Heute (17. Oktober 2022) wurden die Länderergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 vorgestellt. Im IQB Bildungstrend Grundschule werden alle fünf Jahre bundesweit Schülerinnen und Schüler daraufhin getestet, ob sie die Bildungsstandards für die Klasse 4 in den Fächern Mathe und Deutsch erreichen. In diesen Fächern wurden jeweils unterschiedliche Bereiche getestet. Im Fach Deutsch waren die Kompetenzbereiche Lesen, Orthographie und Zuhören im Fokus und im Fach Mathematik die Kompetenzbereiche Zahlen und Operationen, Raum und Form, Muster und Strukturen, Größen und Messen sowie Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Bundesweit wurden an 1.464 Schulen 26.844 Schülerinnen und Schüler getestet. In Bremen nahmen 1.567 Schülerinnen und Schüler aus 90 Grundschulen teil. Für die Bremer Schülerinnen und Schüler war die Teilnahme verpflichtend.
Insgesamt zeigt sich im Bundesdurchschnitt und innerhalb der meisten Bundesländer ein deutlicher Leistungsrückgang in allen untersuchten Bereichen. Lediglich in Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz blieben die Ergebnisse weitgehend stabil, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau.
Die Ergebnisse des Bildungstrends 2021 zeigen eine nochmals stärkere Koppelung von sozioökonomischem Status und Schülerinnen-und-Schüler-Leistungen. Der Bildungserfolg ist stark abhängig von der sozialen Lage der Kinder. Und die unterscheidet sich in Bremen massiv von der in allen anderen Bundesländern.
Das zeigt sich in den großen Unterschieden zwischen den erhobenen Rohdaten und den in diesem Jahr erstmals um soziale Hintergrundmerkmale adjustierten Werten, die in Bremen am größten sind. Detailliertere Ergebnisse finden sich im pdf zum IQB Bildungstrend 2021 (pdf, 1.5 MB).
Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp:
"Die Ergebnisse unterstreichen die Herausforderung, vor der wir stehen. Dass wir nicht das Schlusslicht sind, wenn die soziale Lage berücksichtigt wird, ist bestimmt kein Trost. Im Gegenteil, wir müssen den eingeschlagenen Weg schneller und konsequent fortsetzen: Erstens Kitaplätze für alle von Anfang an. Gerade in den Stadtteilen, wo die Herausforderungen besonders groß sind, fehlen Plätze. Das ist nicht hinnehmbar. Zweitens mehr Unterricht mit mehr Personal in unseren Schulklassen. Wo wir mehr Unterricht in der Schule und bessere individuelle Betreuung organisieren, werden auch die Ergebnisse besser. Wir müssen nichts Neues erfinden. Und drittens alle Wege nutzen, um zusätzliches Personal für unsere Kitas und Schulen zu gewinnen. Da müssen wir auch bereit sein, vorhandene Vorbehalte zu überwinden und notfalls bereit sein zum Konflikt."
Die gesamte Studie ist zu finden unter www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2021/Bericht/.
Ansprechpartner für die Medien:
Maike Wiedwald, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361- 2853, E-Mail: maike.wiedwald@bildung.bremen.de