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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Antisemitismus ist zunehmende Herausforderung

Fachtag Antisemitismus an Hochschulen

06.03.2025

Antisemitische Vorfälle in Deutschland nehmen zu – auch an den Hochschulen. Ein Austausch über einen angemessenen Umgang mit Antisemitismus in der Gesellschaft und im wissenschaftlichen Bereich ist daher unerlässlich. Auf Einladung der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft fand heute im Forum am Domshof der hochschulübergreifende Fachtag Antisemitismus statt. Ziel der Veranstaltung war es, für das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu sensibilisieren und gemeinsam Strategien im Umgang mit Antisemitismus an den Hochschulen zu entwickeln.

Senatorin Kathrin Moosdorf tauschte sich auf dem Fachtag mit Hochschulleitungen und Expert:innen zum Thema Antisemitismus aus.
Senatorin Kathrin Moosdorf tauschte sich auf dem Fachtag mit Hochschulleitungen und Expert:innen zum Thema Antisemitismus aus. Foto: Wissenschaftsressort

Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf: "Ich sage es sehr deutlich: In Bremen ist kein Platz für Antisemitismus! In diesen herausfordernden Zeiten für unsere Demokratie ist es besonders wichtig, Haltung zu zeigen und unsere demokratischen Werte aktiv zu verteidigen. Dazu gehört auch ein entschiedener Umgang mit Antisemitismus in der gesamten Gesellschaft, so auch an unseren Hochschulen. Der heutige Fachtag mit den Hochschulen hat einen offenen Austausch zu dem Thema ermöglicht. Um das richtige Gespür und Handlungssicherheit im Umgang mit antisemitischen Vorfällen zu erlangen, ist die Expertise an den Hochschulen von zentraler Bedeutung."

Die Hochschulen befinden sich in einem besonderen Spannungsverhältnis. Sie tragen zum einen Verantwortung dafür, dass die Menschen- und Minderheitenrechte jedes einzelnen Hochschulmitglieds gewahrt werden. Zum anderen sind die Hochschulen Orte der Wissenschaftsfreiheit und der freien Meinungsäußerung und Meinungsbildung. Der Fachtag Antisemitismus soll dazu beitragen, Mitarbeitende und Verantwortliche in Leitungs- und Beratungsfunktionen dafür zu sensibilisieren, wo antisemitisches Verhalten anfängt, wie es Betroffenen von antisemitischen Vorfällen ergeht, und welche Möglichkeiten die Hochschule hat, angemessen zu reagieren. Die Bremer Hochschulleitungen, Mitarbeitende der Hochschulen und des Wissenschaftsressorts, der Verband jüdischer Studierender Nord sowie weitere Expertinnen und Experten wie der Leiter des Verfassungsschutzes des Landes Bremen, Thorge Koehler, und die Leiterin des Forschungsbereichs Gesellschaftlicher Frieden und Innere Sicherheit der Universität Hamburg, Dr. Hannah Pfeifer, haben sich ausgetauscht und gemeinsam nach Handlungsansätzen gesucht.

"Unser übergeordnetes Ziel ist es, dass Hochschulen sichere Orte für alle unsere Studierenden und alle Mitarbeitenden sind. Nur so kann jeder und jede ohne Angst sein und sein persönliches Potential entfalten, sei es beim Forschen, Studieren, Lehren oder Arbeiten. Dies ist die Bedingung dafür, dass unsere Hochschulen als Innovationstreiber und Demokratieförderer wirken können. Beides brauchen wir derzeit sehr dringend", so die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf am Ende des Fachtages.

Hintergrund
Die Rias-Meldestelle registriert bundesweit antisemitische Vorfälle, die unter anderem judenfeindliche Schmierereien, verbale Beschimpfungen und körperliche Übergriffe umfassen. Deutschlandweit wurden 2023 insgesamt 4.782 Vorfälle von der Rias-Meldestelle registriert. Mehr als die Hälfte dieser Vorfälle ereignete sich nach dem 7. Oktober 2023. Im gesamten Bundesland Bremen wurden 34 antisemitische Vorfälle registriert.

An deutschen Hochschulen wurden insgesamt 113 antisemitische Vorfälle registriert (darunter sind bislang keine Fälle an landesbremischen Hochschulen dokumentiert). Für alle diese Zahlen gilt, dass von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden kann.

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Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96 269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de