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Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus


Öffentliche Gedenkveranstaltung im Bremer Rathaus

27.01.2025

Pressemitteilung des Senats und der Landeszentrale für politische Bildung

Am 27. Januar 1945 – vor 80 Jahren – wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Dieses Datum markiert nicht nur das Ende unsagbaren Leids für die wenigen Überlebenden, sondern auch den Beginn einer weltweiten Verpflichtung: die Erinnerung wachzuhalten, Lehren zu ziehen und dafür einzustehen, dass sich ein solches Verbrechen gegen die Menschlichkeit niemals wiederholt. Der Senat der Freien Hansestadt Bremen organisiert – gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung – jährlich in Bremen die zentrale Gedenkveranstaltung. In diesem Jahr fand diese Veranstaltung am Montag, 27. Januar 2025, in der Oberen Halle des Bremer Rathauses statt.


Tag des Gedenkens 2025: Bürgermeister Björn Fecker, Andrea Löw (Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte) und  Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung.
Tag des Gedenkens 2025: Bürgermeister Björn Fecker, Andrea Löw (Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte) und Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung. Foto: Senatspressestelle

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte sagte anlässlich des Tags des Gedenkens: "Der 27. Januar als Tag der Befreiung des KZ Auschwitz und seiner Außenlager durch die Rote Armee ist als Gedenktag allen Opfern der NS-Verbrechen gewidmet. Die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der NS-Herrschaft dürfen nicht vergessen werden. Es ist unsere Aufgabe, eine Form des Gedenkens zu finden, das in die Zukunft wirkt."

Für den Bremer Senat hat Bürgermeister Björn Fecker, in Vertretung für Bürgermeister Bovenschulte, bei der Gedenkveranstaltung gesprochen. Er unterstrich in seiner Rede: "Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Minderheitenschutz und der bedingungslose Schutz der menschlichen Würde sind demokratische Grundprinzipien, die sich als Lehre aus der NS-Gewaltherrschaft ergeben. Rechtsextreme und autoritäre Regierungen legen Hand an diese Grundprinzipien. Sie gaukeln einfache Lösungen vor, die es nicht gibt. Die Suche nach dem Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen ist das Versprechen der Demokratie. Nur im demokratischen Prozess und mit gegenseitigem Respekt können Lösungen für die Herausforderungen der Gegenwart gefunden werden. Das ist eine Stärke der Demokratie, die wir verteidigen müssen."

Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nationalsozialisten an Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma und anderen Verfolgten. Zwischen 1940 und 1945 wurden hier mehr als eine Million Menschen ermordet. "80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz sind Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus in unserer Gesellschaft auf dem Vormarsch. Es stellt sich daher die Frage, was das Diktum 'Nie wieder!' heute für uns bedeutet und welche Verpflichtungen und Herausforderungen daraus erwachsen", sagte Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, in seiner Begrüßung.

Nach den Grußworten fand der Vortrag von Andrea Löw (Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte) statt. Anschließend verlasen Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Waller Ring Biografien von Bremer Opfern in Auschwitz. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Bremer Philharmoniker, mit Bar Avni (Dirigentin) und Inga Raab (Violoncello).

Das Bremer Gedenkprogramm rund um den 27. Januar geht auch nach dem zentralen Gedenktag weiter. Koordiniert vom Verein "Erinnern für die Zukunft e.V." und der Landeszentrale für politische Bildung wurde mit Hilfe von vielen Vereinen, Initiativen und Kooperationspartnern ein umfangreiches Programm mit über 70 Veranstaltungen zusammengestellt. Es umfasst - in einem Zeitraum vom Januar bis April – Vorträge, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Führungen, Studienreisen und vieles andere mehr. Das gesamte Programm gibt es unter www.politische-bildung-bremen.de.

Weitere Informationen:
Tobias Peters, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Referent für Publikationen, Kultur & Geschichte, Tel.: (0421) 361-2098, E-Mail tobias.peters@lzpb.bremen.de

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