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Der Senator für Inneres und Sport

Innensenator Mäurer stellt Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 vor

Weniger erfasste Straftaten im Jahr 2024 – dennoch Anstieg in der PKS durch intensive Aufarbeitung früherer Fälle

10.03.2025

Innensenator Ulrich Mäurer, die Leiterin des Landeskriminalamtes, Petra van Anken, sowie der Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, Volker Ortgies, haben heute (10. März 2025) die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 vorgestellt. Eine gute Nachricht vorweg: Die Anzahl der angezeigten Delikte ist in der Stadt Bremen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Das zeigt sich vor allem rund um den Bremer Hauptbahnhof, wo die Kriminalität aufgrund der getroffenen polizeilichen Maßnahmen spürbar zurückgegangen ist.

Innensenator Ulrich Mäurer: "Insbesondere die Soko Junge Räuber ist ein voller Erfolg. Von 1.190 Vorgängen haben wir mehr als jeden zweiten aufgeklärt. 392 Tatverdächtige wurden ermittelt, über 70 Haftbefehle erwirkt. Wenn man bedenkt, dass wir im September 2023 noch 171 Straßenraub-Delikte hatten und diese im Folgejahr bereits auf 61 reduziert werden konnten und im Januar 2025 lediglich 15 Vorgänge erfasst wurden, können wir sagen: Die Gegend rund um den Hauptbahnhof ist kein guter Ort mehr für Räuber. Wir werden dafür sorgen, dass das so bleibt." Die Soko wird weiter aufrechterhalten, da mit Blick auf die steigenden Temperaturen im Frühjahr wieder mit einem Anstieg an Straftaten im Jahresverlauf zu rechnen ist.

Der Polizei ist es im vergangenen Jahr gelungen, den Bearbeitungsrückstand um ein Viertel von über 21.000 Vorgängen auf aktuell rund 14.500 zu reduzieren. Das schlägt sich auch auf in der Statistik nieder. Die Gesamtzahl der abschließend bearbeiteten Straftaten im Land Bremen merklich gestiegen: von 97.043 (2023) auf 105.384, was einem Anstieg um 8,6 Prozent entspricht. Mäurer: "Dank einer großen Kraftanstrengung der Polizei konnten mehrere tausend Vorgänge abgeschlossen werden, die sich bereits in den Vorjahren ereignet haben". Insbesondere in der Stadt Bremen ist der Anstieg bei den Straftaten um 7.791 Fälle auf 89.003 unter anderem auf den starken Abbau der hohen Bearbeitungsrückstände zurückzuführen. Die konzertierten Maßnahmen wirken sich hier erwartungsgemäß erhöhend auf die Entwicklung der PKS-Fallzahlen aus.

Die Aufklärungsquote im Land Bremen blieb nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (2023: 48 Prozent 2024: 46 Prozent).

Einzelne ausgewählte Delikte in der Stadt Bremen:

Raubdelikte
Insgesamt gibt es bei den Raubdelikten erfreulicherweise einen Rückgang von über 22 Prozent. Der Anstieg im Bereich Straßenraub (2023: 587 / 2024: 625) geht auf die erfolgreiche Arbeit der Soko Junge Räuber zurück. Mäurer: "208 Fälle der Soko fließen in die PKS ein, das macht ein Drittel aller Vorgänge im Bereich Straßenraub aus". Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger liegt hier bei 73 Prozent (2023: 67 Prozent). Mäurer: "Es sind vor allem junge Männer aus Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Syrien, die hier als Räuber auffallen. Das kann man nicht schönreden, aber wir haben diesen Personenkreis im Blick und viele von ihnen im vergangenen Jahr inhaftiert. 2024 konnte gegen 69 Personen ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt werden, die sich für ein Drittel der Vorgänge (mit)verantwortlich zeichnen."

Weniger Wohnungseinbrüche
Eine deutlich positive Entwicklung zeigt sich auch bei den Wohnungseinbrüchen. Vor zehn Jahren (2015) gab es hier einen traurigen Höchststand von 1.573 vollendeten Fällen. Während die Anzahl 2023 bereits auf 850 Einbrüche deutlich gesunken war, ging sie im vergangenen Jahr auf 675 Fälle zurück. Auch die Zahl der Einbruchversuche ging zurück (2023: 677 / 2024: 527). Mäurer: "Für diese positive Entwicklung haben wir zwei Erklärungen: Die Polizei Bremen betreibt seit Jahren gute Präventionsarbeit und klärt die Menschen auf, welche Maßnahmen Einbrüche verhindern können. Außerdem haben wir einige Serieneinbrecher festgenommen. Das reduziert die Zahl der Fälle deutlich."

