Beim 59. Bundeswettbewerb Jugend forscht, der bis zum 2. Juni 2024 in Heilbronn lief, haben Bremer Schülerinnen und Schüler eine Platzierung auf Bundesebene erreicht und mehrere Preise auf Bundesebene gewonnen. Unter den Ausgezeichneten befinden sich auch Jugendliche von Berufsbildenden Schulen.
"Das Motto des Wettbewerbs lautet 'Mach Dir einen Kopf' und die Bremer Schülerinnen und Schüler haben genau das getan. Ob beim Tischtennis, zum Schatten von Windrädern oder zum einfacheren Einkaufen mit dem 'Shop Cruiser'. Ich bin stolz darauf, auf welche cleveren und smarten Ideen sie gekommen sind. Herzlichen Glückwunsch an die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner", sagt die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp.
Bei dem von der Stiftung Jugend forscht e.V. Hamburg und der experimenta gGmbH Heilbronn veranstalteten Wettbewerb gab es insgesamt sechs fachgebietsübergreifende Bundessiege.
Komfortabel shoppen – darum ging es den Bremer Bundessiegern Saim Rana Jimmy-Lee Cibis und Mia Kürschner, die das Technische Bildungszentrum Mitte besuchen. Sie erhielten den 5. Preis im Fachgebiet Arbeitswelt auf Bundesebene, 500 Euro, gestiftet vom Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil. Mit ihrem "Shop-Cruiser" wollen Saim Rana (19), Jimmy-Lee Cibis (18) und Mia Kürschner (16) das Einkaufen für körperlich beeinträchtigte und ältere Menschen sowie Eltern mit Kindern komfortabler machen. Die Jungforschenden entwickelten einen neuartigen Einkaufswagen mit zielgruppengerechten Funktionen. Der elektronische Wagen funktioniert mit einer App und lässt sich per Joystick oder über das Mobiltelefon steuern. Er verfügt über einen Elektromotor mit Akku und eine 3D-gedruckte Box zum sicheren Verstauen des Einkaufs. Sogar Rückwärtsfahren ist möglich. Dafür wurden im Shop-Cruiser für den Antrieb Teile eines elektrisch angetriebenen sogenannten Hoverboards verbaut. In der nächsten Evolutionsstufe soll der Einkaufswagen künftig allein auf Bewegung reagieren und autonom der einkaufenden Person folgen.
Einen Sonderpreis im Bereich Mathematik/Informatik erhielt Richard Stoppok (18), Schüler des Bremer Hermann-Böse-Gymnasiums. Die University of Rhode Island und die Ernst A.C. Lange-Stiftung sorgen dafür, dass er einen Forschungsaufenthalt an der University of Rhode Island in den USA bekommt. Der Bremer hat sich mit seinem Beitrag "Die Discoeffekt-Landkarte" mit periodischem Schattenwurf des Windparks im Bremer Blockland befasst. Er wollte herausfinden, wie sich der Schattenwurf der drehenden Rotorblätter im Jahreszeitenverlauf ändert? Dafür berechnete Richard Stoppok die Werte für einen Windpark in Bremen. Ausgehend von den Abmessungen der Windräder und den Daten des Sonnenverlaufs erstellte er mithilfe geometrischer Formeln eine Art Discoeffekt-Landkarte. Sie zeigt, welche Bereiche der Rotorschatten zu welchen Jahreszeiten erreicht. Das Ergebnis belegt, dass zwar Teile eines nahegelegenen Wohngebiets betroffen sind. Doch im Jahresdurchschnitt ist die Belästigung nicht so groß, als dass die gesetzlichen Grenzwerte überschritten würden.
Ein weiterer Sonderpreis im Bereich Technik ging ebenfalls nach Bremen: Oskar Behrmann (18), Schüler des Technischen Bildungszentrums Mitte, Johann Robert Kruse (18), Schüler des Schulzentrums Vegesack – Berufliche Schule für Metall- und Elektrotechnik, sowie Robin Petermann (18), Schüler der Oberschule Findorff, lieben Tischtennis. Um das Zurückspielen besonders anspruchsvoller Aufschläge trainieren zu können, bauten sie mehrere Prototypen einer computergesteuerten Ballmaschine. Die Ballmaschine sollte variierende Platzierungen der Bälle auf der gegenüberliegenden Seite der Tischtennisplatte ermöglichen wie auch einen unterschiedlichen Spin, also die Rotation, der Bälle. Zudem ging es darum, gespielte Bälle aufzufangen, um sie erneut zu verwenden. Dank der ständigen Weiterentwicklung gelang es, einen Prototyp zu konstruieren, der alle diese Ziele erreicht – dem erfolgreichen Training steht nun nichts mehr im Wege.
Weitere Informationen zu allen Preisträgerinnen und Preisträger im Bundeswettbewerb finden sich in der Broschüre (pdf, 3.8 MB).
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