Empfang für das Deutsch-Polnische Frauenforum
29.03.2023Im Senatssaal des Rathauses hat Bürgermeister Andreas Bovenschulte heute (29. März 2023) die Teilnehmerinnen des 4. Deutsch-Polnischen Frauenforums begrüßt. Bovenschulte betonte dabei die hohe Bedeutung von Gleichberechtigung in jeder Form und in allen gesellschaftlichen Bereichen. Gerade in Krisenzeiten sei es wichtig, auf die Wahrung von Frauenrechten zu achten. Dass dies auch das Leitthema des diesjährigen Forums ist, begrüße er daher.
Bovenschulte: "'Frauen und ihre Rechte in Krisenzeiten' ist ein sehr wichtiges und sehr gutes Thema – leider, muss ich sagen. Denn Krisenzeiten sind keine guten Zeiten für die Ausweitung von Frauenrechten, sondern Zeiten, in denen Frauenrechte unter Druck geraten."
Das sei etwa in der Pandemie zu beobachten gewesen, die zu einer Rückkehr zu traditionellen Rollenbildern geführt habe: Frauen seien verstärkt wieder in häusliche Rollen gedrängt worden, haben den Großteil der Care-Arbeit übernommen, sie hätten die härteren ökonomischen Folgen getragen. Und letztlich sei es auch zu einem Anstieg der häuslichen Gewalt gegen Frauen gekommen, weshalb der Senat die Zahl der Plätze in Frauenhäusern deutlich habe erhöhen müssen.
Vor diesem Hintergrund sei es ihm auch wichtig, dass Bremen einen umfassenden Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention habe. Und ebenso wichtig sei es dem Senat, sich für eine weit größere Tarifbindung von Firmen einzusetzen, als sie derzeit zu beobachten ist. Denn dies sei ein ganz wichtiges Instrument zur Förderung der Gleichberechtigung.
Die von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen eingeladene Delegation aus Bremens Partnerstadt Danzig setzte sich vor allem aus Mitgliedern der Organisation WAGA zusammen, die in etwa mit dem Landesfrauenrat Bremen vergleichbar ist. Die Delegation besuchte daher unter anderem auch die Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch, traf sich Mitgliedern des Gleichstellungs-Ausschusses der Bürgerschaft sowie mit den Spitzen des SV Werder Bremen. Bovenschulte betonte daher auch die besondere Stellung Städtepartnerschaft mit Danzig. Dies ist nicht nur die älteste Partnerschaft Bremens, sie sei auch besonders intensiv. Und eine Veranstaltung wie diese zeige, weshalb: Sie fuße inzwischen auf einer Vielzahl von Kontakten tief in die Gesellschaft hinein und nicht nur auf solchen zwischen den Regierungen und Verwaltungen.
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