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Senatskanzlei

Verleihung des Bremer Solidaritätspreises am 15. Februar - Film am Vorabend im Rathaus

02.02.2011

Der 12. Bremer Solidaritätspreis wird am Dienstag, 15. Februar 2011, um 18.00 Uhr im Bremer Rathaus an den Regimekritiker und Poeten Maung Thura „Zarganar“ aus Myanmar (früher Burma) verliehen. Bürgermeister Jens Böhrnsen wird die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde übergeben. Der Preisträger erhält zudem eine moderne Skulptur, geschaffen von dem Bremer Künstler Bernd Altenstein. Sie bringt symbolhaft die Bremer Stadtmusikanten als solidarisch Handelnde zum Ausdruck. Johano Strasser, Schriftsteller und Präsident des P.E.N.-Zentrum Deutschland, hält die Festansprache. Der Preisträger kann die Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen, weil er in Haft ist. Aus dem Exil werden der Sohn Zarganars sowie sein Freund und Künstler-Kollege Htein Lin zur Preisverleihung anreisen.

Dokumentarischer Spielfilm wird im Rathaus gezeigt

Am Vorabend der Preisverleihung, am 14. Februar wird im Bremer Rathaus um 18 Uhr der dokumentarische Spielfilm „The prison where I live“ gezeigt. Der britische Filmemacher Rex Bloomstein und der deutsche Kabarettist Michael Mittermeier (persönlich schon lange für soziale Projekte im ehemaligen Burma engagiert) sind gemeinsam mit einem kleinen Team nach Burma gefahren, um “undercover” und unter großem Risiko Zarganars Spuren zu folgen und mit Gefolgsleuten, Freunden und Familie zu sprechen. Der Film zeigt den Künstler in letzten Aufnahmen vor seiner Verhaftung.
Wegen der umzugsbedingten Programmpause des Kino 46 wird die Bremer Premiere dieses Filmes im Rathaus stattfinden. Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss an den Film wird Dr. Marco Bünte die Situation der Opposition in Myanmar/Burma erläutern. Der Wissenschaftler gilt als einer der wenigen Myanmar-Experten in Deutschland. Er lehrt und forscht am Hamburger GIGA-Institut für Asien-Studien zu autoritären Regimen und politischer Gewalt in Ost- und Südostasien.

Widerstand gegen Militärregierung

Zum zweiten Mal in seiner über 20-jährigen Geschichte geht der Bremer Solidaritätspreis für Freiheit und Menschenrechte nach Myanmar/Burma. Der Regimekritiker Maung Thura „Zarganar“ (die Pinzette) nutzt seit etwa 25 Jahren die künstlerischen Mittel eines Satirikers, um seinen Widerstand gegen die Militärjunta in seinem Heimatland deutlich zu machen. Er gehört dort zu den beliebtesten Künstlern. Immer wieder setzte er sich für die Einhaltung der Menschenrechte ein und forderte freie Wahlen. Seit über 20 Jahren wird er von der Militärregierung verfolgt und kam mehrfach in Haft – zuletzt aufgrund humanitärer Hilfe für seine Landsleute nach dem Zyklon Nargis im Jahre 2007. Er wurde zu 59 Jahren Haft verurteilt, von denen nach jetzigem Stand noch 33 verbüßt werden sollen. Neben der inzwischen freigelassenen Aung San Suu Kyi (sie wurde 1993 mit dem Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet) gilt er als die herausragende Persönlichkeit der demokratischen Protestbewegung Myanmars.