Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Als Ausdruck von Trauer und Wut über den Tod des jungen trans* Mannes Malte C. beim Christopher Street Day in Münster am 27. August hat Sozialsenatorin Anja Stahmann anlässlich seiner Beisetzung heute (Dienstag, 4. Oktober 2022) die Regenbogenflagge auf ihrem Dienstsitz, dem Tivoli-Hochhaus, gehisst. Malte war eingeschritten, als Teilnehmende des CSD lesbenfeindlich beleidigt worden waren, wurde niedergeschlagen und ist seinen Verletzungen in der Nacht zum 2. September im Krankenhaus erlegen.

"Das Hissen der Flagge macht Malte nicht wieder lebendig", sagte die Senatorin. "Wir können damit aber weithin in die Stadt unsere Solidarität und unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen." Die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität eines jeden Menschen seien absolut und uneingeschränkt zu respektieren. Gewalt gegen Menschen sei generell nicht hinnehmbar, sie sei besonders scharf zu verurteilen, wenn sie mit Verachtung einhergehe.

Queere Menschen seien in Deutschland zunehmend An- und Übergriffen ausgesetzt, nicht zuletzt auch in Bremen. So seien nach der Kriminalstatistik des Bundes im Jahr 2021 über 1.000 Straftaten im Kontext "Geschlecht / sexuelle Identität / sexuelle Orientierung" registriert worden – das ist rund die Hälfte mehr als im Jahr davor. Auch wenn die Statistik interpretationsbedürftig ist, zeige das doch eine zunehmende Feindseligkeit gegenüber queeren Menschen. "Das dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen", sagte Senatorin Stahmann. "Ich will ein Zeichen setzen gegen Gewalt und Intoleranz. Und ich will für friedliches Miteinander aller Menschen werben – gleich welchen Geschlechts, welcher Lebenshaltung, welcher Hautfarbe und welcher Herkunft."

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de