Erinnerung an das Massaker in Marzabotto 1944
03.12.2024Die Weltgemeinschaft hat ein Werkzeug in Händen, das "Menschlichkeit inmitten des Unmenschlichen" sicherstellen sollte: das humanitäre Völkerrecht. Allzu oft aber wird es bei kriegerischen Auseinandersetzungen gebrochen – seit bald drei Jahren auch wieder in Europa. Darauf hat Bürgermeister Andreas Bovenschulte heute (3. Dezember 2024) anlässlich der Vortragsveranstaltung "Humanitäres Völkerrecht versus Kriegsverbrechen in Italien während des Zweiten Weltkrieges" im Bremer Rathaus hingewiesen.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Das humanitäre Völkerrecht bietet uns nicht nur einen Rechtsrahmen, sondern auch Hoffnung. Es zeigt, dass die Weltgemeinschaft sich darauf geeinigt hat, dass es Grenzen geben muss – Grenzen des Krieges und Grenzen der Gewalt. Seine elementaren Grundprinzipien – der Schutz der Zivilbevölkerung, die Wahrung der Würde von Kriegsgefangenen und das Verbot unmenschlicher und grausamer Waffen – sind nicht nur rechtliche Vorgaben, sondern ethische Imperative."
Hauptredner der Veranstaltung, zu der Bovenschulte und der italienische Honorarkonsul in Bremen, Marco Fuchs, gemeinsamen eingeladen hatte, war der Generalstaatsanwalt am militärischen Berufungsgericht in Rom, Marco De Paolis. Bovenschulte erwähnte daher ausdrücklich das Massaker von Marzabotto vom Herbst 1944 mit über 770 Opfern, darunter 213 Kindern unter 13 Jahren. Dies sei das grausamste Verbrechen, das deutsche Truppen in Italien begangen hätten, so Bovenschulte. Seit 1991 sind Bremen-Vegesack und Marzabotto durch das Projekt "Internationale Friedensschule" freundschaftlich miteinander verbunden und leisten dabei wichtige Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit.
Für Bovenschulte ist die Einhaltung des humanitäre Völkerrechts unverhandelbar. Es sei unerträglich, dass in der Ukraine permanent Zivilisten angegriffen, Krankenhäuser bombardiert, humanitäre Helfer an der Arbeit gehindert und Kriegsgefangene gefoltert und getötet würden: "Jeder Verstoß ist nicht nur ein Verstoß gegen das Recht – es ist ein Angriff auf die Grundwerte, die uns als Gemeinschaft verbinden."
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