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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Emilie Stahl Preis zum letzten Mal verliehen

06.03.2012

Mitten in der Debatte über den Fachkräftemangel in den Sozialpädagogischen Berufen sind heute (Dienstag, 6. März 2012) fünf junge Menschen aus dem sozialpädagogischen Berufsfeld mit dem diesjährigen Emilie-Stahl-Preis ausgezeichnet worden. Die Preise werden für besonders qualifizierte Abschlussberichte verliehen und sind mit insgesamt 1500 Euro dotiert. Sozialsenatorin Stahmann hat die Auszeichnungen während eines Empfangs am Nachmittag im Kaminsaal des Bremer Rathauses übergeben.

v.l.n.r.: Rieke Amrit Soppa, Friederike Lorenz, Stifterin Sigrid Stahl-Linek, Sozialsenatorin Anja Stahmann, Holger Rahn und Mandy Sternberg. Auf dem Foto fehlt Nils Pohl, der leider verhindert war
v.l.n.r.: Rieke Amrit Soppa, Friederike Lorenz, Stifterin Sigrid Stahl-Linek, Sozialsenatorin Anja Stahmann, Holger Rahn und Mandy Sternberg. Auf dem Foto fehlt Nils Pohl, der leider verhindert war

„Der Preis lenkt den Blick auf ein ganz schwieriges Arbeitsfeld, in dem Menschen nach einer anspruchsvollen Ausbildung einer verantwortungsvollen Tätigkeit nachgehen“, würdigte Senatorin Stahmann die Preisträgerinnen und Preisträger. „Die eingereichten Kolloquiumsberichte vermitteln die Gewissheit: Wir haben hier in Bremen viele jungen Menschen, die auf einem sehr hohen Niveau in die soziale Arbeit einsteigen.“

Die Abschlussberichte, korrekt: „Kolloquiumsberichte“, sind die abschließenden Arbeiten am Ende des Anerkennungsjahres, das den Abschluss der Berufsausbildung bildet. Die Berufspraktikantinnen und –praktikanten legen darin in professioneller Form dar, wie sie den Einstieg in ihre berufliche Rolle gemeistert haben. Diese Berichte bilden die Grundlage für die anschließenden Prüfungsgespräche von Erzieherinnen und Erziehern, von Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspflegern sowie von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern.

Von 337 Berufspraktikant/innen aus dem Jahrgang 2011 haben sich 61 sich um den Emilie-Stahl-Preis beworben. Die Jury hatte 25 Berichte in die nähere Auswahl gezogen. Die Preisträger sind Mandy Sternberg, Holger Rahn (Heilerziehungspfleger/in), Rieke Amrit Soppa, Nils Pohl (Erzieher/in) und Friederike Lorenz (Sozialarbeiterin). Mandy Sternberg absolvierte ihr Berufspraktikum in den Elbe- Weser Werkstätten, Bremerhaven, im Bereich Berufsbildung. Holger Rahn hat in der Jugendwohnstätte Neuelandstraße beim Verein Albert-Schweitzer-Wohnstätten gearbeitet, Rieke Amrit Soppa in der Notaufnahme des Hermann Hildebrand Hauses und Nils Pohl im Kinder- und Familienzentrum Blanker Hans (KiTa Bremen). Friederike Lorenz schließlich war in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Beratungsstelle und Institutsambulanz Kipsy beim Gesundheitsamt Bremen tätig.

„Diese fünf jungen Menschen werden leider auch die letzten Träger des Emilie-Stahl-Preises sein“, sagte Anja Stahmann mit Bedauern. „Mit dem Fortzug der Stifterin Sigrid Stahl-Linek verliert Bremen auch die einmalige Chance, soziale Arbeit, die nach wie vor weit überwiegend von Frauen geleistet wird, wenigstens einmal im Jahr offensiv ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.“ Senatorin Stahmann dankte der Stifterin ausdrücklich für ihr jahrelanges Engagement in Bremen.

Prof. Dr. Emilie Stahl (1921-2003) war Gründungsdirektorin der Bremer Fachschule für Frauenberufe, die sie ab 1959 leitete; später wurde daraus die „Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie“ und schließlich der Fachbereich Sozialwesen in der „Hochschule Bremen“. Emilie Stahl, die dort bis 2003 gelehrt hat, hat sich in Bremen große Verdienste erworben bei der Ausgestaltung und Qualifizierung der Ausbildung sozialpädagogischer Berufe und genoss hohes fachliches Ansehen. Der Preis wird aus ihrem Nachlass finanziert. 2012 wird er zum letzten Mal verliehen, die Stifterin ist vor Jahren aus Bremen verzogen und stellt nun ihr Engagement in der Hansestadt ein.

Die als vorbildlich bewerteten Kolloquiumsberichte werden im Internet veröffentlicht: www.jugend.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen69.c.4418.de

Foto: Jasmin Klocke