Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Maung Thura „Zarganar“ aus Myanmar erhält den 12. Bremer Solidaritätspreis

Senatskanzlei

Maung Thura „Zarganar“ aus Myanmar erhält den 12. Bremer Solidaritätspreis

Preisgeld beträgt erstmalig 10.000 Euro

21.12.2010

Maung Thura „Zarganar“ aus Myanmar (Burma) wird mit dem 12. Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet. Diesen Beschluss hat der Bremer Senat in seiner heutigen Sitzung (21.12.2010) gefasst. Damit folgt der Senat dem Vorschlag des Kuratoriums Bremer Solidaritätspreis. Geehrt werden sollten mit diesem 12. Bremer Solidaritätspreis Kulturschaffende, die sich zu Wort melden und Positionen beziehen, wenn Menschenrechte verletzt und demokratische Freiheiten eingeschränkt werden und die politisch motivierte Gewalt und Ungerechtigkeit mit den Mitteln der Kunst öffentlich machen.

Der Regimekritiker Maung Thura „Zarganar“ (die Pinzette) nutzt seit etwa 25 Jahren die künstlerischen Mittel eines Satirikers, um seinen Widerstand gegen die Militärjunta in seinem Heimatland deutlich zu machen. Bereits bei den Aufständen 1988, die das Militär blutig niederschlug, war „Zarganar“ als einer der Wortführer der Studierenden dabei und äußerte harsche Kritik an der seit 1962 regierenden Militärdiktatur. Immer wieder setzte er sich für die Einhaltung der Menschenrechte ein und forderte freie Wahlen. Er kam mehrfach in Haft. 2008 wurde er wegen der privaten Verteilung von Hilfsmitteln nach einer Naturkatastrophe unter fadenscheinigen Gründen und ohne Prozess für 59 Jahre inhaftiert, von denen er nach derzeitigem Stand noch 33 Jahre absitzen muss. Neben der inzwischen freigelassenen Aung San Suu Kyi (sie wurde 1993 mit dem Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet) gilt er als die herausragende Persönlichkeit der demokratischen Protestbewegung Myanmars.

Der Bremer Solidaritätspreis wird vom Senat der Freien Hansestadt Bremen alle 2 Jahre verliehen und war bisher mit 5000 Euro dotiert. Der 12. Solidaritätspreis wird erstmals aus den Zinsen der R. + R. Reinke-Stiftung auf 10.000 Euro erhöht: Die private Stiftung wurde von dem Ehepaar Reinke eigens aus deren persönlichem Nachlassvermögen im Falle ihre Todes und nur zu dem Zweck gegründet, das Preisgeld des Bremer Solidaritätspreises künftig auf 10.000 Euro zu verdoppeln.