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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Windenergie in der Stadt Bremen wird ausgebaut

Vier zusätzliche Windkraftstandorte in der Planung

03.05.2012

Die Nutzung der Windenergie in Bremen soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Das hat Umweltsenator Dr. Joachim Lohse angekündigt. Durch den Austausch bestehender und den Bau neuer Anlagen kann der durchschnittliche Stromertrag aus Windkraft in der Stadt Bremen von derzeit etwa 168.000 Megawattstunden pro Jahr (MWh/a) auf knapp 330.000 gesteigert und damit fast verdoppelt werden. „Wir dürfen uns mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden geben, wenn wir bis zum Jahr 2050 vollständig auf Erneuerbare Energien umstellen wollen. Wir müssen unsere Möglichkeiten nutzen, um zusätzliche erneuerbare Energiequellen zu erschließen“, sagt Umweltsenator Joachim Lohse.

Die bis zum Jahr 2020 geplanten Maßnahmen sind in der beigefügten Tabelle aufgelistet und in der ebenfalls beigefügten Karte dargestellt.

Im Klimaschutz- und Energieprogramm 2020 (KEP 2020) wurden bereits Maßnahmen zum Windkraftausbau benannt, mit denen in der Stadt Bremen ein durchschnittlicher Stromertrag aus Windkraftnutzung von bis zu 284.000 Megawatstunden pro Jahr erreicht werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem „Repowering“, also auf der Errichtung leistungsfähigerer Windenergieanlagen an bereits bestehenden Standorten. Nach dem KEP 2020 sind solche Maßnahmen an insgesamt 12 Standorten geplant. Derzeit stehen in der Stadt Bremen 55 Windräder. Nach Umsetzung aller Maßnahmen nach dem KEP 2020 würde sich diese Zahl trotz der Steigerung des Stromertrags auf 52 reduzieren.

Eine weitere Möglichkeit des Windkraftausbaus bieten verschiedene private Initiativen zur Errichtung von einzelnen Windenergieanlagen in Industrie- und Gewerbegebieten insbesondere im Bereich der Industriehäfen. Über die Zulässigkeit wird im Rahmen eines immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens entschieden. Derzeit werden drei Einzelanlagen geplant, durch die der Stromertrag aus Windkraftnutzung um etwa 12.500 Megawattstunden pro Jahr gesteigert werden kann.

Das Bremer Klimaschutzziel, die CO-2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, kann allerdings durch die im KEP 2020 vorgesehenen Maßnahmen nicht vollständig erreicht werden Die noch bestehende Klimaschutzlücke ist dort auch bereits benannt worden. „Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien wird helfen, unsere Klimaschutzlücke zu schließen“, so Lohse.

Mit dem Ziel, weitere Möglichkeiten zur Erzeugung CO-2-freien Stroms zu erschließen, hat Umweltsenator Lohse das Stadtgebiet von Bremen auf der Grundlage einer Untersuchung aus dem Jahre 2006 aus heutiger Sicht erneut betrachten lassen. Es konnten die vier zusätzlichen Standorte Rekumer Marsch (Nr. 35), Bultensee (Einzelanlage Oberneuland, Nr. 38), Arsten-Süd (Nr. 39) und eine Einzelanlage in Mahndorf (Nr. 40) ermittelt werden, die als Windenergiestandort in Frage kommen. Die Standorte Burgdamm (Nr. 36) und Oberneulander Wiesen (Nr. 37), die ebenfalls in die engere Wahl für mögliche neue Standorte gezogen wurden, werden aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes nicht weiterverfolgt.

Bis zum Oktober werden alle notwendigen Prüfungen abgeschlossen sein, um die notwendigen Änderungen des Flächennutzungsplans einzuleiten. Nach Beteiligung der Öffentlichkeit und der Verbände, der Beiräte, der betroffener Behörden, der Befassung der Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie und des Senats wird die Bürgerschaft abschließend entscheiden.

Wenn alle genannten Maßnahmen umgesetzt werden, wird die Zahl der Windenergieanlagen von heute 55 auf 62 steigen.

Maßnahmen zum Windkraftausbau in der Stadt Bremen (Übersicht) (pdf, 8.8 KB)

Windenergieanlagen in Bremen (pdf, 67.5 KB)

Standorte der Windenergieanlagen in Bremen (pdf, 6.5 MB)