Stahmann. "Das kann die gesamte Persönlichkeitsentwicklung stützen."
Die Aufsuchende Fachberatungsstelle soll ihre Tätigkeit zum Jahreswechsel aufnehmen, die Stelle befindet sich derzeit im Aufbau.
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de Im Web: https://www.soziales.bremen.de/