Weniger Straftaten gegen ältere Menschen (SÄM-Delikte)
Auch die Fallzahlen im Bereich der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen haben im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich abgenommen (Rückgang von 25 Prozent / 2023: 796 Straftaten / 2024: 596). Diese befinden sich erstmals seit über zehn Jahren bei unter 700 Fällen. Hier wirkt sich nicht nur die gute Präventionsarbeit in den vergangenen Jahren aus, sondern auch die internationale Ermittlungsarbeit der Polizei Bremen. Mäurer: "Aber es gibt immer noch viel zu viele vollendete Straftaten gegen ältere Menschen. Das heißt, wir müssen weiterhin die Bevölkerung sensibilisieren. Die Zerschlagung der Täterstrukturen bleibt eine zentrale Aufgabe der Polizei".

Diebstahl gesamt
Im PKS Berichtsjahr 2024 wurden 43.731 Diebstahlsdelikte erfasst. Ihr Anteil an allen PKS-Vorgängen beträgt fast 50 Prozent und macht wie üblich den größten Anteil der Delikte aus. Gegenüber dem Vorjahr ist ein deutlicher Anstieg in Höhe von 7.337 Fällen festzustellen. Dies ist im Wesentlichen auf die konzertierten Maßnahmen zum Abbau von Bearbeitungsrückständen zurückzuführen.

Ladendiebstahl
Die Entwicklung der PKS-Fälle im Bereich Diebstahl hängt auch maßgeblich mit der Entwicklung der Fallzahlen im Ladendiebstahl zusammen. Hier ist ein Anstieg von 6.513 Taten im Jahr 2023 auf 9.467 im Jahr 2024 festzuhalten. Mäurer: "Hier spiegelt sich offensichtlich die Inflation und die wirtschaftliche Lage der Menschen wider. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung."

Fahrraddiebstahl
Auch beim Fahrraddiebstahl ist ein Anstieg von 5.919 (2023) auf 6.270 Fälle im vergangenen Jahr zu verzeichnen. Mäurer: "Die Fahrräder werden vor allem durch die vielen E-Bikes immer hochwertiger. Damit werden sie auch attraktiver für Diebe. Der Anteil der entwendeten E-Bikes und Pedelecs beträgt knapp 20 Prozent."

Diebstahl an / aus Kfz
Die Anzahl der Einbrüche in Fahrzeuge hat sich im letzten PKS-Berichtsjahr kaum verändert (2023: 6.541 / 2024: 6.695). In den sogenannten "Corona-Jahren" verzeichnete die Polizei Bremen deutlich weniger Fälle. Mäurer: "Zehn Prozent der Diebstähle aus Autos ereignen sich in Bremens Parkhäusern, vor allem rund um den Hauptbahnhof. Die dort anteilig vorhandene Videoüberwachung dient leider nicht immer als Abschreckung. Taschen, Handys und Wertgegenstände sollten daher nicht sichtbar im Auto liegen."

Diebstahl von unbaren Zahlungsmitteln und Betrug damit
Immer weniger Menschen zahlen mit Bargeld. Auch in Bremen nimmt dieser Trend spätestens seit der Corona-Pandemie zu. Folglich werden immer öfter Kredit- oder EC-Karten aber auch viele andere Karten-Zahlungsmittel wie beispielsweise Guthabenkarten gestohlen (2023: 3.080 / 2024: 3.559). Da entwendete Kreditkarten auch für weitere Straftaten benutzt werden können, sind auch die Zahlen in den Bereichen Betrug und Computerbetrug im ähnlichen Verhältnis gestiegen (2023: 2.279 / 2024: 2.961).

Gewalt gegen Rettungskräfte
Immer mehr Rettungskräfte werden während ihrer Einsätze Opfer von Gewalt, dazu zählen der tätliche Angriff und Widerstandshandlungen, aber auch verbale Bedrohungen. Die Zahl der gemeldeten Vorfälle ist seit 2015 (6) auf 30 Fälle im Jahr 2023 und dann auf 38 Delikte im vergangenen Jahr gestiegen – in 19 Fällen wurde körperliche Gewalt gegenüber den Rettungskräften ausgeübt.

