Vom 11. bis 23. März ist die mobile Ausstellung #LastSeen. Bilder der NS-Deportationen im Denkort Bunker Valentin zu sehen. Die Ausstellung auf der Ladefläche eines historischen LKWs ist Teil einer neuen Initiative der Arolsen Archives zusammen mit vier Partnern. Es geht dabei um die Suche nach bisher unbekannten Fotos von NS-Deportationen und ein neues Verständnis der Bilder.
ACHTUNG REDAKTION: Einladung zum Fototermin: Am Dienstag, den 15. März um 11 Uhr findet dazu ein Vortrag mit der Projektleiterin Dr. Alina Bothe statt. Die Grußworte sprechen Dr. Thomas Köcher (Leiter Landeszentrale für politische Bildung Bremen) und Frank Imhoff (Präsident der bremischen Bürgerschaft).
Wer waren die Menschen, die zwischen 1938 und 1945 aus dem Deutschen Reich in Ghettos oder Lager verschleppt wurden? #LastSeen sucht nach Bildern der NS-Deportationen und trägt Informationen über die Fotos zusammen. Mit der Ausstellung auf der Ladefläche eines historischen LKWs macht die Initiative auf sich aufmerksam, informiert über die Bilder der NS-Deportationen und erklärt, wie sich Freiwillige an der Suche vor Ort beteiligen können. Der LKW stammt aus den 1950er Jahren, für den Transport von Verfolgten zu Sammellagern und Bahnhöfen wurden aber ähnliche Fahrzeuge genutzt.
Auf seiner Tour durch Deutschland ist der #LastSeen-LKW vom 11. März bis zum 23. März auch in Bremen zu sehen. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Denkort Bunker Valentin geöffnet www.denkort-bunker-valentin.de.
Im Zentrum von #LastSeen stehen die Fotos von Deportationen aus dem Deutschen Reich zwischen 1938 und 1945. Die meisten der Männer, Frauen und Kinder sind auf den Bildern ein letztes Mal zu sehen – bevor die Nationalsozialisten sie in die Vernichtungslager brachten und ermordeten.
Bisher sind rund 550 Fotos von NS-Deportationen aus etwa 50 Orten bekannt. Überwiegend dokumentieren sie die Verschleppung der Menschen, die vom NS-Regime als Juden aus der Gesellschaft ausgeschlossen und entrechtet worden waren. Einige wenige Bilder sind von den Deportationen der Sinti und Roma erhalten. Es ist wahrscheinlich, dass es mehr Fotos gibt. Denn die Deportationen fanden in vielen Städten und Gemeinden statt – in aller Öffentlichkeit.
Neben der Suche nach Bildern, geht es bei #LastSeen auch um ein neues Verständnis der Fotos. Viele Fragen, die sie aufwerfen, sind bislang nicht beantwortet: Wer ist abgebildet? Wer hat fotografiert? Wann und wo entstanden die Aufnahmen? Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives, erklärt, warum die Mithilfe von Interessierten vor Ort für die Initiative so wichtig ist: "Je mehr Menschen den Historikerinnen und Historikern bei der Suche nach Bildern und Informationen helfen, desto umfangreicher und interessanter werden die Ergebnisse von #LastSeen".
Erste Ergebnisse von #LastSeen werden Ende 2022 veröffentlicht und stehen damit sowohl der Forschung als auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Zudem wird aktuell ein interaktives, partizipatives Tool entwickelt, mit dem Schülerinnen und Schüler das Bildmaterial zu Deportationen lesen und verstehen lernen.
Standort und Öffnungszeiten des #LastSeen-LKWs:
Denkort Bunker Valentin, Rekumer Siel, 28777 Bremen
Pressekontakt #LastSeen:
Ilona Schäkel, Tel.: 0177 55 77 958, E-Mail: lastseen@arolsen-archives.org
Weitere Informationen: www.lastseen.org
Ausstellungsroute (wird laufend aktualisiert): www.lastseen.org/ausstellung
Die Arolsen Archives sind das weltweit umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. #LastSeen ist eine Initiative der Arolsen Archives & Partner:
Projektleiterin ist die Historikerin Dr. Alina Bothe.
Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht gefördert. Mehr Informationen: www.stiftung-evz.de/bildungsagenda
Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Landeszentrale für politische Bildung
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Tobias Peters, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Tel.: (0421) 361 2098, E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de