Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe" bis 22. Juni | Zahlreiche Themenführungen
09.05.2023Das Bremer Rathaus zählt weltweit zu den schönsten und kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerken seiner Art. Gemeinsam mit der Rolandstatue auf dem Marktplatz steht es seit 2004 als einzigartiges Zeugnis für die Entwicklung von bürgerlicher Autonomie und Marktrechten unter dem Schutz der UNESCO. Diese Würdigung wird alljährlich mit den Bremer Welterbetagen gefeiert. Los geht es am Freitag, 2. Juni 2023, mit dem Mitsingfest "Bremen so frei – Ein Fest in 11 Liedern" auf dem Marktplatz, einer sich anschließenden Performance der vier UNESCO-Projektschulen und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm. Außerdem startet im Rathaus die Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe", die das kunst- und kulturhistorisch wertvolle Ensemble von Rathaus und Roland vermittelt und auch die Frage beantwortet, warum beide unter dem besonderen UNESCO-Schutz stehen. Vorbereitet wurde die Ausstellung vom Landesamt für Denkmalpflege, dem Focke-Museum als Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, der Landesarchäologie und dem Staatsarchiv Bremen. Höhepunkt der Bremer Welterbetage ist der diesjährige UNESCO-Welterbetag am Sonntag, 4. Juni, mit kostenlosen Führungen von 11 bis 16.30 Uhr durch das Rathaus. Mit dem UNESCO-Welterbetag am jeweils ersten Sonntag im Juni laden die Deutsche UNESCO-Kommission und der Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. gemeinsam mit allen Welterbestätten in Deutschland zu Streifzügen durch das Erbe der Menschheit ein.
Der Ratskeller bietet mit einer Weinbox auf dem Marktplatz und Veranstaltungen im "köstlichen Fundament" des Rathauses Informationen rund um Weltkultur und Weinkultur an. Die Bremische Bürgerschaft zeigt am 3. Juni mit der szenischen Lesung "Bremen voran – Von der Bremen Enclave zum selbstständigen Land" den Weg zum heutigen Land Bremen auf. Mit dem Konzert "PAX AETERNA" kehrt das Europäische Hanse-Ensemble am 3. Juni um 18 Uhr in die Bremer Unser Lieben Frauen Kirche zurück. Das international hochkarätig besetzte Ensemble widmet sich in diesem Jahr anlässlich der Bremer Welterbetage der Musik, die in Bremens Partnerstadt, der alten Hansestadt Danzig um 1600 erklungen ist. Ebenfalls am Samstag, 3. Juni, gibt eine Taschenlampen-Führung für Groß und Klein ungewöhnliche Einblicke in das über 600 Jahre alte Rathaus.
Zahlreiche Themenführungen – zum Beispiel "Das Rathaus und die Frauen", "Handel und Wandel in der Kaufmannsstadt" oder "Das Rathaus in der NS-Zeit" – laden dazu ein, Institutionen rund um den Marktplatz sowie die bremische Geschichte aus spannenden Perspektiven zu entdecken. Mit Henning Scherf gibt es eine Tour "Das Rathaus und seine Bürgermeister." Die Stadtbibliothek Bremen beteiligt sich wieder mit einer „Bücherbühne“ im Foyer der Zentralbibliothek an den Bremer Welterbetagen und zeigt eine Medienauswahl rund um den Themenbereich Kunst, Kultur und Geschichte. Der ADFC lädt zu zwei Fahrradtouren ein und wird dabei das diesjährige UNESCO-Welterbetagsmotto "Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung." in den Fokus rücken.
Das gesamte Programm ist auf der Website www.welterbe.bremen.de/welterbetage2023 veröffentlicht. Unterstützung für die Realisierung kommt vom Mercedes-Benz Werk Bremen, der Sparkasse Bremen, der GEWOBA und dem Bremer Ratskeller.
Die Bremer Welterbetage starten am 2. Juni mit dem Mitsingfest "Bremen so frei – Ein Fest in 11 Liedern. Die Lieder, komponiert von den Worpsweder Gebrüdern Jehn und getextet von der Bremerin Imke Burma, fassen in einem großen Bogen die Geschichte der Hansestadt und des Landes zusammen. Das Mitsingfest (Start um 11 Uhr auf dem Marktplatz) ist eine gesungene Liebeserklärung an Bremen und Bremerhaven – für Schulklassen, Chöre und Musikfans ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Details und Noten (sowie Anmeldung für Schulen und Chöre) auf: www.bremen-so-frei.de
Die elf Melodien des Mitsingfestes "Bremen so frei" werden auch vom Haus des Glockenspiels in der Böttcherstraße klingen.
Nach dem Mitsingfest präsentieren um 12 Uhr die vier UNESCO-Projektschulen aus Bremen und Bremerhaven auf dem Marktplatz ihre Sicht auf das Welterbe. Danach startet auf der Bühne das Programm unter anderem mit der Bigband der Musikschule Bremen. Von Jazz-Klassikern bis Pop-Hits mit Charme und Witz präsentiert das Klunkers Fieftett Perlen der musikalischen Unterhaltung neu arrangiert mit plattdeutschen Texten. Außerdem gibt es einen Talk mit Bremer Akteurinnen und Akteuren von Jugend forscht. Moderiert wird das Programm vom Kulturmanager Markus Riemann.
