Jedes Jahr im Herbst wird Bremen zur Krimistadt – und dies schon seit 1997. Zum Jubiläumsjahr von Bremens Krimifestival "Prime Time – Crime Time" kommen Krimifreundinnen und -freunde dieser Tage besonders auf ihre Kosten. In zehn Veranstaltungen mit Lesungen, Tanz, Musik und Ausstellungen streckt sich das Festival bis in den Oktober. Die Veranstaltung am letzten Septembertag war dabei ein besonderes Highlight. Das Kriminaltheater Bremen lud am Samstag (30. September 2023) zu einer szenischen Lesung unter dem Motto "KrimiDaDa aus der PanDemokratie" mit dem Kriminalschriftsteller und Gründer des Bremer Krimifestivals, Jürgen Alberts. Die Rolle des Ersten Bürgers sowie des Drogenbosses Pedro Paz übernahm dabei Bremens Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte, der anschließend sagte: „Diese szenische Lesung hat mir – auch dank des tollen Ensembles - richtig Freude gemacht. Das war eine schöne Erfahrung, die meinem Faible für Kriminalromane sehr entgegenkam. Vor allem, wenn die so sehr bremisch und politisch grundiert sind wie jene von Jürgen Alberts.“
Gelesen wurde aus dem abschließenden Teil von Alberts "J.B. Cool"-Reihe, in der es um einen zumeist bekifften Privatdetektiv geht. In dem Ende vergangenen Jahres erschienenen Band "J.B. Cool revisited" erhält die Hauptfigur einen brisanten Auftrag von der Bremer Regierung. Neben Bürgermeister Bovenschulte wirkten Manni Laudenbach (Musiker und Schauspieler) als Theo Zenker und Kathrin Steinweg (Schauspielerin unter anderem bei der bremer shakespeare company) als Senatorin für Sorglosigkeit und als Senatorin für das Glücksversprechen mit. Ralf Knapp, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Kriminaltheaters, gab die Titelpartie des J.B. Cool, Jürgen Alberts mischte naturgemäß in der Rolle des Autors mit.
Zum Autor
Alberts, Jahrgang 1946, ist der regionale Grandseigneur des gepflegten Spannungsromans. Bekannt ist er vor allem für seine teils sozialkritischen, teils satirischen Kriminalromane. Sie brachten dem Schriftsteller unter anderem den Deutschen Krimi-Preis (1994 für "Tod eines Sesselfurzers") und den sogenannten Ehren-Glauser für sein Lebenswerk ein (2011).
Das Bremer Krimifestival
Inspiriert durch das Krimifestival "Semana Negra" (Schwarze Woche) im spanischen Asturien gründete Jürgen Alberts 1997 das Bremer Krimi-Festival und holte 13 nationale und internationale Krimigrößen an die Weser. Drei Jahre später kam Radio Bremen mit der Radio-Bremen-Kriminacht und dem Radio-Bremen-Krimipreis dazu. Von 2012 bis 2015 entwickelte die Krimiautorin Alexa Stein das Festivalformat weiter, bevor sie 2016 die Organisation an Perdita Krämer abgab. Krämer hatte 2010 zusammen mit Ralf Knapp und Michael Aumer das Bremer Kriminaltheater (eigene Schreibweise: bremer kriminal theater) gegründet. Dessen erklärtes Ziel es ist, die Professionalität des Stadttheaters mit der Experimentierlust des freien Theaters und dem Unterhaltungsanspruch des Boulevardtheaters zu verbinden.
Mehr Informationen unter: bremer kriminal theater - Das SPANNENDSTE Theater Bremens - Aktuell (bremer-kriminal-theater.de)
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