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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Stahmann übergibt Ehrenpreis „Soziales Bremen“

13.08.2012

Den Ehrenpreis „Soziales Bremen“ hat Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen heute (Montag, 13. August 2012) an Wilfried Eisenberg verliehen, Sprecher des Vorstands der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). „Der Preis soll soziales Engagement von Bremerinnen und Bremern in Bremen würdigen“, sagte Anja Stahmann anlässlich der Übergabe. „Er soll dazu beitragen, die freiwillige Übernahme sozialer Verantwortung, die für viele Bremerinnen und Bremer eine Selbstverständlichkeit ist, sichtbar zu machen.“ Die Auszeichnung solle damit das Bewusstsein dafür schärfen, „dass soziale Verantwortung eine Querschnittsaufgabe aller Mitglieder der Gesellschaft ist, die jeder einzelne von uns im beruflichen wie im privaten Leben wahrnehmen kann.“ Anja Stahmann: „Sozial ist, was das Miteinander menschlich macht.“ Den Ehrenpreis „Soziales Bremen“ verleiht die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen in unregelmäßigen Abständen. Er ist nicht dotiert.

Senatorin Anja Stahmann übergibt den Ehrenpreis an Wilfried Einseberg, Vorstandssprecher der Bremer Straßenbahn AG
Senatorin Anja Stahmann übergibt den Ehrenpreis an Wilfried Einseberg, Vorstandssprecher der Bremer Straßenbahn AG

Den Anstoß zu dem Preis hatten letztlich zwei Entscheidungen von Wilfried Eisenberg gegeben: Anfang Februar dieses Jahres hatte er Obdachlose nach dem Kälteeinbruch kostenlos mit Bus und Bahn fahren lassen. Die Entscheidung wurde auf allen Ebenen des Unternehmens mitgetragen und unbürokratisch umgesetzt. „Wilfried Eisenberg hat dabei die schwierige Lebenssituation der Betroffenen in den Mittelpunkt seiner Überlegungen gestellt“, sagte die Senatorin, „und mögliche Konflikte mit anderen Kunden der BSAG-Kunden nicht gescheut.“ Damit habe er ein eindrucksvolles Beispiel geliefert, dass soziale Verantwortung und unternehmerisches Handeln miteinander in Einklang zu bringen sind. „Wilfried Eisenhut hat deutlich gemacht, dass es mit gutem Willen auch ohne großen Aufwand möglich sein kann, soziale Not spürbar zu lindern.“

Die Nachricht vom rollenden Obdach für Wohnungslose hat sich dann schnell verbreitet; die Pressestelle der BSAG ist von einer Flut von Medienanfragen überrannt worden, Privatsender haben die Nachricht bundesweit verbreitet, und aus ganz Deutschland kamen Nachfragen. Die Evangelische Kirche und der Tierschutzbund haben sich bei der BSAG gemeldet und die Entscheidungen gelobt. Verkehrsbetriebe in anderen Städten wurden an Bremen gemessen, und mussten sich am Ende auch öffentlich rechtfertigen, wenn sie diesen Schritt nicht mitgegangen sind.

Senatorin Anja Stahmann mit zwei von drei Vorstandsmitgliedern der Bremer Straßenbahn AG: Hajo Müller (links) und Wilfried Eisenberg
Senatorin Anja Stahmann mit zwei von drei Vorstandsmitgliedern der Bremer Straßenbahn AG: Hajo Müller (links) und Wilfried Eisenberg

Der zweite Anlass für den Ehrenpreis war die spontane Entscheidung, Straßenbahnen so umzubauen, dass Kleinkindgruppen im Bollerwagen Platz darin haben. „Viele Kinder wachsen in ihren Stadtteilen auf, und kommen nie in die Innenstadt, zum Beispiel zum Weihnachtsmarkt oder in den Schnoor“, sagte Anja Stahmann. „Ich habe mich riesig gefreut, dass Wilfried Eisenberg dieses Problem so schnell lösen konnte. Mit seiner Entscheidung hat er einen wichtigen Beitrag zu einer kinderfreundlichen Gesellschaft mit nachhaltiger Wirkung geleistet.“

Wilfried Eisenberg sagte: „Ich freue mich persönlich natürlich sehr über diese Würdigung und bedanke mich ganz herzlich. Ebenso möchte ich mich bei dieser Gelegenheit beim Aufsichtsratsvorsitzenden unseres Unternehmens bedanken, Staatsrat Wolfgang Golasowski und bei den Mitarbeitenden der BSAG – und dabei ganz besonders bei den Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst, die mit ihrer spontanen Zustimmung und reibungslosen Umsetzung dafür gesorgt haben, dass diese Maßnahmen erfolgreich waren. Es hat mir gezeigt, dass in unserem Unternehmen ganz vieles möglich ist.“

Zur Anerkennung für den Preisträger überreichte Senatorin Stahmann eine etwa 40 Zentimeter hohe Stadtmusikanten-Statue, angefertigt von der Designerin Ulrike Kalamala aus der Keramik-Werkstatt der Werkstatt Bremen.

Fotos: Martin Rospek