Vortrag von Ann Katrin Düben über das Emslandlager
12.02.2024Ein Schwerpunkt des diesjährigen Programms zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist die Erinnerungskultur in Deutschland. In mehreren Veranstaltungen wird der Fokus auf die Nachkriegsgeneration gerichtet, die mit ihren Fragen zur nationalsozialistischen Vergangenheit den Blick auf die Opfergruppen und die Entstehung einer Erinnerungskultur ermöglichte. Auf dieser Generation beruht noch heute ein Großteil der zivilgesellschaftlichen Gedenkarbeit, der wir unter anderem die Achtsamkeit vor den Kontinuitäten des Nationalsozialismus und menschenverachtenden Ideen zu verdanken haben. In diesem Kontext steht auch der Vortrag von Ann Katrin Düben am Dienstag, den 20. Februar 2024, 19 Uhr in der Landeszentrale (Birkenstraße 20-21), die am Beispiel der Emslandlager über die Pioniere der kritischen Erinnerungskultur berichtet. Die Moderation übernimmt Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen.
Die Emslandlager waren ein Lagerkomplex aus Konzentrationslagern, Straflagern des Reichsjustizministeriums sowie Kriegsgefangenenlagern, die zwischen 1933 und 1945 bestanden. In Zeiten des Kalten Krieges kämpften die "Moorsoldaten", ehemalige Gefangene der Emslandlager, gegen starke Widerstände um die Anerkennung ihres Schicksals. In den 1960er Jahren setzte langsam eine öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Lager ein. Der Vortrag geht den Akteuren und Ereignissen dieses Wandels nach. Mit Gerhard Kromschröder und Hermann Vinke, die den entscheidenden Anstoß zur historischen Aufarbeitung in dieser Zeit gaben, wird insbesondere die Rolle des kritischen Journalismus betrachtet.
Ann Katrin Düben, geb. 1984 in Flensburg, Studium Mittlere und Neuere Geschichte, Anglistik, Deutsch als Fremdsprache an der Universität Leipzig, Promotion 2019 zu den Emslandlagern in den Erinnerungskulturen. Arbeitete zuletzt an der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, seit 2019 Leiterin der Gedenkstätte Breitenau bei Kassel.
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen im Rahmen des Programms zum "27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus". Beginn ist am Dienstag, den 20. Februar 2024 um 19 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Birkenstraße 20-21. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen:
Tobias Peters, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Tel.: (0421) 361-2098, E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-10411, E-Mail patricia.brandt@bildung.bremen.de