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Bürgermeister Bovenschulte: Unternehmen langfristig verlässliche Perspektiven bieten

35. Bremer Unternehmerforum mit dem Leitthema "Unternehmerische Verantwortung in Zeiten digitaler Transformation – gerät der Klimaschutz unter die Räder?"

29.08.2023

Es ist ein fester Termin im ökonomischen Leben Bremens: Das Unternehmerforum, zu dem die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V. (UVHB) heute (29. August 2023) bereits zum 35. Mal eingeladen haben. Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte betonte in seiner Begrüßung, dass er den Austausch, den dieses Forum bietet, sehr schätze. Das Thema könne aktueller nicht sein und zudem "stehen Transformation und Dekarbonisierung der Industrie seit Beginn meiner Amtszeit ganz oben auf meiner Agenda", so der Bürgermeister.

In diesem Zusammenhang ist für den Bürgermeister klar, dass für die Umsetzung von Transformationsprojekten und für die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas, Deutschlands und Bremens tragfähige Energiepreise elementare Voraussetzung seien. Es brauche schnell einen konkurrenzfähigen Transformationsstrompreis als Brücke für energieintensive Unternehmen: "Der Transformationsstrompreis muss branchenoffen sein, energieintensiven mittelständischen Unternehmen ebenso zugänglich sein wie der Industrie und in seiner Höhe die Nachteile gegenüber unseren Wettbewerbern in den USA oder China ausgleichen." Den Unternehmen müssten langfristig verlässliche Perspektiven geboten werden, "denn Investitionsentscheidungen, die letztlich Wertschöpfung und gut bezahlte Arbeitsplatze sichern, werden mit Blick auf die Energiepreisentwicklung der kommenden Jahrzehnte getroffen."

Voraussetzung für den Umbau der Wirtschaft seien enorme Investitionen in die industrielle Infrastruktur unseres Landes, so Bovenschulte weiter. Hierfür brauche es zum einen den Mut und die Innovation der Unternehmen, hierzu bedürfe es auch der notwendigen Unterstützung der öffentlichen Hand. "Nur wenn wir diesen Weg konsequent beschreiten, werden wir den Industriestandort mittel- und langfristig wettbewerbsfähig halten können!"

Bremen tue dies mit einer Reihe von ganz zentralen Maßnahmen, für deren feste Unterstützung der Senat deutliche Zusagen gemacht habe. Der Senat fördere unter anderem mit zehn Millionen Euro das Projekt Hybit, das bislang größte industrielle Wasserstoffprojekt in Bremen, das gemeinsam von der ArcelorMittal Bremen GmbH mit der swb AG und EWE AG durchgeführt wird. "Dieses Projekt ist der Einstieg in die Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Bremen. Durch den Aufbau einer Elektrolyse von grünem Wasserstoff und dessen Verwendung im Stahlwerk werden signifikante CO2-Minderungen erzielt", betonte der Bürgermeister.

Im Bereich Luftfahrt wolle Bremen mit dem Projekt "Wasserstoff Entwicklung und Produktion in der Luftfahrt" – kurz WOPLiN – Airbus bei seinem Vorhaben unterstützen, ein klimaneutrales Flugzeug bis 2035 in die Luft zu bringen. Und auch mit dem Mercedes-Werk habe Bremen mit dem EQC, dem ersten serienmäßig vom Band laufenden Elektromodell des Konzerns, den Weg zur Elektromobilität eingeschlagen und gehe den nächsten Schritt in Richtung klimafreundlicher automobiler Zukunft. Und nicht zuletzt wolle Bremen als Hafenstandort mit dem EnergyPort – einem Projekt von nationaler Bedeutung – unter anderem Wasserstoff importieren und in das entstehende bundesweite Netz einspeisen.

"Und großes regionalwirtschaftliches Potential hat nach wie vor das Thema Offshore: Im EnergyPort wird es beste Möglichkeiten geben, mit geeigneten Umschlagsanlagen den Bau der vielen hundert Windräder möglich zu machen, die bis 2040 in die Nordsee gestellt werden sollen."

Besonders gefreut hatte Bürgermeister Bovenschulte, dass beim Unternehmerforum Bilder des diesjährigen Bundesfinales des Wettbewerbs Jugend forscht gezeigt wurden. "Dieses Bundesfinale zum zweiten Mal in unserem Bundesland zu Gast gehabt zu haben, war ein fantastisches Erlebnis, für das ich mich gerne noch einmal bei den Unternehmensverbänden und den Unternehmenssponsoren bedanke." Er habe bei seinem Rundgang durch die Forschungsprojekte gesehen, "mit welchem unermüdlichem Einsatz und Ehrgeiz die Jungforschenden sich in ihre Projekte vertieft haben und für ihre Projekte brannten." Es freue ihn sehr, dass es auch in Bremen voranschreitende Pläne gäbe, eins der von der Stiftung Jugend forscht initiierten Schülerforschungszentren zu etablieren. "Diesen Nachwuchs brauchen wir, und das Engagement und die Erfolge der Schülerinnen und Schüler beim Wettbewerb Jugend forscht machen mir Mut."

Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, E-Mail: christian.dohle@sk.bremen.de