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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Klimaschutzsenatorin Schaefer und Onyx Power stimmen Ausstieg aus Kohleverstromung im Kraftwerk Farge ab

15.04.2021

Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, sowie Verantwortliche des Kraftwerksbetreibers Onyx Power in Bremen-Farge, haben sich bei einem Treffen auf einen möglichen Fahrplan für den Ausstieg aus der Kohleverstromung des Kraftwerks verständigt. Beide Parteien setzen dabei auf eine enge Kooperation in dem Prozess.

Dazu Senatorin Schaefer: „Nachdem die swb bereits das Abschalten des Kohlekraftwerks Hafen für dieses Jahr angekündigt hat und auch das Kraftwerk Hastedt bald folgen soll, könnte Bremen dann mit dem Abschalten des Kohlekraftwerks Farge einen großen Schritt zur Erreichung des Pariser Klimaabkommens weiterkommen. Da sind wir auf dem richtigen Weg. Wir müssen zudem weiter entschlossen die Verkehrswende voranbringen. Wenn dann auch noch die Bundesregierung ihre Hausaufgaben macht, bin ich optimistisch, dass wir in Bremen unsere Klimaziele erreichen können."

Onyx Power hat ein Konzept für die Umrüstung des Steinkohlekraftwerks auf die Energiegewinnung durch Altholz entwickelt. Eine Machtbarkeitsstudie wurde erstellt. Auf dieser Basis hat sich der Kraftwerksbetreiber entschlossen, eine Detailplanung und die Vorbereitung des Genehmigungsverfahrens als eine wesentliche Voraussetzung für die Umrüstung der Anlage anzustoßen. Am morgigen Freitag (16. April 2021) wird das Unternehmen beim Gewerbeaufsichtsamt eine Vorhabenbeschreibung für das Projekt an der Weser einreichen. Das offizielle Genehmigungsverfahren wird nicht vor Spätsommer 2021 starten.

Für die thermische Verwertung am Standort Farge ist die Nutzung von Altholz der Klasse II und III geplant. Dies umfasst Holz in Form von altem Mobiliar, Paneelen, Sperrholz sowie Bau- und Abbruchholz. Das Genehmigungsverfahren wird eng vom zuständigen Senatsressort begleitet werden: „Mir ist es wichtig, dass dabei auch die Bürgerinnen und Bürger sowie der Beirat eng eingebunden werden. Vor allem das Thema Immissionsschutz und Luftreinhaltung sowie Filtertechnik ist ein wichtiger Punkt in dem Verfahren. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung bringt Bremen, aber auch Onyx Power nur weiter, wenn das der Einstieg in eine saubere und vor allem regionale Holzverstromung wird, die perspektivisch auch eine Wärmeauskopplung beinhaltet“, so Senatorin Schaefer.

Jörn Neumann, Kraftwerksleiter Farge, Onyx Power: „Mit der Umrüstung unseres Kraftwerks in Farge möchten wir den Standort über den von der Bundesregierung beschlossenen Kohleausstieg hinaus zukunftsfähig und nachhaltig aufstellen. Durch die Nutzung von Altholz kann der Rohstoff einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. Das Kraftwerk Farge verfügt über modernste Filteranlagen, welche eine umweltverträgliche thermische Verwertung des Altholzes gewährleisten. Durch die Umrüstung des Kraftwerks könnten CO2-Emissionen in signifikantem Umfang eingespart werden.“ Insgesamt emittiert das Kraftwerk derzeit jährlich etwa 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Das entspricht rund neun Prozent des Gesamtanteils der Bremer Emissionen. Um 19 Prozent hat Bremen seine Emissionen schon gemindert. Weitere elf Prozent entfallen durch das Abschalten des Hafenkraftwerks durch die swb.

Nach Angaben von Onyx Power kann der Traditionsstandort, Beschäftigung und lokale Wertschöpfung in Bremen-Nord auf diesem Wege auch über den Kohleausstieg hinaus erhalten bleiben, sowie der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger in Bremen vorangetrieben werden. Auch die regionale Wirtschaft könnte von der Umrüstung des Standortes profitieren. „Für die Rohstoffbeschaffung des Altholzes sind wir mit der lokal ansässigen Firma Nehlsen im Austausch. Langfristig wäre auch der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft am Standort Bremen-Farge denkbar. Davon könnte insbesondere die energieintensive Stahlindustrie vor Ort profitieren. Ein Schritt, der Wandel der Industrie, im Einklang mit den Klimaschutzzielen, unter Wahrung von Beschäftigung und lokaler Wertschöpfung, vorantreiben könnte“, so Kraftwerksleiter Jörn Neumann.

Das Kraftwerk Farge ist mit den Menschen vor Ort und der Stadt Bremen eng verwoben. Der Standort existiert seit inzwischen rund 100 Jahren. Im Jahr 1969 entstand das heutige Kraftwerk an der Weser. Nach umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen stellt es bis heute verlässlich Energie für den Großraum Bremen bereit. Am Standort sind rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt – einige Familien arbeiten seit bis zu fünf Generationen am Standort.

Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de