Durch Bremen geht ein Book-Ruck, bereits vor und gerade jetzt nach der Ernennung zur City of Literature. Es ist dabei schon gute Tradition, das im Anschluss an das Festival "Bremen liest" und der Bremer Büchermeile der Bremer Buchhandlungspreis vergeben wird. Am Mittwochabend (11. September 2024) überreichte Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte der erfolgreichen Buchhandlung, dem Findorffer Bücherfenster, im Kaminsaal des Bremer Rathauses den ersten Preis. Der vom Senator für Kultur geförderte und vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Nord, der Bremer Literaturstiftung sowie den Bremer Tageszeitungen (Weser-Kurier und Bremer Nachrichten) unterstützte Bremer Buchhandlungspreises fand auch in diesem Jahr wieder im Rahmen eines Branchentreffens statt.
Bürgermeister Bovenschulte betonte in seiner Rede das lindernde, ja heilende Potenzial der Literatur und die vertraute Atmosphäre von Buchhandlungen. Deren "Kur-Rezept" gegen schlechte Befindlichkeiten bestehe in literarischen Verheißungen des Anderen, des Neuen, der Aussicht auf das Bessere. In diesem Sinne seien Buchhandlungen, ob in Bremen oder anderswo, immer auch Fenster zur Fantasie, Einfallstore der Einbildungskraft – und zudem vielfältige Veranstaltungsorte im Dienste der Leseförderung.
Das Team des Findorffer Bücherfensters um Barbara Hüchting konnte sich als Siegerbuchhandlung über ein Preisgeld von 3.000 Euro aus Mitteln des Senators für Kultur freuen. Seit Februar 2010 betreibt Hüchting mit großem Einsatz die beliebte Stadtteilbuchhandlung: Veranstaltungen, Kooperationen und die Vernetzung vor Ort machen sie zu einem gelebten Beispiel für die Stellung von Buchhandlungen innerhalb ihrer Region. Nicht nur Handel wird in Zukunft die Zentren beleben, sondern auch die belebte Nachbarschaft, die ihren Raum für sich gestaltet und dazu Akteure braucht, die integrativ wirken. Dafür ist das Findorffer Bücherfenster ein hervorragendes Beispiel, das die Jury für auszeichnungswürdig befand.
Zwei weitere mit jeweils 500 Euro dotierte Preise wurden von der Wirtschaftsförderung Bremen WfB gestiftet und an den Buchladen Ostertor sowie an die Buchhandlung Otto Melchers vergeben. Alena Glandien und Marlene Schmidt führen mit Innovationsgeist und großem Einsatz den traditionsreichen Buchladen Ostertor weiter. Tradition nicht als Ballast zu empfinden, sondern als Fundament für neue Räume, Formate und Ideen, ist ein Unterfangen, das die Jury mit der Ehrung unterstützen will. Die Buchhandlung Otto Melchers mit der Inhaberin Irene Nehen steht für eine jahrzehntelange Vernetzung und unermüdlichen Einsatz für die Interessen des Bremer sowie des überregionalen unabhängigen Buchhandels. Die Jury begreift die Auszeichnung der Buchhandlung Otto Melchers als Ehrung des gesamten Bremer Buchhandels, der sich stets kollegial und für eine Sichtbarkeit von Büchern im Stadtbild einsetzt.
"Die Buchhandlungen im Bundesland und der Bremer Buchhandlungspreis", so Bovenschulte in seiner Rede, "sind bedeutsame Multiplikatoren einer Erzählung, die dem Stadtwohl zuarbeitet, der Bildung, der Fantasie, dem Brückenbau zwischen den Kulturen. Sie liefern den Stoff, aus dem Träume sind: Vielfalt, Rätsel, Lust am Entziffern."
2024 orientierte sich das Vergabeverfahren erstmalig an den Buchhandlungspreisen der Länder Hamburg und Niedersachsen: Die Jurymitglieder erstellen anhand von klar definierten Kriterien eine Longlist, aus der dann die drei Preisträger ermittelt werden. Initiativbewerbungen sowie Vorschläge sind möglich.
Zur Jury dieses Jahres gehörten:
Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de