Seit dem Jahr 1910 steht auf einem Sockel neben dem Bremer Dom das von dem Berliner Bildhauer Adolf von Hildebrand geschaffene Denkmal des Reichskanzlers Otto von Bismarck.
Das künstlerisch bedeutende Denkmal zeigt Bismarck im Stile eines Reiterstandbilds der Renaissance. Zunächst auf private Initiative finanziert und aufgestellt, war das Denkmal wegen der Rolle Bismarcks in der deutschen Geschichte nie unumstritten und ist bis heute Bestandteil der Bremer Denkmallandschaft. Es blieb im Zweiten Weltkrieg vor Beschädigung und Metallspenden verschont, doch wandten sich nach Kriegsende Stimmen gegen seine Wiederaufstellung, die 1952 dennoch erfolgte. Das markante Denkmal ist seither immer wieder Gegenstand von Kontroverse gewesen, aber auch von Nichtbeachtung, bis hin zur Vernachlässigung, die unlängst eine Restaurierung nötig machte.
Bismarcks kolonialpolitische Aktivitäten waren zuletzt verstärkt Gegenstand kritischer Auseinandersetzung. Der Senator für Kultur, Dr. Andreas Bovenschulte, möchte dieser Debatte mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Haus der Wissenschaft ein Forum bieten, in dem sich Fachleute verschiedener Disziplinen dem Denkmal und seiner Rolle im Stadtraum nähern und diese bewerten. Ergebnisse und Anregungen aus der Veranstaltung sollen möglichst in weitere Maßnahmen – wie digitale und analoge Erläuterungstexte – einfließen.
Die Podiumsdiskussion findet am Mittwoch, 7. September 2022, 17 Uhr, im Haus der Wissenschaft (Olbers-Saal, Sandstraße 4–5, 28195 Bremen) statt. Der Eintritt ist frei.
Es diskutieren:
Dr. Jörn Brinkhus (Zeithistoriker, Staatsarchiv Bremen), Dr. Thekla Keuck (Lektorin Public History, Universität Bremen), Dr. Ohiniko Mawussé Toffa (Kolonialhistoriker, Staatliche Kunstsammlungen Dresden), Dr. Jan Werquet (Kunsthistoriker, Focke-Museum Bremen)
Moderation: Prof. Dr. Konrad Elmshäuser (Staatsarchiv Bremen)
Das Format ist ausdrücklich offen für Diskussionen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de