Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnete heute (3. Dezember 2021) in Schloss Bellevue acht Frauen und sieben Männer mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Unter dem Motto "Engagement in der Einwanderungsgesellschaft" würdigt er zum Tag des Ehrenamtes ihren herausragenden Einsatz für das Zusammenleben in Deutschland. Auch eine Bremerin ist unter den Geehrten: Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu. Die Erziehungswissenschaftlerin ist am Lehrstuhl für Interkulturelle Bildung an der Universität Bremen tätig und leitet dort den Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung.
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte betont in einem persönlichen Glückwunschschreiben an die Ausgezeichnete: "Ihr langjähriges beispielhaftes Engagement für die Förderung der Erziehungswissenschaften und der interkulturellen Bildung verdient unsere besondere Anerkennung. Mit verschiedenen Lehransätzen und Projekten ermöglichen Sie eine Teilhabe an Bildung und Gesellschaft. Sie verbessern die Situation vieler Migrantinnen und Migranten und schaffen zugleich die Basis für ein soziales Miteinander und ein selbstbestimmtes Leben in Bremen und in Deutschland. Dafür möchte ich Ihnen ausdrücklich danken."
Yasemin Karakaşoğlu wurde 1965 in Wilhelmshaven geboren und hat ihre Kindheit in Deutschland und der Türkei verbracht. Nach dem Abitur 1984 studierte Karakaşoğlu Turkologie, Politikwissenschaft und Germanistik an der Universität Hamburg. Nach einem Auslandssemester an der Universität von Ankara 1989 schloss sie ihr Studium 1991 mit einer Magisterarbeit zu türkischer Literatur ab. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am renommierten Zentrum für Türkeistudien in Essen tätig, ab 1996 im Fachbereich Interkulturelle Pädagogik.
1999 wurde Karakaşoğlu an der Universität Essen promoviert. "Sie hat in ihrer Arbeit die Bedingungen glückender Integration aufgezeigt." Mit diesen Worten ist ihre Dissertation zur Religiosität junger muslimischer Frauen beschrieben worden, für die sie 2000 den Augsburger Wissenschaftspreis erhalten hat.
Als frühe und streitbare Vertreterin der Migrationsgesellschaft setzt Yasemin Karaka şo ğlu sich für die gesellschaftliche und politische Partizipation von Musliminnen und Muslimen in Deutschland ein. Die Erziehungswissenschaftlerin versteht sich als wissenschaftliche und soziale Brückenbauerin, die zum guten Miteinander aller beitragen möchte. Sie ist unter anderem Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des "Islamkolleg Deutschland", im Fachbeirat des "Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland" aktiv und engagierte sich als Vorsitzende im "Rat für Migration e.V."
Ansprechpartnerin für die Medien:
Anja Raschdorf, Senatspressestelle, Tel.: (0421) 361- 22391, anja.raschdorf@sk.bremen.de