Messerangriffe
Für das aktuelle Berichtsjahr ist ein bedauerlicher Höchststand seit der Erfassung im Jahr 2021 zu verzeichnen und ein Anstieg zum Vorjahr um 74 auf 389 Fälle. Dabei wurden Messer 132 Mal als Drohmittel verwendet. Um dem Phänomen weiter zu entgegnen, wird derzeit unter anderem eine zeitliche Ausweitung der sogenannten Waffenverbotszone geprüft. Weiterhin bietet die Polizei Bremen ein Präventionsangebot für Schulen an, dass auch auf "Messerkriminalität" abstellt.

Körperverletzung
In diesem Bereich sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr erfreulich deutlich um 10 Prozent von 7.887 auf 7.091 gesunken.

Straftaten gegen das Leben
Die Anzahl der Straftaten in dem gesamten Phänomenbereich ist zwar fast unverändert, die Zahl der vollendeten Tötungsdelikte stieg jedoch von 4 (2023) auf 8 (2024). Die Zahl der versuchten Tötungsdelikte hingegen sank von 14 (2023) auf 10 Fälle.

Vergewaltigung und sexuelle Nötigung
Mit 149 Fällen (2023: 146) liegt die Zahl auf einem ähnlichen Niveau der vergangenen Jahre. Bei 27 Prozent der Taten handelt es sich um Beziehungstaten in (Ex-)Partnerschaften und Taten durch Familienangehörigen.

Häusliche Gewalt
Im Bereich der Häuslichen Gewalt wird zwischen Partnerschaftsgewalt und innerfamiliärer Gewalt differenziert. Die Fallzahlen von Partnerschaftsgewalt haben abgenommen (2023: 1.937 / 2024: 1.797). Die meisten Opfer sind weiblich (80 Prozent), die Tatverdächtigen fast immer männlich (79 Prozent). Im Bereich der innerfamiliären Gewalt hingegen ist eine Zunahme zu verzeichnen (2023: 782 / 2024: 830). Hier sind 74 Prozent der Täter männlich, 57 Prozent der Opfer weiblich.

Sexueller Missbrauch von Kindern
Die Taten haben sich seit 2015 nahezu verdoppelt. Von 75 im Jahr 2015 stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 145. Im Jahr zuvor waren es noch 98. In diesem Deliktbereich geht es auch um exhibitionistische Handlungen und das verstörende Zeigen von Fotos mit pornografischem Inhalt. Mäurer: "Das sind erschütternde Zahlen, die ich weder akzeptieren kann, noch will. Die Polizei wird hier weiterhin jeden Vorgang im Einzelnen betrachten, um präventive Maßnahmen treffen und eine Strafverfolgung ermöglichen zu können. Kinder sind die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die es ganz besonders zu schützen gilt. Der Anstieg der registrierten Fälle ist aber auch auf eine erfreuliche Sensibilisierung der Bevölkerung zurückzuführen. Es wird weniger weggeschaut und häufiger Anzeige erstattet. Die Aufklärungsquote liegt hier bei fast 75 Prozent." Die Polizei reagiert unter anderem mit Präventionsprojekten an Schulen auf diese Entwicklung.

Kinderpornografie
Auch in diesem Bereich steigen die Zahlen erneut. Vergangenes Jahr bearbeitete die Polizei Bremen 435 Straftaten. Im Jahr zuvor waren es 255. Neben den weiterhin bestehenden Meldungen vom "National Center for Missing and Exploited Children" (NCMEC) spiegeln sich auch die Möglichkeiten, digital Fotos per Mausklick bzw. automatisiert vielfach zu verbreiten, in der Fallzahlenentwicklung wider.

Immer mehr Tatverdächtige sind unter 18 Jahren. Mäurer: "Viele Kinder und Jugendliche haben kinderpornografische Fotos auf ihren Handys und teilen diese verstörenden Bilder untereinander. Oft wissen sie gar nicht, dass das Teilen solcher Bilder schon eine Straftat ist, weil sie die Tragweite ihres Tuns noch nicht abschätzen können. Umso wichtiger ist es, dass in den Schulen und Elternhäusern das Thema Medienkompetenz stärker und besser vermittelt wird."