Die Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe" in der Unteren Halle des Bremer Rathauses (Am Markt 21, 28195 Bremern) lädt ein, Rathaus und Roland – die Zeugnisse unserer Geschichte – näher kennen- und verstehen zu lernen. Vom 2. Juni 2023 bis zum 22. Juni 2023 – Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei – wird dabei auch anschaulich die wichtige Frage beantwortet, warum Bremens Herzstück den besonderen Schutz der UNESCO genießt. Vorbereitet wurde die Präsentation in der Unteren Halle des Rathauses vom Landesamt für Denkmalpflege, dem „Focke-Museum“ (Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte) der Landesarchäologie und dem Staatsarchiv Bremen.
Das Landesamt für Denkmalpflege stellt die verschiedenen Kriterien vor, die zur Aufnahme von Rathaus und Roland in die Welterbeliste der UNESCO führten. Darüber hinaus werden Geschichte und Aufgaben der UNESCO vorgestellt. Zudem werden in einer übersichtlichen Zusammenstellung alle Welterbestätten in Deutschland präsentiert. Das Focke-Museum gibt einen Einblick in seine Sammlungen, die zentrale Objekte aus dem Kontext des Bremer Welterbes umfassen und das Selbstverständnis der alten Stadtrepublik dokumentieren.
Am und um das Welterbe herum hat die Landesarchäologie Bremen Ausgrabungen durchgeführt. Die Ergebnisse ermöglichen Darstellungen zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadtgeschichte und liefern Antworten auf die Fragen: Wie wurde dort gelebt, bevor das Rathaus und der Roland entstanden? Wo befand sich der älteste Hafen der Stadt? Die Ausstellung zeigt wie die Landesarchäologie in diesem Bereich bis heute forscht.
Das Staatsarchiv verwahrt Bremens schriftliches Dokumentenerbe, darunter auch Unterlagen zum Kulturerbe Rathaus und Roland – beginnend mit dem Rechnungsbuch des Rathauses von 1405. Darüber hinaus engagiert sich das Staatsarchiv beim UNESCO-Programm "Memory of the World – MoW", das dem Weltdokumentenerbe gilt. Es wird in der Ausstellung zusammen mit einem aktuellen Bremer Antrag zur Nominierung von Dokumenten zur Hansegeschichte vorgestellt.
Wie in den Vorjahren beteiligt sich der Bremer Ratskeller mit einer Weinbox und ausgewählten Veranstaltungen aktiv am Programm der Bremer Welterbetage. Die Weinbox auf dem Marktplatz hat vom 26. Mai bis 4. Juni 2023 täglich von 14 bis 21 Uhr (an den Wochenenden bereits ab 11 Uhr) geöffnet. Neben Köstlichkeiten aus dem Ratskeller-Sortiment gibt es dort auch spezielle Wein-Präsente sowie Informationen zum UNESCO-Welterbe.
Der Bremer Ratskeller leistet seit mehr als 600 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Weinkultur in Deutschland. Und genau diese "Weinkultur in Deutschland" wurde im Jahr 2021 von der Kulturministerkonferenz auf Empfehlung des Expertenkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Verbindung von "Weltkultur und Weinkultur" gibt es unter anderem am 3. Juni mit moderierten Verkostungen von Weinen im Rathaus zu erleben. Mit dabei sind unter anderem die Deutsche Weinkönigin Katrin Lang und der Bremer Ratskellermeister Frederik Janus.
Vor mehr als 75 Jahren musste Bremen wieder um seine Selbstständigkeit ringen: Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg ging es neben dem Aufbau der zerstörten Städte Bremen und Bremerhaven, auch um das Wiedererlangen der Eigenständigkeit. Welche Hürden mussten dafür überwunden werden, in einer Zeit, in der die Menschen vor allem an Hunger, Kälte und Wohnungsnot litten? Welche Rolle haben die Alliierten gespielt? Den Weg zum heutigen Land Bremen zeichnet die Produktion der Reihe "Aus den Akten auf die Bühne" nach. Es ist das 19. Projekt der vielfach ausgezeichneten Reihe. In der szenischen Lesung werden die Akteurinnen und Akteure vorgestellt, die an diesem Demokratisierungsprozess beteiligt waren.
“Bremen voran. Von der Bremer Enclave zum selbstständigen Land (1945-1947). Eine szenische Lesung “Aus den Akten auf die Bühne”, am Samstag, 3. Juni im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft (Am Markt 21). Start um 13 Uhr, Dauer ca. 70 Minuten. Nach Möglichkeit Anmeldung: anmeldung@buergerschaft.bremen.de
Informative Themenführungen laden dazu ein, Rathaus und Roland, den Schütting und das Parlamentsgebäude sowie bremische Geschichte aus neuen Perspektiven zu entdecken. Details zur Anmeldung, Kosten, Treffpunkt, Dauer etc. gibt es auf der Website www.welterbe.bremen.de/welterbetage2023
Ansprechpartner für die Medien:
Bei Rückfragen zu den Bremer Welterbetagen 2023 sowie zum UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland steht Ihnen das UNESCO-Welterbeteam im Rathaus gerne zur Verfügung.
Den Kontakt zu den Macherinnen und Machern der Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe", zu den UNESCO-Projektschulen und weiteren Akteuren stellen wir gerne her.
Ansprechpartner: Peter Lohmann, Senatskanzlei, Tel.: (0421) 361-2193, E-Mail: welterbebremen@sk.bremen.de, Website: www.welterbe.bremen.de