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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz | Sonstige

Hoher Beratungsbedarf bei Pflege-Nachwuchs in Bremen

Gesundheitssenatorin und Arbeitnehmerkammer ziehen Bilanz nach einem Jahr "Bleib dran an der Pflege"

14.08.2024

Gemeinsame Pressemitteilung mit der Arbeitnehmerkammer Bremen

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Eine bezahlbare Wohnung finden, familiäre Krisen bewältigen, den Einstieg in den Pflegealltag meistern – all das sind Herausforderungen, mit denen Pflegeschülerinnen und -schüler zu kämpfen haben und die zum Abbruch der Ausbildung führen können. Damit das nicht passiert, steht den Bremer Auszubildenden seit einem Jahr das Projekt "Pflegeausbildung – bleib dran" zur Seite, ein gemeinsam von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz und der Arbeitnehmerkammer finanziertes Beratungsangebot. "86 Pflege-Auszubildende haben die Beratung im ersten Jahr genutzt. Das heißt: Der Bedarf an Unterstützung ist groß. Pflege als Beruf kann nicht jede oder jeder – und gerade deshalb sollten alle, die in der Ausbildung bleiben möchten und für den Beruf geeignet sind, darin unterstützt werden, dass dies auch gelingt", zieht Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, eine erste Bilanz.


Claudia Bernhard (Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz), Anke Schmidt (Beraterin Bleib dran an der Pflege), Magloire Donkeng Songning (Auszubildender zum Pflegefachmann) und Elke Heyduck (Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer Bremen). Foto: Arbeitnehmerkammer Bremen
Claudia Bernhard (Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz), Anke Schmidt (Beraterin "Bleib dran an der Pflege"), Magloire Donkeng Songning (Auszubildender zum Pflegefachmann) und Elke Heyduck (Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer Bremen). Foto: Arbeitnehmerkammer Bremen

Das Beratungsprojekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt und richtet sich an alle Auszubildenden an den Pflegeschulen im Land Bremen, die aufgrund von Schwierigkeiten in der Ausbildung oder der persönlichen Situation erwägen, die Ausbildung vorzeitig zu beenden. Ziel ist in der Regel die Fortsetzung der Ausbildung beim selben oder einem anderen Arbeitgeber und vor allem: keine voreilige Entscheidung für den Abbruch zu fällen. Auch für die Praxisanleitenden in den Einrichtungen und die Lehrkräfte der Pflegefachschulen ist die Beratungsstelle ansprechbar. Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer Bremen: "Uns war es wichtig, auch an den Pflegeschulen ein Unterstützungsangebot zu schaffen, so wie wir es schon seit längerem an den Berufsschulen in Bremen anbieten. In der Pflege liegt die Abbrecherquote mit 30 Prozent zwar im Durchschnitt aller Ausbildungsberufe – von Beruf zu Beruf schwankt die Quote aber stark: So sind es bei den Mechatronikern nur 15 Prozent. Jede nicht abgebrochene Ausbildung in der Pflege ist ein Gewinn und ein wichtiger Schritt gegen den Fachkräftemangel."

Projektleiterin und Beraterin Anke Schmidt freut sich über die inzwischen gewachsene Bekanntheit und Akzeptanz des Angebots: "Ich bin regelmäßig an allen neun Pflegeschulen und ihren elf Standorten präsent. Der Beratungsbedarf ist gerade im ersten Ausbildungsjahr sehr groß. Vertrauen muss wachsen, Netzwerke müssen geknüpft werden. Das braucht einfach Zeit und Kontinuität." Im Zeitraum von September 2023 bis Juni 2024 haben 86 Beratungen stattgefunden, davon 14 in Bremerhaven. Der Großteil der Ratsuchenden befand sich im ersten Ausbildungsjahr. Für zwei Drittel ist Deutsch eine Fremdsprache. Zu den häufigsten Beratungsthemen zählen bezahlbares Wohnen, Behördenangelegenheiten, Finanzen, familiäre Probleme und der Einstieg in den Praxisalltag.

Anke Schmidt, Projektleitung "Pflegeausbildung – bleib dran", sagt: "Nicht nur die Ausbildung an sich ist sehr anspruchsvoll und herausfordernd – auch der Alltag stellt sie häufig vor große Hürden. Viele der jungen Menschen kommen aus dem Ausland, um hier eine Ausbildung in der Pflege zu beginnen. Sie sind hochmotiviert, hier aber allein und weitgehend auf sich gestellt – das macht es den Neuankömmlingen oft sehr schwer."

Zum Hintergrund:

Angesiedelt ist die Beratungsstelle bei der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer. Die Mittel in Höhe von rund 300.000 Euro für das zunächst auf drei Jahre befristete Angebot werden je zur Hälfte von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz und der Arbeitnehmerkammer Bremen getragen.

Das Interesse junger Menschen an der Pflegeausbildung ist groß. Im Jahr 2023 haben 586 Personen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann – so die neue Berufsbezeichnung seit Einführung der generalistischen Ausbildung in der Pflege 2020 – aufgenommen. Das sind deutlich mehr als vor der Berufsreform (2019: 494). Allerdings führt ein Teil der Auszubildenden die Ausbildung nicht bis zum Abschluss fort. Von 570 Auszubildenden des ersten vollständigen Durchgangs ab 2020, die ihre Ausbildung unter Pandemie-Bedingungen begonnen haben, brachen 30 Prozent die Ausbildung ab. Laut dem zweiten Gesundheitsberufemonitoring der Gesundheitssenatorin von 2021 wird die Fachkräftelücke in der Pflege weiter anwachsen und könnte schon 2025 um 700 Personen größer sein als heute. 2023 waren 12.500 Pflegende im Land Bremen tätig.

Weitere Zahlen und Fakten finden Sie unter www.sd.bremische-buergerschaft.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZeS4FA9-_kpZQ_wuemcTDle-gIBC1ZYQObjCw6ARUNx1/-Pflegeausbildung_-_bleib_dran-_Stand_10-06-2024.pdf

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