Betäubungsmittelkriminalität
Im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität wirkt sich die geänderte Gesetzeslage mit dem Cannabisgesetz auf die Entwicklung der Fallzahlen aus. Erwartungsgemäß haben sich die Fallzahlen im Jahr 2024 deutlich reduziert (2024: 2.298 / 2023: 4.192). Gleichwohl wurden mit dem Konsumcannabisgesetz neue Strafnormen eingeführt. Im Jahr 2024 wurden 241 Fälle erfasst.

Cybercrime-Delikte
Die Anzahl an Cybercrime-Delikte (ohne Computerbetrug) ist von 200 Fällen im Jahr 2023 auf 213 Fälle im Jahr 2024 gestiegen. Eine rein quantitative Betrachtung der in Relation eher niedrigen Fallzahlen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Fälle mit hohen Arbeitsaufwänden und Herausforderungen verbunden sind sowie ein hohes Risikopotenzial aufweisen.

Fazit:

Innensenator Ulrich Mäurer: "Die Kriminalitätsentwicklung im Land Bremen zeigt ein differenziertes Bild: Die Zahl der angezeigten Delikte ist im vergangenen Jahr insgesamt leicht gesunken; insbesondere in Bereichen mit gezielten polizeilichen Maßnahmen, wie rund um den Hauptbahnhof, waren deutliche Erfolge zu verzeichnen. Gleichzeitig spiegelt der Anstieg der Zahlen in der PKS mit den abschließend bearbeiteten Straftaten die intensive polizeiliche Aufarbeitung von Rückständen wider.

Positiv hervorzuheben sind die Rückgänge bei Wohnungseinbrüchen und Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, was den präventiven und repressiven Maßnahmen der Polizei zu verdanken ist. Besorgniserregend sind hingegen insbesondere die wachsenden Fallzahlen in sensiblen Bereichen wie sexuelle Gewalt an Kindern und Kinderpornografie.

Wir werden auch künftig flexible, konkrete Schwerpunkte in der Kriminalitätsbekämpfung setzen, wie zum Beispiel bei den sogenannten EncroChat-Ermittlungen. Hier konnten bereits insgesamt 587 Jahre als Gesamtfreiheitsstrafen ausgesprochen werden, das sind fast 120 Jahre mehr als noch im Vorjahr. 2024 wurden weitere 22 Straftäter verurteilt, das sind jetzt insgesamt 97 Verurteilte."

Bremerhaven

In der Stadt Bremerhaven wurden im Jahr 2024 insgesamt 15.730 Straftaten von der Polizei bearbeitet und an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Im Vergleich zum Jahr 2023 (14.831) ist die Anzahl der Gesamtstraftaten um rund 6 Prozent gestiegen. Der bereits seit 2021 zu verzeichnende Trend des Anstiegs der Gesamtstraftaten setzt sich somit fort. Hingegen ist die Aufklärungsquote auf fast 50 Prozent gesunken (2023: fast 59 Prozent).

Der Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, Volker Ortgies, dankt den Beschäftigten für die hohe Einsatzbereitschaft, die es erst möglich gemacht hat, eine so hohe Anzahl von angezeigten Taten zu bearbeiten: "Wir haben im Jahr 2024 durch Organisationsveränderungen im Bereich des Ermittlungsdienstes und durch die Neuausrichtung der Prozesse mit Einbindung des Einsatzdienstes, weitere Maßnahmen umgesetzt, die eine Bearbeitung dieser Taten ermöglicht haben."

Der Anstieg der Taten spiegelt sich unter anderem in den Delikten der Eigentumskriminalität wider. Hierunter werden die Vermögens- und die Diebstahlsdelikte zusammengefasst, die 52 Prozent (2023: 49 Prozent) aller bei der Polizei bearbeiteten Delikte darstellen. Besonders prägend ist der Anteil der Diebstahlsdelikte mit 39 Prozent (2023: 36 Prozent).

Insbesondere in den Deliktsbereichen des Wohnungseinbruchdiebstahls (2023: 293 Taten / 2024: 359 Taten) und des schweren Diebstahls aus Boden- und Kellerräumen (2023: 208 Taten / 2024: 455 Taten) ist ein Anstieg zu verzeichnen. Ortgies führt dazu aus: "Als Polizei ist uns bewusst, welche Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden der Einbruch in die eigenen vier Wände hat. Daher haben wir mit Blick auf diese Delikte im Verlauf des vergangenen Jahres zahlreiche Maßnahmen im Einsatzdienst, im Ermittlungsdienst sowie in der Präventionsarbeit getroffen." Durch die polizeilichen Maßnahmen konnten mehrere Täter überführt werden.

