Die Senatorin für Kinder und Bildung setzt ab diesem Schuljahr gemeinsam mit der Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit mit dem "Leseband" ein neues Konzept der Leseförderung um, das innerhalb von fünf Jahren alle Kinder der Klassen 1 bis 6 unterstützen wird. Im Kern steht eine tägliche Lesezeit aller Kinder. Dazu werden Lehrkräfte durch alltagstaugliche, digitale Lernstandserhebungen und daran anknüpfende Materialien bei der differenzierten Förderung von Lesekompetenz unterstützt. Damit wird das erfolgreiche Programm "Lesen mit BiSS" weiterentwickelt und flächendeckend ausgerollt.
Die Senatorin für Kinder und Bildung reagiert mit einer mit Fachleuten und Lehrkräften abgestimmten Lesestrategie auf die nach wie vor zu geringe Lesekompetenz von Grundschülerinnen und Grundschülern sowie Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I. Die gezielte Leseförderung ist Teil der Bremer Gesamtstrategie "Initiative Basiskompetenzen". Diese hat zum Ziel, allen Kindern im Land Bremen chancengerechtes und leistungsorientiertes Lernen zu ermöglichen und sie so bestmöglich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.
Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp dazu: "Lesen lernt man nur durch Lesen. Und wenn alle mitmachen, traut sich auch jedes Kind und merkt, wie viel Spaß es macht. Das Leseband findet in allen Fächern statt, damit alle Lehrkräfte daran mitarbeiten, dass alle Kinder gut lesen und damit auch gut lernen können."
28 Grundschulen machen den Anfang
28 Grundschulen aus Bremen und Bremerhaven machen im laufenden Schuljahr den Anfang: Zu Beginn werden alle Grundschullehrkräfte, unabhängig vom Unterrichtsfach, in den Grundlagen der Lese- und Sprachförderung und den Lautleseverfahren des Lesebands fortgebildet. Ab dem kommenden Halbjahr beginnen die täglichen Lesezeiten an den Schulen, das sogenannte Leseband.
Für die schrittweise Einführung des evidenzbasierten Hamburger Lesebandes an allen 100 Grundschulen in Bremen und Bremerhaven und in den Klassen 5 und 6 aller Oberschulen wird der Ansatz passgenau für die Bremer Strukturen adaptiert und schrittweise auf alle Schulen ausgeweitet. Mit dem Bremer Leseband wird eine tägliche Lesezeit von 25 Minuten in den Stundenplänen verankert. Die Lesezeit wird schulweit ein- und ausgeläutet und in allen Unterrichtsfächern vom gesamten Kollegium umgesetzt. Die verschiedenen Methoden des Lautlesens, neue Lesematerialien und eine digitale Plattform zur Leseförderung helfen, diese Zeit abwechslungsreich und für jede Lerngruppe passend zu gestalten.
Die gleichzeitige flächendeckende Einführung digitaler, niedrigschwelliger Lernstandserhebungen unterstützt Lehrkräfte dabei, die Förderbedarfe und Fortschritte der Kinder regelmäßig zu erkennen und die Leseförderung daran anzupassen. Dafür werden Lernstandserhebung und Materialien besser vernetzt, damit der Zeitaufwand der Differenzierung für Lehrkräfte sinkt.
Wissenschaft und Praxis vereint
An der Umsetzung dieser umfassenden Strategie sind neben der Senatorin für Kinder und Bildung das Institut für Qualitätsentwicklung (IQHB) und die Universität Bremen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schulaufsichten, Schulleitungen und Lehrkräfte beteiligt. Fachleute aus der Wissenschaft und Praxis erfolgreicher Leseförderung werden beim Transfer erprobter Konzepte nach Bremen einbezogen.
Die Initiative Basiskompetenzen wird vom Land Bremen und der Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit umgesetzt. Die Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit begleitet und unterstützt die angestoßene Reform des Bremer Bildungssystems langfristig durch die Finanzierung von Projektmanagement und Prozessbegleitung, Transfer aus anderen Standorten, wissenschaftliche Begleitung und Evaluation sowie durch die Übernahme von Materialkosten für Schulen.
"Es ist gut erforscht, wie Leseförderung für Kinder gelingt. Dass sich das Land Bremen auf den Weg macht, diese Konzepte nun umfassend und nicht in Einzelmaßnahmen umzusetzen, ist Hauptgrund für unsere Unterstützung", sagt Michaela Wintrich, Co-Geschäftsführerin der Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit. "Gemeinsam wollen wir lernen, wie es gelingen kann, Leseförderung für alle Kinder strukturell hochwertig umzusetzen – und so zeigen, dass mit der richtigen Unterstützung jedes Kind lesen lernen kann.", sagt Co-Geschäftsführerin Noosha Aubel.
Die Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit (USC) gGmbH wurde 2021 gegründet und bringt einige von Deutschlands erfolgreichsten Unternehmern zusammen, die ihre Verantwortung wahrnehmen, einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit junger Menschen zu leisten. Dafür arbeitet die Stiftung als eine der ersten systemisch und gezielt an und in Koalitionen aus Entscheidenden und besten Praktikerinnen und Praktikern, die die größten strukturellen Hürden für Kinder und Jugendliche lösen können. Weitere Informationen finden Sie unter www.unternehmerstiftung.org
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