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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Schulschließungen verhindern und da fördern, wo der Bedarf am größten ist

Kinder- und Bildungssenatorin zu den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2022

05.07.2022

Die Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik am Ende der 4. Jahrgangsstufe wurden im Jahr 2021 im Rahmen des IQB-Bildungstrends untersucht. Die bundesweiten Ergebnisse nach über einem Jahr Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen liegen jetzt vor. Die Studie des IQB-Institut wurde am letzten Freitag (1. Juli 2022) im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Präsenzunterricht hat höchste Priorität
Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp: "Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends belegen eindrucksvoll, dass die Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen in der Corona-Zeit die Schülerinnen und Schüler in Deutschland in ihrer sozialen Entwicklung und in ihrem Lernerfolg erheblich zurückgeworfen haben. Ebenso eindrucksvoll zeigen sie, dass dies insbesondere und mit voller Härte diejenigen Schülerinnen und Schüler trifft, die ohnehin die größeren Päckchen zu tragen haben. Für mich ist klar: Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen darf es im Interesse und zum Wohle unserer Kinder nicht mehr geben, ohne Wenn und Aber! Dass der Bundesgesundheitsminister dieses Instrument nach wie vor für einen gangbaren und möglichen Weg hält, ist nicht hinnehmbar. Schulschließungen gefährden massiv die Gesundheit, Psyche, die seelische und soziale Entwicklung und nicht zuletzt den Bildungserfolg."

Hilfreiche Angebote über das Programm "Schüler:innen stärken"
Kinder und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp: "Die Schülerinnen und Schüler brauchen aber nicht nur den Präsenzunterricht in der Schule, sondern auch umfangreiche und langfristig angelegte Maßnahmen, um die pandemiebedingten Lernrückstände aufzuholen und psychosoziale Effekte der Pandemieeinschränkungen auszugleichen. Mit dem Programm "Schüler:innen stärken!", das wir in Bremen unter Nutzung des Bundesprogramms 'Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche' aufgelegt und umgesetzt haben, konnten wir schon viel Gutes tun."

Über das Programm "Schüler:innen stärken" sind vielfältige Angebote an den Schulen unterstützt und finanziert worden: Förderangebote wie "Mathe sicher können", Leseprojekte, Kurse zur Förderung der Konzentration, aber auch die Förderung der motorischen Entwicklung über Yoga-, Tanz- und weitere Sportangebote kommt nicht zu kurz. In Bremen ist aber auch kurzfristig und zeitlich befristet Personal an Schulen gegeben worden, das konkret in Vorkursen oder auch bestimmten Klassen unterstützt oder auch besondere Angebote im Ganztag macht.

Aufholprogramm nach Corona fortsetzen – Bund ist jetzt gefordert
Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Aulepp: "Der Aufholprozess ist kein Kurzstreckenlauf, sondern ein Marathon. Den können die Länder alleine nicht stemmen. Der Bund darf sich hier nicht aus der Verantwortung zurückziehen. Das Bundesprogramm muss längerfristig mit mindestens 500 Millionen Euro im Schuljahr fortgesetzt werden. Und wir brauchen eine andere Verteilung der Mittel. Es muss darum gehen, dort zu fördern, wo der Bedarf am größten ist und nicht, dass nach dem Gießkannenprinzip alle die gleichen Mittel bekommen"

Der Zusammenhang zwischen soziökonomischem Status der Schülerinnen und Schüler ist in allen Kompetenzbereichen des IQB-Bildungstrends noch enger geworden. Im Land Bremen leben deutlich mehr Schülerinnen und Schüler in schwierigen Lebenslagen als in allen anderen Bundesländern. Der Anteil von Kindern, die in mindestens einer der typischen Risikolagen aufwachsen, hat sich immer weiter erhöht. "Wir müssen damit rechnen, dass die Folgen der Pandemie in Bremen zu besonders hohen Einbußen und einer nochmaligen Vergrößerung der Rückstände geführt haben. Deshalb muss für die Schülerinnen und Schüler in Bremen in besonders große Anstrengungen investiert werden, um die Rückstände aufzuholen." fordert Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp.

Hintergrund

Der IQB-Bildungstrend für die Grundschule wird seit 2011 alle fünf Jahre durchgeführt, die Schülerinnen und Schüler werden immer zum Ende des 4. Schuljahres, und zwar in Mathematik und Deutsch (Lesen, Zuhören, Orthografie) getestet. Der Bildungstrend lässt einen Vergleich der Leistungen der Schülerinnen und Schüler der zu den unterschiedlichen Zeitpunkten getesteten Kohorten zu (Orthografie nur ab 2016), die Ergebnisse sind jeweils repräsentativ für die Bundesländer und Deutschland. Die länderspezifischen Ergebnisse werden im Oktober 2022 vorgestellt.

Ansprechpartner für die Medien:
Maike Wiedwald, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361- 2853, E-Mail: maike.wiedwald@bildung.bremen.de