Hingegen ist Ortgies erfreut über die positiven Entwicklungen im Bereich der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SÄM). In diesem Bereich wurden 107 Taten bearbeitet. Damit ist ein Rückgang um 52 Prozent (2023: 225 Taten) festzustellen. "In diesem Deliktsfeld haben wir in den vergangenen Jahren sehr viel investiert – sowohl innerhalb der Polizei als auch zusammen mit unseren Sicherheitspartnern", führt der Direktor der Ortspolizeibehörde aus. Er ist sich sicher, dass durch die zahlreichen Maßnahmen insbesondere in der Prävention eine hohe Sensibilisierung der Betroffenen erfolgt ist: "Sie erkennen schon frühzeitig das Vorgehen der Täter und fallen dann nicht mehr auf die Betrügereien herein".

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 14 Ermittlungsverfahren im Bereich der Tötungsdelikte geführt. Dabei ist vor allem die Anzahl der versuchten Delikte von 3 in 2023 auf 11 in 2024 angestiegen. Eines der drei vollendeten Tötungsdelikte ist dem Bereich der häuslichen Gewalt zuzuordnen. "In diesem Deliktsbereich hat die Polizei durch die Umstrukturierung und die engen Vorgaben zur Umsetzung der Istanbul Konvention viel bewegt", führt Ortgies aus. Insgesamt ist der Anteil der Taten um 5 Prozent auf 887 Fälle gesunken (2023: 935).

Gestiegen sind die Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Hier wurden 58 Taten (2023: 36) registriert. Leicht gesunken sind hingegen die Taten der Verbreitung und des Besitzes von Kinderpornographie. Hier ist ein Rückgang um 11 Prozent auf 155 Taten (2023: 175) festzustellen. Volker Ortgies führt dazu "Diese Delikte betreffen die Kinder und deren psychische Gesundheit, die oftmals für den Rest ihres Lebens beeinträchtigt ist. Ich stimme mit Innensenator Ulrich Mäurer überein, dass es ein gesellschaftliches Anliegen sein muss, gemeinsam die bestehenden Schutzmaßnahmen zu verstetigen und weiterzuentwickeln."

Anmerkungen zur PKS

Die PKS ist eine Ausgangsstatistik und keine Tatzeitstatistik.

Sie liefert kein absolut exaktes Abbild der tatsächlichen Kriminalitätslage und Kriminalitätsentwicklung eines Jahres, sondern eine je nach Deliktsart mehr oder weniger genaue Annäherung an die Realität.

Dies liegt unter anderem an dem je nach Deliktsart und -schwere unterschiedlich großen Dunkelfeld – jenen Straftaten also, die der Polizei erst gar nicht bekannt werden. Der Umfang dieses Dunkelfeldes kann sich unter dem Einfluss verschiedenster Faktoren im Laufe der Zeit ändern (zum Beispiel aufgrund von Änderungen im Anzeigeverhalten der Bevölkerung oder in der Kontrollintensität der Polizei). Es kann daher nicht von einer feststehenden Relation zwischen begangenen und statistisch erfassten Straftaten ausgegangen werden.

Auch können polizeiliche Maßnahmen / Kriminalitätsbekämpfungskonzepte / Schwerpunktmaßnahmen / die Bildung von Sondergruppen wie beispielsweise die Soko Junge Räuber und Änderungen im Strafrecht Einfluss auf das Fallaufkommen in der PKS haben. Soweit diese Einflussfaktoren jeweils relevant sind, werden sie bei der Vorstellung der jeweiligen Kriminalstatistik erläutert.

In der PKS werden die von der Polizei abschließend bearbeiteten Straftaten erfasst. Nicht erfasst werden Staatsschutzdelikte, Verkehrsdelikte und Straftaten, die außerhalb Deutschlands begangen wurden.

Die Aktualität der PKS wird auch durch Straftaten mit langer Ermittlungsdauer beeinflusst. Etwa 36 Prozent der in der PKS 2024 erfassten Straftaten wurden bereits im Jahr 2023 oder früher verübt.

Ansprechpartner für die Medien:
René Möller, Pressesprecher beim Senator für Inneres und Sport, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rene.moeller@inneres.bremen.de