Der Ausbau der Straßenbahn in Richtung Stuhr, Weyhe und Huchting wird mit einer überarbeiteten Planung neu begonnen.
Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr verfolgt das Ziel, umweltfreundliche, stadtverträgliche, bequeme und schnelle Mobilität für alle zu erreichen. Dafür ist die Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs und damit der Ausbau der Straßenbahn zentral. Die Verlängerung der Linien 1 und 8 macht den ÖPNV attraktiver, indem sich die Reisezeit von Huchting in die Innenstadt um 5 Minuten verkürzt und das Umsteigen entfällt. Rund 7000 zusätzliche Fahrten mit dem ÖPNV sind damit in Bremen zu erwarten, die Zahl der Autofahrten wird um knapp 6000 pro Tag abnehmen. Die Möglichkeit, sich rasch und bequem in der Stadt zu bewegen nimmt zu, die Umweltbelastung durch Lärm und Luftverschmutzung nimmt ab.
Um diese Vorteile mit möglichst geringen Nebenwirkungen zu erreichen, ist die ursprüngliche Planung komplett überarbeitet worden. Vieles wurde geändert, um den Flächenbedarf und damit den Eingriff in die Natur und in private Grundstücke so gering wie möglich zu halten.
Alle Veränderungen zusammen erreichen, dass die Zahl der Grundstücke, von denen Teile benötigt werden, von 82 auf 63 vermindert werden konnte (s. Liste Anhang 6). Die Zahl der Bäume (Stammdurchmesser größer als 10 cm), die gefällt werden müssen, konnte um bis zu 300 verringert werden, 81 davon sind geschützte Bäume.
So wurde die Breite des Gleisbetts im Bereich der BTE Trasse vermindert und gleichzeitig mit einer Lärmschutzwand auf Höhe der Räder zusätzlicher Lärmschutz erreicht. Die Gleisachse, der Verlauf von Fußwegen und die Platzierung von Signalanlagen wurden optimiert, damit möglichst viele Bäume und Sträucher erhalten werden können. Außerdem wird die Strecke aufwendig „vor-Kopf“ gebaut, damit während der Bauzeit weniger Arbeitsraum links und rechts des Gleisbetts benötigt wird.
Auch der Streckenabschnitt auf der Heinrich-Plett-Alle wurde überarbeitet. Durch Verlegung des Fußweges, eine platzsparende Erschließung der Haltestelle Delfter Straße sowie den Einsatz von Wurzelbrücken und einen geringeren Abstand zwischen Gleis und Fußweg können mehr Bäume und Sträucher erhalten werden. Im Bereich der Brücke über die B 75 wird die eingleisige Strecke verlängert und damit auch hier Platz gespart.
Variantenprüfung
Kann die Strecke im Bereich der BTE Trasse ganz oder teilweise eingleisig geführt werden, um die Eingriffe noch weiter zu vermindern? Um diese Frage zu klären, wurde die oben beschriebene überarbeitete Planung (Variante 1) mit zwei weiteren Varianten verglichen: der Eingleisigkeit auf Teilabschnitten der BTE-Trasse (Variante 2) und der Eingleisigkeit auf der gesamten Länge der BTE-Trasse, was gleichzeitig bedeutet, dass nur die Linie 8 verlängert werden kann (Variante 3).
Die beste Variante ist danach die Variante 2 mit einem eingleisigen Bereich an der Stelle, an der die BTE-Trasse den geringsten Abstand zur Bebauung hat (zwischen der Haltestelle „Auf den Kahlken“ und der Abzweigung nach Mittelshuchting). Diese Variante ist überlegen in Bezug auf
Dem gegenüber stehen Einschränkungen im Betriebsablauf der BSAG, die jedoch als tolerabel eingestuft werden.
Wie geht es weiter?
Das Ergebnis der Überarbeitung und der Variantenprüfung sind am 12.4.2012 in der Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie vorgestellt worden. Diese werden nun auch einem öffentlichen Beteiligungsverfahren in Huchting und mit dem Beirat Huchting diskutiert. Am 15.5. sind Vertreterinnen und Vertreter der Behörde und der BSAG beim Beirat Huchting zu Gast, um dort den Ablauf der Bürgerbeteiligung zu erörtern. Auf Wunsch des Beirates geschieht dies in nicht-öffentlicher Sitzung. Ebenfalls auf Wunsch des Beirates wird noch einmal genau dargestellt, welche Argumente für die BTE-Trasse sprechen, die im Jahr 2005 nach Diskussion und Bewertung in einem Planungsbeirat als Vorzugstrasse herausgearbeitet und im Anschluss von der Deputation beschlossen wurde.
Zur Beteiligung der Huchtinger Bürgerinnen und Bürger sind drei Bürgerforen geplant, auf denen ausführlich diskutiert und in Arbeitsgruppen Vorschläge erarbeitet werden. Dabei wird es insbesondere um die Gestaltung des Stadtplatzes, das zukünftige ÖPNV-Netz aus Bahn und Buslinien und die Eingriffsminimierung an BTE-Trasse und Heinrich-Plett-Allee gehen. Danach wird dann der Deputation berichtet und ein Beschlussvorschlag für die weiterzuverfolgende Variante vorgelegt.